Was ist mein gegenwärtiger therapeutischer Stil?

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Personzentrierte Psychotherapie: Mit dem Konzept der vorrausetzungfreien Wertschätzung und Empathie für den Patienten.

.Focusing: Der Patienten wird aufgefordert, die inneres Resonanz auf ein Thema wahrzunehmen.

Gewaltfreien Kommunikation: Ein Konzept zur De-Eskalation von Konflikten und zur Herstellung eines liebevollen Kontaktes.

Humanistischen Variante der Hypnotherapie: Der Patient wird in eine vertiefte Entspannung bzw. eine Trance geführt, so dass er näher am Unbewussten ist. Dabei helfen Metaphern, weil sie geeignet sind, unbewusste Prozesse zu initiieren.

Gestalttherapie bzw. Psychodrama: Ein Konzept zur Kommunikation mit „Teilen“ der Person.

NLP-Arbeit: Eine Vielfalt von Konzepten zur Kurzzeit-Therapie.

Reichianischen Atemarbeit (Rebirthing, Holotrophes Atmen usw.): Eine Vermehrung von Atmung führt zu einer Vermehrung an Gefühl und Fantasien.

Werner Eberwein

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Was sind meine Prinzipien

Psychotherapeut sein, Fortbildungen durchführen und Bücher und CDs veröffentlichen ist mein Beruf, ich lebe davon (daneben bin ich noch in einer Reihe von Non-Profit-Aktivitäten engagiert). Ich arbeite nicht nur für Geld und Ehre, sondern auch weil ich das Gefühl habe, damit etwas Sinnvolles zu tun, nicht nur für mich, sondern auch für die Menschen, mit denen oder für die ich arbeite. Ich glaube, dass ich damit einen Beitrag dafür leisten kann, um mehr Lebendigkeit in die Welt zu bringen, letztlich um die Welt ein bisschen besser zu machen.

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Meine Geschichte

… wie ich zur Psychotherapie gekommen bin

Geboren bin ich 1955 in Darmstadt, dem „Tor zum Odenwald“ in Hessen, etwas südlich von Frankfurt am Main. In meiner Kindheit und Jugend war Darmstadt ein verschlafenes Kleinstädtchen, in dem am Samstagabend um zehn Uhr die Bürgersteige hochgeklappt wurden, wo man aber aus dem städtischen Darmbach (entgegen seinem Namen) noch problemlos trinken konnte. Heute kann sich Darmstadt zu Recht eine Stadt nennen. Sie hat heute etwa den Charakter von Berlin-Wilmersdorf, relativ bürgerlich, kaum Industrie (nur der Chemie-Stinker Merck, ein bisschen außerhalb), viele Geschäfte.

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Mit welchem Stil arbeite ich (unter anderem) gerne?

Ich versuche, in Gespräch mit den Patienten, in etwa 5 Minuten einen Satz herauszufiltern, der der/dem Patient*in emotional am meisten bedeutet. Die (imaginäre) Patientin sei z.B. eine 54-jährige Frau. Ein Liebhaber sei vergangene Woche ausgerastet. Der habe sie übel beschimpft und habe sich gleich danach entschuldigt bei ihr. Ihr verstorbener Mann wäre ebenso ihr gegenüber ausgerastet und habe sich gleich danach entschuldigt. Der emotional bedeutsame Satz sei für die Patientin: „Wie ich aus dem Loch herauskommen kann“.

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Was ist mein gegenwärtiger therapeutischer Stil?

Kurzfassung:

Mein gegenwärtiger therapeutischer Stil ist stark von Personzentrierte Psychotherapie, Focusing, der Gewaltfreien Kommunikation, von einer humanistischen Variante der Hypnotherapie, insbesondere der Metaphernarbeit, von der Gestalttherapie bzw. dem Psychodrama, von der NLP-Arbeit und von der Reichianischen Atemarbeit (Rebirthing, Holotrophes Atmen usw.) beeinflusst. Mehr lesen „Was ist mein gegenwärtiger therapeutischer Stil?“

Was heißt „Einladung an das Unbewusste“ in der humanistischen Hypnotherapie?

In der humanistische Hypnotherapie steht der der Respekt vor der Autonomie und der Freiheit des Patienten sowie die Anregung eigener Bewältigungsfähigkeiten und Gestaltungskräfte des Patienten im Zentrum.

Es wird kein hypnosuggestiver Druck oder gar Zwang auf den Patienten ausgeübt.

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Heraus aus dem Hamsterrad – Psycho-Ökologie und Sinnorientierung im Zeitalter des Narzissmus

Das ist ein Vortrag den ich am 15.11.2016 bei artop.de gehalten habe.

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

habt ihr eigentlich genug Zeit?

Habt ihr im Laufe eines Tages, im Laufe einer Woche oder eines Monats genug Zeit für Muße? Habt ihr Zeit auch einmal nichts zu tun? Habt ihr Zeit genug, um bei etwas oder mit jemandem zu verweilen? Habt ihr Zeit genug um euch wirklich entspannen zu können? Zeit zur Regeneration? Mit eurer Familie, euren Partnern, euren Kindern? Zeit genug für eure und mit euren Freunden?

Oder steht ihr unter Zeitdruck? Würdet ihr sagen, dass der Zeitdruck in den letzten Jahren eher zugenommen oder eher abgenommen hat? Fühlt ihr euch unter Leistungsdruck? Erlebt ihr Termindruck? Kennt Ihr Konkurrenzdruck? Leidet Ihr unter Bürokratiestress?

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Tantra und Psychotherapie im Zusammenspiel – Eine Reise zu ganzheitliche Heilung

Das ist ein Gastbeitrag von Marc Van Daele


Immer mehr Menschen suchen nach wirksamen Wegen, um psychische Probleme zu überwinden. Die Kombination von Tantra und Psychotherapie bietet einen innovativen Ansatz, der sowohl tiefe psychologische Einsichten als auch spirituelle Entwicklung ermöglichen kann. Dieser Artikel untersucht, wie die Integration dieser beiden Disziplinen ganzheitliche Heilung fördern kann.


Tantra ist eine faszinierende und vielschichtige spirituelle Tradition, die tief in der indischen Kultur und Philosophie verwurzelt ist. Es ist ein Weg, der Erleuchtung und Selbstverwirklichung durch die Integration aller Aspekte des menschlichen Wesens anstrebt. Erleuchtung im tantrischen Kontext ist das Erreichen eines Zustands, in dem das Individuum sich seiner tiefsten Natur bewusst wird und erkennt, dass Körper, Geist und Seele untrennbar mit dem universellen Bewusstsein verbunden sind. Tantra geht davon aus, dass sich spirituelle Erleuchtung nicht durch die Ablehnung der Welt oder des Körpers erreicht wird, sondern durch die vollständige Annahme des eigenen Erlebens und der damit verbundenen Transzendenz der äußeren Welt entwickeln kann.

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Was heißt Empathie?

Empathie heißt die Fähigkeit, die Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive einer anderen Person zu verstehen und nachzuempfinden (auch: Einfühlungsvermögen). Zur Empathie wird gemeinhin auch die Fähigkeit zu angemessenen Reaktionen auf Gefühle anderer Menschen gezählt, zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz und Hilfsbereitschaft aus Mitgefühl.

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Was ist die Polyvagal-Theorie?

„Die Polyvagal-Theorie ist eine Sammlung von im Wesentlichen wissenschaftlich widerlegten evolutionsbiologischen, neurowissenschaftlichen und psychologischen Thesen, die sich auf die Rolle des Nervus vagus in der Regulation von Emotionen, sozialen Zusammenhängen und bei der Angstreaktion beziehen. Stephen Porges postulierte die Polyvagal-Theorie im Jahr 1994 und ergänzte sie mehrfach.

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Was ist Schematherapie? (Teil 3 von 3)

Kritische Anmerkungen zur Schematherapie

Die Schematherapie tritt mit hohen Ansprüchen an. Behauptet wird unter anderem (vgl. Jacob/Arntz 2014, S. 12), durch Schematherapie könnten

  • eindeutige Zusammenhänge zwischen Schemata/Mustern und dysfunktionalen Verhaltensweisen/Symptomen hergestellt werden,
  • konflikthafte und widersprüchliche Zustände, Motive und Gefühle bei Persönlichkeitsstörungen erklärt werden,
  • psychotherapeutische Interventionen dem jeweils dominanten Modus angepasst werden,
  • Behandlungsblockaden überwunden werden.

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Systemische Therapie

Systemische Therapie … ist ein psychotherapeutisches Verfahren, dessen Schwerpunkt auf dem sozialen Kontext psychischer Störungen, insbesondere auf Interaktionen zwischen Mitgliedern der Familie und deren sozialer Umwelt liegt. … Vertreter dieser Therapierichtung betonen die Bedeutung impliziter Normen des Zusammenlebens für das Zustandekommen und die Überwindung psychischer Störungen (Familienregeln). … Weitere Mitglieder des für den Patienten relevanten sozialen Umfeldes werden in die Behandlung einbezogen.

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Primärtherapie

Primärtherapie … ist die deutschsprachige Bezeichnung für eine von dem US-amerikanischen Psychologen Arthur Janov entwickelte psychotherapeutische Behandlungsmethode. Sie beruht auf der von ihm entwickelten Primärtheorie, deren Grundlagen er in seinem Erstlingswerk „Der Urschrei“… beschrieben hat.

Die Primärtherapie basiert auf der Annahme, dass frühkindliche schmerzhafte und katastrophale (traumatische) psychobiologische Erfahrungen und Erlebnisse die gesamte Entwicklung und das spätere Leben von Menschen nachhaltig negativ beeinflussen können und dass durch Wiedererleben dieser Erfahrungen und Erlebnisse ihre negativen Auswirkungen gemildert und verringert werden können. …

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Wieso ist Humanistische Psychotherapie ein emanzipatorisches Verfahren?

Die humanistische Psychotherapie strebt an, als Teil der öffentlichen Gesundheitsversorgung zur Approbationsausbildung und zur Abrechnung über die Krankenkassen zugelassen zu werden. Sie versteht sich als Verfahren zur Heilung oder Linderung psychischer Krankheiten. Dabei geht sie davon aus, dass anhaltendes psychisches Leid ein Resultat multipler Entfremdungen ist, die wiederum Aspekte sozialer Verwerfungen auf der gesellschaftlichen Ebene sind. Mehr lesen „Wieso ist Humanistische Psychotherapie ein emanzipatorisches Verfahren?“

Was sind „Korrektive Erfahrungen“?

In der humanistischen Psychotherapie hat der Patient die Möglichkeit, in der Interaktion mit dem Therapeuten alternative, korrektive Beziehungsmuster zu erleben, die geeignet sind, pathogene Beziehungserfahrungen zu verändern, vor allem dann, wenn die therapeutische Beziehung im Rahmen einer Langzeittherapie zu einer längerfristigen, vertieften Bindungserfahrung wird. Mehr lesen „Was sind „Korrektive Erfahrungen“?“

Was versteht man darunter, die Emotionen zu „halten“?

Patienten kommen in eine Psychotherapie, weil sie mit ihren Gefühlen nicht zurechtkommen. Sie leiden unter schwer erträglichen (manchmal dissoziierten oder somatisierten) Gefühlen von Trauer, Schmerz, Wut, Scham oder Angst, oder unter einem noch schwerer erträglicheren Zustand der Gefühllosigkeit, in dem aus Angst vor Überflutung manche oder alle Emotionen wie betäubt sind. Durch traumatische Überlastungen oder pathogene Beziehungsverstrickungen waren oder sind die Patienten mit Gefühlen konfrontiert, die sie weder verarbeiten noch angemessen regulieren können. Sie schwanken zwischen Überflutung und Abspaltung, zwischen Ausagieren und Vermeiden dieser Gefühle. Mehr lesen „Was versteht man darunter, die Emotionen zu „halten“?“

Antworten auf Interviewfragen von Jens Lubbadeh, Redakteur Wissen/Science Editor, Welt am Sonntag

Was kann therapeutische Hypnose? Für wen empfiehlt sich Hypnotherapie?

Eine therapeutische Hypnose macht Sinn, wenn auch anderen Methoden von Psychotherapie Sinn machen, d. h. bei allen psychischen Störungen mit Krankheitswert.

Was kann sie nicht?

Sie kann nicht zaubern. Mehr lesen „Antworten auf Interviewfragen von Jens Lubbadeh, Redakteur Wissen/Science Editor, Welt am Sonntag“

Keine Preise für Gewalt! Kein Preis für den Film Elternschule! von Angela Ohlendorf

Der Film Elternschule,  ist für den Grimme-Preis nominiert. Ein Fakt, der eine Welle der Empörung ausgelöst hat. Unter dem Hashtag „keinepreisefürgewalt“ und „keinpreisfürgewalt“ protestieren tausende von Menschen in den Sozialen Medien. Ein Aufruf an die hiesigen Medien, eine öffentliche sachliche Diskussion zu führen, blieb bisher erfolglos. Bereits als der Film im Oktober 2018 in die Kinos kam, wurde der Film sehr stark kritisiert. Mehr lesen „Keine Preise für Gewalt! Kein Preis für den Film Elternschule! von Angela Ohlendorf“

Depression nach Trennung – oder doch nur Liebeskummer?

Autor: Andreas Humbert

Trennungen vom Partner können unser Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Das Ende einer Beziehung führt nicht nur zu einem großen Einschnitt im Leben – nein Trennungen verursachen auch jede Menge Herzschmerz. Nicht unverständlich, wenn der geliebte Mensch auf einmal weg ist.

Manche Trennungen sind leichter als andere. Vielleicht kannst du relativ schnell loslassen und weitermachen. In anderen Fällen fühlst du dich vielleicht wütend, traurig, verbittert, ängstlich und untröstlich.

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Impact-Techniken

Die „20-Euro-Impact-Technik“ erklärt anschaulich das Prinzip:
Eine Klientin zweifelt an ihrem Wert als Mensch. Sie sei so oft und lange missbraucht worden, dass sie glaube, sie sei nichts wert. Die Therapeutin holt einen 20-Euro-Schein aus ihrem Portemonnaie und fragt: „Was ist der Schein wert?“ Die Patientin antwortet: „20 Euro.“ Die Therapeutin zerknüllt den Schein, wirft ihn auf den Boden und tritt darauf herum. Dann hebt sie den Schein wieder auf, streicht ihn glatt und fragt: „Und jetzt? Was ist der Wert dieses Geldscheins jetzt?“ Das Beispiel zeigt, wie Abstraktes durch konkrete Beispiele erfahrbarer gemacht werden kann. Die Patientin wird mit der Idee überrascht, dass der Wert des Geldscheins, den sie anfassen kann, derselbe bleibt, egal, wie man damit umgegangen ist.
Angst gehört in den Mülleimer
Vor einer Prüfung kann man Prüflinge bitten, ihre Angst in einen Mülleimer zu werfen. Das sorgt für Erheiterung und der Fokus ist wieder auf die eigentliche Aufgabe gerichtet.
Laak, C. von: Impact-Techniken Mit Kreativität und Freude zu mehr Effizienz in der Beratung!
https://sfbb.berlin-brandenburg.de/sixcms/media.php/6454/IV_2020_Impact_Techniken.pdf

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Freeze

Erstarrung („Freeze“) ist eine von drei Möglichkeiten neben Kampf („Fight“) und Flucht („Flight“) in einer traumatischen Situation.

Was passiert, wenn Kampf oder Flucht unmöglich sind? Ist eine Situation extrem bedrohlich und kann man – obwohl das Stresssystem maximal aktiviert ist – weder kämpfen noch fliehen, verfällt der Organismus in einen Erstarrungszustand, den wir „Freeze“ nennen. Der Körper ist angespannt, wie erstarrt, der Blick geht ins Leere.

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Was sind Ich-syntone Störungen?

Nicht alles, was einem Patienten oder dessen sozialem Umfeld (und damit indirekt auch wieder dem Patienten) Probleme bereitet, ist dem Patienten als Problem bewusst. Manches nimmt er gar nicht wahr, anderes erscheint ihm als selbstverständlich („das machen doch alle“, „so war ich schon immer“), oder nicht als Problem („so bin ich nun mal“). Wir sprechen hier von Ich-syntonen Störungen, also von Leid aufrechterhaltenden Beziehungsmustern, die mit den momentanen Normen und Werten des Patienten übereinstimmen. Mehr lesen „Was sind Ich-syntone Störungen?“

Dissoziale Persönlichkeitsstörung

F.60.2 Dissoziale Persönlichkeitsstörung (ICD-10, 2011)

Eine Persönlichkeitsstörung, die durch eine Missachtung sozialer Verpflichtungen und herzloses Unbeteiligtsein an Gefühlen für andere gekennzeichnet ist. Zwischen dem Verhalten und den herrschenden sozialen Normen besteht eine erhebliche Diskrepanz. Das Verhalten erscheint durch nachteilige Erlebnisse, einschließlich Bestrafung, nicht änderungsfähig. Es besteht eine geringe Frustrationstoleranz und eine niedrige Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten, eine Neigung, andere zu beschuldigen oder vordergründige Rationalisierungen für das Verhalten anzubieten, durch das der betreffende Patient in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist.

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Ökocheck

Der Ökocheck ist ein Begriff aus der NLP-Terminologie. Er bedeutet die Überprüfung der Verträglichkeit des Ziels mit dem inneren und äusseren System des Patienten. Der Öko-Check ist die Prüfung der Verträglichkeit eines Ziels mit anderen Aspekten des Menschen.

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Was ist Teile-Arbeit?

Teile

Unter „Teile“ (Subpersönlichkeiten, Persönlichkeitsteilen, Ich-Zuständen, Geistesformationen, Gewohnheitsmuster, Schemata, Ich-Anteile, Ego-States, Archetypen) wird verstanden: eine eigenständige Einheit von wiederholenden Gedanken-, Gefühls- und Verhaltensmuster in uns.

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Sucht

Sucht bezeichnet das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und die sozialen Chancen eines Individuums.

Mehr lesen „Sucht“

Was versteht man unter der „selektiven Authentizität des Therapeuten“?

Insbesondere im Bereich von Struktur- und Bindungsstörungen setzt ein nachhaltig wirksamer psychotherapeutischer Transformationsprozess voraus, dass der Therapeut sich dem Patienten gegenüber dauerhaft auf eine Weise verhält, die eine authentische Akzeptanz und Wertschätzung dem Patienten gegenüber als Person zum Ausdruck bringt (Eckert et al 2012, Keil & Stumm 2002, 2014). Mehr lesen „Was versteht man unter der „selektiven Authentizität des Therapeuten“?“

Was heißt „Moderation von Interaktionen“?

Der Therapeut ist nicht nur in die verbalen und nonverbalen, bewussten und unbewussten Interaktionen mit dem Patienten eingewoben, er moderiert auch aktiv und gegebenenfalls ritualisierend auf reflektierende oder vorbereitend-einübende Weise die inneren und äußeren Interaktionen des Patienten, um Transformationen von Beziehungsmustern anzustoßen und sie einer emotionalen Verarbeitung und wenn möglich einer alltagspraktischen Neugestaltung zuzuführen. Das kann entweder auf der Gesprächsebene geschehen oder durch Rollenspiele oder unter Einbeziehung von imaginativen oder körperorientierten Techniken. Mehr lesen „Was heißt „Moderation von Interaktionen“?“

Was versteht man unter Emotionsfokussierung und Erlebensorientierung?

  • Humanistische Psychotherapie versteht sich als emotionsfokussierendes Verfahren (Elliott 2007, Greenberg 2016). Das bedeutet, dass die Emotionen (Gefühle, Affekte, Empfindungen) als Thema und Inhalt im Mittelpunkt der Psychotherapie stehen. Auch die transformativen Techniken der humanistischen Psychotherapie sind auf das Thematisieren, Reflektieren und Verarbeiten oder Weiterentwickeln von emotionalen Reaktionen auf dem Hintergrund habitueller Interaktionsmuster fokussiert.
  • Humanistische Psychotherapie versteht sich als erlebensorientiertes Verfahren. Das heißt, dass sowohl die Probleme und Themen des Patienten als auch der Prozess der Verarbeitung und Überwindung derselben in der Therapie unmittelbar erlebbar gemacht werden. Das kann entweder durch Aktivieren und Fokussieren der Achtsamkeit oder mithilfe von Imaginationsübungen, Rollenspielen, Körperwahrnehmungs- oder Ausdrucksarbeit usw. geschehen (AGHPT 2010-1).

Mehr lesen „Was versteht man unter Emotionsfokussierung und Erlebensorientierung?“

Wie geht das Erschließen unbewusster Motivationen?

Patienten kommen zur Psychotherapie, weil sie merken, dass sie unter bestimmten Anteilen ihrer Gefühlswelt, ihrer Beziehungen, ihrer Gedanken, ihres Verhaltens oder ihrer körperlichen Regulationsprozesse leiden. Sie leiden unter Gefühlen, die sie nicht loswerden, unter Verhaltensweisen oder Beziehungsverwicklungen, denen sie sich nicht entziehen können, oder unter Körperreaktionen, denen sie sich ausgeliefert fühlen. Mehr lesen „Wie geht das Erschließen unbewusster Motivationen?“

Was ist Sex-Sucht?

Symptome von Sex-Sucht

Wenn man sexsüchtig ist, dann hat man, wenn man keinen Sex hat, psychische Entzugserscheinungen (Unruhezustände, Angst, depressive Verstimmungen, Selbstmordgedanken, das Verlangen nach weiterem Sex), manchmal sogar körperliche Entzugserscheinungen (Unruhe, Schweißausbrüche, Zittern, Schwächegefühl, Gliederschmerzen, Magenkrämpfe, Muskelzittern, Brechreiz, Kreislaufstörungen, Tränenfluss). Mehr lesen „Was ist Sex-Sucht?“

Ich hatte einen Schlaganfall

Ich, mit gelähmter rechter Hand …
… unter dem EEG …
… und im Sommer mit Sonnenbrille.

Ich hatte am 31. Juli 2017 einen Schlaganfall.

Ich saß an meinem Computer und schrieb Beitrag für meinen Blog, als ich plötzlich einen kleinen, grauen, klar begrenzten Schatten außerhalb meiner sie Sehachse sah. Ich dachte mir nichts dabei. Habe gedacht, das geht schnell wieder vorbei. Plötzlich fiel ich hin, mein Kopf schlug auf dem Boden und ich konnte mich nicht mehr rühren. Ich konnte auch nicht sprechen. Mit meinem Gleichgewichtorgan war etwas nicht in Ordnung, wenn ich den Kopf hob, schlug er wieder gegen den Boden.

Ich war plötzlich gut drauf. (Ich denke das hängt mit meiner veränderten Hirnchemie zusammen.)

Meine Putzfrau, Mira heißt sie, hat mich nach anderthalb Stunden gefunden. Ihr war zuerst nicht klar, was passiert war, dann rief sie nach 20 Minuten die Feuerwehr. Seit der Notarzt kam, kann ich mich an nichts mehr erinnern. Schätze ich muss wohl einen Filmriß (eine Gedächtnisücke) gehabt haben. Das davor ist noch klar in meinem Gedächtnis.

Glücklicherweise bemerkte meine Putzfrau, das meine Badewanne noch warm war. Sonst hätte ich unter Umständen keine Thrombolyse bekommen (von griech. thrombus „Blutpfropf“, lyse „Auflösung“, auch abgekürzt „Lyse“). Bei einer Thrombolyse wird ein Medikament verabreicht, das das Gerinnsel auflöst. Das Zeitfenster dafür ist eng, die Therapie sollte möglichst innerhalb von viereinhalb Stunden nach Auftreten der ersten Schlaganfall-Symptome beginnen.

Mehr lesen „Ich hatte einen Schlaganfall“

Was ist Achtsamkeit am Rande des Gewahrseins?

Die Achtsamkeit und das Gewahrsein des Psychotherapeuten und des Patienten richten sich nicht nur auf die offensichtlichen kognitiven Inhalte, die im Gespräch geäußert werden, und auch nicht nur auf das, was beide an nonverbalen Äußerungen beim anderen und bei sich selbst oder in sich an Gefühlsregungen, Impulsen und Fantasien unmittelbar wahrnehmen, sondern auch auf Erlebnisebenen am Rande des Gewahrseins, die zunächst nur vage wahrnehmbar, aber noch nicht konzeptuell, symbolisch oder begrifflich gefasst werden können (Gendlin 2012, Gendlin & Wiltschko 2007, Weiser-Cornell 2013). Mehr lesen „Was ist Achtsamkeit am Rande des Gewahrseins?“

Was heißt „intuitives Erfassen von Interaktionsmustern“?

Eine der wichtigsten Fähigkeiten, die ein humanistischer Psychotherapeut entwickelt haben muss (neben der Fähigkeit zur Empathie und zur Selbst-Zurücknahme) ist die Fähigkeit, Beziehungsmuster zu erfassen. Mustererkennung geht über psychopathologische Diagnostik hinaus. Beziehungsmuster sind vielfältig und vielgestaltig, manche tauchen nur passager oder situationsspezifisch auf, sie können durch standardisierte Tests oder Fragebögen in ihrer Komplexität nicht erfasst werden. Mehr lesen „Was heißt „intuitives Erfassen von Interaktionsmustern“?“

Was ist die hermeneutische Spirale?

Das Verstehen des Patienten zielt auf die Person des Patienten als Einheit, in seiner Ganzheit. Einen isolierten, einzelnen Satz, den ein Mensch sagt, eine einzelne Geste, einen einzelnen Körperausdruck kann man für sich genommen nicht verstehen. Wenn man einen Menschen zum ersten Mal sieht, und er sagt z.B.: „Mein Leben ist gerade nicht einfach“, oder er seufzt oder lässt die Schultern hängen, dann kann das vieles bedeuten. Die Bedeutung einzelner Sätze oder Gesten ergibt sich erst aus dem Zusammenhang. Man muss zumindest einiges von der ganzen Person des anderen wissen und verstanden haben, bevor man einzelne Sätze oder Körperausdrücke verstehen kann. Das Ganze der Person wiederum versteht man erst allmählich durch einzelne Äußerungen hindurch. Mehr lesen „Was ist die hermeneutische Spirale?“

Was ist die Simonton-Methode?

Carl Simonton und die Psycho-Onkologie

Im März 1998 hatte ich im Rahmen eines Seminars die Gelegenheit, Carl Simonton M.D. kennenzulernen. Simonton gilt seit seinem 1981 erschienenen Buch „Wieder gesund werden“ international als Begründer und der Repräsentant der psychologischen Krebstherapie mit Hypnose- und Selbsthypnosetechniken.

Um es gleich vorwegzunehmen: die Bedeutung Carl Simontons liegt nicht darin, daß er „die“ Technik entwickelt hätte, um Krebs psychotherapeutisch zu heilen. Auch wenn viele Teilnehmer sicher insgeheim mit dieser Hoffnung zu dem Seminar gekommen waren, Simonton hat den Stein der Weisen der psychotherapeutischen Krebsheilung nicht gefunden. Er benutzt noch nicht einmal ganz besondere, speziell ausgetüftelte Methoden. Er arbeitet vielmehr mit weit verbreiteten und in der Psychotherapie gut bekannten Techniken. Er war lediglich einer der ersten, der sich getraut hat, diese Methoden auf die Arbeit mit Krebskranken anzuwenden. Mehr lesen „Was ist die Simonton-Methode?“

Was heißt Entfremdung?

Eine intersubjektive, dialogische, personzentrierte Haltung einzunehmen beziehungsweise sich immer wieder darum zu bemühen ist so etwas wie die Wertschätzung des Friedens, der Demokratie, der Menschenwürde, der Gleichberechtigung, der Inklusion oder der sozialen Gerechtigkeit. Jeder vernünftig (also nicht rechtspopulistisch) denkende Mensch würde all das für selbstverständlich halten. Es scheint gar nicht der Rede wert zu sein, sich damit zu beschäftigen. Dennoch ist die konkrete Umsetzung humanistischer Werte im täglichen Leben und besonders in der Arbeit mit Menschen gerade in Zeiten des weltweiten Wiedererstarkens antipluralistischer und aggressiv-autoritärer Orientierungen notwendiger denn je, aber in der Praxis manchmal eine recht diffizile Angelegenheit. Mehr lesen „Was heißt Entfremdung?“

Was ist Phänomenologisches Verstehen?

Humanistische Psychotherapie kann verstanden werden als verstehende Auseinandersetzung, als Verstehen von Auseinandersetzungen, als Auseinandersetzung um zu Verstehen, als Veränderung durch Verstehen und als Hilfe zum Selbstverstehen.

Patienten kommen zur Therapie, wenn sie unter etwas leiden, das sie nicht verstehen. Sie fühlen sich eigenen Gefühlen und Reaktionen ausgeliefert. Innere Konflikte, Mangelzustände und leidvolle Identifizierungen werden in der humanistischen Psychotherapie verarbeitet, indem Patient und Therapeut gemeinsam versuchen zu verstehen, worum es eigentlich geht. Dabei bemüht sich ein humanistischer Psychotherapeut, in seinem Verstehen nahe am Erleben des Patienten und an seinem eigenen Erleben zu bleiben (Rogers 2014). Mehr lesen „Was ist Phänomenologisches Verstehen?“

Was sind die „Ebenen“ einer Interaktion?

Patient und Therapeut sind im psychotherapeutischen Prozess gegenseitig aufeinander bezogen, und zwar bewusst und unbewusst, kognitiv, emotional und vegetativ. Die Interaktion zwischen Patient und Therapeut findet nicht nur auf der kognitiven Ebene der sprachlichen Inhalte statt. Auch die Gefühle, die psychovegetativen Regulationsprozesse, die Fantasien, Impulse und Intentionen interagieren miteinander. Patient und Therapeut kommunizieren durch Worte, aber auch durch ihre Stimmlage, ihr Sprechtempo, ihre Körperhaltung, ihre Mimik und ihre Ausdrucksgesten miteinander (Storch et al 2010, Fogel 2013). Mehr lesen „Was sind die „Ebenen“ einer Interaktion?“

Was ist Humanistische Hypnotherapie?

Humanistische Hypnotherapie ist eine spezielle Anwendung von therapeutischer Hypnose im Rahmen der Humanistischen Psychotherapie.

Im Folgenden ist die Rede von „dem Patienten“, das kann sowohl eine Frau als auch ein Mann als auch ein/e Transgender sein.
Im Folgendem ist die Rede von „dem Thema“ des Klienten, das kann sowohl ein Symptom als auch ein Problem oder eine Frage oder ein Trauma des Klienten sein. Mehr lesen „Was ist Humanistische Hypnotherapie?“

Was versteht man unter aus „dialogischer Auseinandersetzung“?

In der Humanistischen Psychotherapie wird die Patient-Therapeut-Beziehung verstanden als dialektische, dialogische Auseinandersetzung in einem kooperativen Such-, Orientierungs- und Bewältigungsprozess.

Was ein Mensch fühlt und was sein Erleben für ihn bedeutet, wird in der humanistischen Psychotherapie intersubjektiv in einem fortgesetzen Dialog in Empathie und Introspektion erkundet. Das setzt eine Haltung der Offenheit auch für Unerwartetes, sowie wohlwollendes Interesses auf Basis eines grundlegenden Nichtwissens voraus. Ein humanistischer Psychotherapeut fokussiert sich auf das, was der Patient und der Therapeut in diesem Moment erleben, was zwischen ihnen geschieht, und was das für beide bedeutet. Mehr lesen „Was versteht man unter aus „dialogischer Auseinandersetzung“?“

Was versteht man unter der Ko-Konstruktion einer therapeutischen Beziehung?

Der Interaktionsprozess der Patient-Therapeut-Beziehung wird von beiden Beteiligten gemeinsam ko-konstruiert. Es kann nicht exakt unterschieden werden, was darin durch die bewussten Handlungen oder unbewussten Motivationen des Patienten oder die des Therapeuten erzeugt oder bestimmt ist. Es handelt sich um ein gemeinsam gestaltetes und sich selbst gestaltendes Kommunikationsfeld. Mehr lesen „Was versteht man unter der Ko-Konstruktion einer therapeutischen Beziehung?“

Interview über Hypnose

Fragen von Luise (15), die eine Präsentation über Hypnose machen will:

 

„Wie verändert sich das Gehirn während der Hypnose?“

Die Hirnforscher erklären das z.B. sowohl der präfrontale Kortex (der mit dem kritischen Verstand und dem Ich-Bewusstsein zusammenhinge) als auch der Pränuncus als auch der Gyrus cinguli in Trance heruntergefahren seien. (Es gibt noch weit mehr Erklärungen von Hirnforscher über Hypnose und Gehirn.) Mehr lesen „Interview über Hypnose“

Wie ist das Verhältnis von Involviertheit und Distanz?

Die zentrale Widerspruchsganzheit in der sich (wenn auch in asymmetrischer Weise) sowohl der Patient als auch der Therapeut als auch beide miteinander befinden, ist der Widerspruch zwischen emotionaler Involviertheit einerseits und reflektierender Distanz andererseits, zwischen interaktiver Musterwiederholung einerseits und ko-konstruierender Wahlfreiheit andererseits. Mehr lesen „Wie ist das Verhältnis von Involviertheit und Distanz?“

Was versteht man unter der Dialektik der Patient-Therapeut-Beziehung?

Die Beziehung zwischen Patient und Therapeut ist eine ganz besondere zwischenmenschliche Konstellation. Sie beinhaltet eine Reihe von spezifischen Widersprüchen (von denen einige weiter unten beschrieben werden), die nicht als logische Paradoxien oder als ausschließendes Entweder-Oder verstanden werden können, sondern als Dialektiken, bei denen jeweils eine Seite die andere ermöglicht und bedingt, und deren Reibung miteinander den Fortschritt des therapeutischen Prozesses hervorbringt. Mehr lesen „Was versteht man unter der Dialektik der Patient-Therapeut-Beziehung?“

Wie ist das Verhältnis zwischen Wahlfreiheit und Geworfenheit?

Existenzphilosophisch betrachtet hat der Mensch jederzeit die Möglichkeit, ja er kommt gar nicht darum herum, unter den zunächst bloß vorgefundenen Bedingungen seines Lebens durch fortgesetzte Wahl aus einem Spektrum von Möglichkeiten seine eigene Existenz zu gestalten und damit seine Existenzbedingungen mitzugestalten. Der Mensch ist geworfen in vielfältige Bedingungen, die er vorfindet, die er aber zugleich individuell und kollektiv reproduziert oder umgestaltet. Der Mensch ist bedingt und wahlfrei zugleich,geworfen in eine Welt, die er sich nicht aussucht, die er aber durch die Art, wie er sein Leben lebt, mitgestaltet und umgestalten kann (Bakewell 2016, Lévy 2002, Sartre 1993, Sartre 2000). Mehr lesen „Wie ist das Verhältnis zwischen Wahlfreiheit und Geworfenheit?“

Was ist Intersubjektivität?

In der humanistischen Psychotherapie versteht man die therapeutische Beziehung als intersubjektiven Prozess professioneller Auseinandersetzung mit den Problemen des Patienten.

Das intersubjektive, dialogische Verständnis wurde von humanistischen Psychotherapeuten bereits in den 1960 er Jahren betont, lange bevor es von nahezu allen anderen psychotherapeutischen Verfahren adaptiert wurde (Bohm 2017, Buber 1999, Doubrawa & Staemmler 2003, Friedmann 1987, Hycner 1989, Staemmler 2015, Wenck 2008, Yontef 1999 u.v.a.). Mehr lesen „Was ist Intersubjektivität?“

Was sind Beziehungsmuster?

In der humanistischen Psychotherapie geht es zentral um das Erkunden und Transformieren generalisierten Beziehungsmuster.

Unter Beziehung werden hier sowohl
dauerhafte Strukturen der Gestaltung des Kontakts mit anderen Menschen verstanden, als auch
– die Art und Weise, wie ein Mensch auf sich selbst (z.B. auf seine Identität, seine Überzeugungen, seinen Körper, seine Geschichte, seine Zukunftspläne usw.) bezogen ist, und auch
– die vielfältigen Interaktionen zwischen Anteilen der Persönlichkeit, die selbst wechselseitig und komplex aufeinander bezogen sind.

Manche Beziehungsmuster sind im unmittelbaren Erleben präsent, andere werden nur in ihren Auswirkungen erlebt, dann müssen die zugrundeliegenden Beziehungsmuster erst entschlüsselt und zugeordnet werden. Mehr lesen „Was sind Beziehungsmuster?“

Was ist Transhumanismus?

Das Wort Transhumanismus kommt vom lateinischen „trans“: jenseits, über, hinaus und von lateinischen „humanus“: menschlich.

Es ist allgemein eine philosophische Bewegung und Denkrichtung die die biologischen Grenzen menschlicher Möglichkeiten (sei es intellektuell, physisch oder psychisch) durch den Einsatz technologischer Verfahren erweitern will. Transhumanisten gehen davon aus, dass die nächste Evolutionsstufe der Menschheit durch die Fusion mit Technologie erreicht wird. Die Technologien, die wir heute in Form von Wearables an unseren Körpern tragen, werden wir künftig in uns tragen. An die Stelle des Menschen sollen Cyborgs treten.

Die Wurzeln des Transhumanismus liegen im Renaissance Humanismus und in der Aufklärung. Mehr lesen „Was ist Transhumanismus?“

Was ist Übertragung und Gegenübertragung?

Grundsätzlich handelt es sich bei den als „Übertragung“ und „Gegenübertragung“ bezeichneten Prozessen um Phänomene, die in jeder Form von Kontakt zwischen Menschen auftreten. Gemeint ist damit, dass alte Erfahrungenen in zwischenmenschlichen Beziehungen und Bindungen, alte Gefühle, Erwartungen, Fantasien, Wünsche und Ängste in aktuellen Beziehungen reaktiviert werden.

Die vielfältigen Bezüge zwischen der alten Dynamik, so wie sie real damals gewesen ist, ihrer bewussten und unbewussten Verarbeitung und Interpretation durch die Beteiligten und den unterschiedlichen Formen ihrer Reaktivierung in aktuellen Interaktionen stellen ein komplexes System dar, in dem vielerlei Faktoren und Ebenen eine Rolle spielen. Das Grundprinzip ist jedoch recht einfach: Mehr lesen „Was ist Übertragung und Gegenübertragung?“

Was ist Populismus?

„Zum Volk gehören wir alle.
Das verbitte ich mir –
den Namen Volk zu monopolisieren
und mich davon auszuschließen!“
Otto von Bismarck im Reichstag 1873

 

In seinem 2016 bei Suhrkamp erschienenen Essay „Was ist Populismus?“ untersucht der Politikwissenschaftler Jan-Werner Müller die Theorie und Praxis des Phänomens Populismus. Müller lehrt politische Theorie und Ideengeschichte an der Princeton University in New Jersey/USA.

Mehr lesen „Was ist Populismus?“

Was ist eine Psychose?

Eine Psychose ist eine schwere psychische Störung, die gekennzeichnet ist durch einen zeitweiligen oder dauerhaften tiefgreifenden strukturellen Wandel im Erleben des eigenen Ich und der Umwelt mit weitgehendem Verlust des Realitätsbezuges.

Psychosen werden unterteilt in: Mehr lesen „Was ist eine Psychose?“

Wie funktioniert klassische Hypnose?

Was ist klassische Hypnose?

Die klassische, direktive Hypnose war bis etwa in die 1980er Jahre weltweit die gebräuchliche, ja in der Regel die einzig bekannte Technik der Hypnose. Heute wird sie meistens gemischt mit den modernen Methoden der ericksonianischen Hypnose. Von manchen (insbesondere älteren) Hypnotherapeuten, im medizinischen Bereich, im Rahmen der Verhaltenstherapie und in der klinischen Forschung wird die klassische Hypnose auch heute häufig noch unverändert angewandt.

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Was ist Borderline?

Vorbemerkungen

Den Begriff „Borderline“ verstehe und verwende ich weniger im Sinne der Diagnose einer psychischen Störung bzw. Krankheit, also einer individualisierenden Etikettierung, sondern eher als Bezeichnung einer psychischen Dynamik, also einer allgemein menschlichen Reaktionsmöglichkeit, einer existenziellen Funktions- und Erlebensebene. Mehr lesen „Was ist Borderline?“

Was ist Faschismus?

Woher stammt das Wort Faschismus?

Das Wort Faschismus stammt von dem italienischen Wort „fascio“: Bund. Dieses wieder kommt von den lateinischen Worten „fascia“: Band bzw. „fascis“: Bündel. Als „fascis“ wurde im Römischen Reich ein Rutenbündel bezeichnet, in dem eine Axt steckte; es war das Amtssymbol der höchsten Machthaber des Römischen Reiches.

Das Wort steckt auch in dem Begriff „Faszien“. So werden die faserigen Bindegewebe genannt, die den ganzen Körper umhüllen.

„Fascia“ heißt bezeichnenderweise auch die Datenbank der US-amerikanischen NSA, die vom weltweiten Mobilfunk alle gewählten Telefonnummern, die jeweils angewählte Funkzelle, die Gerätenummer und die SIM-Karten-Nummer speichert. Mehr lesen „Was ist Faschismus?“

Wie wirkt sich Migration auf psychische Probleme aus?

Eine junge Frau, 22 Jahre, kommt zum ersten mal in eine psychotherapeutische Sprechstunde. Sie ist Migrantin der 3. Generation, ihre Großeltern kommen aus dem Iran. Sie hat bis vor kurzem Englisch und Geschichte für das Lehramt studiert. Sie war ein Jahr lang mit einem Iraner zusammen. Vor drei Monaten haben die beiden begonnen, ihre Hochzeit vorzubereiten. Das Brautkleid wurde gekauft, die Lokalitäten wurden reserviert. Plötzlich und für sie völlig unerwartet sagte der Mann, dass er sie doch nicht heiraten wolle, weil sie ihm »zu schwierig« sei.  Seitdem ist sie am Boden zerstört. Mehr lesen „Wie wirkt sich Migration auf psychische Probleme aus?“

Wie funktioniert Wahrsagen und Hellsehen?

„Wahrsager“, „Hellseher“ und „Mentalisten“ arbeiten mit einer Psychotechnik, die als „Cold Reading“ bezeichnet wird. Sie erwecken damit Eindruck, z.B. Gedanken lesen zu können oder etwas über die Vergangenheit oder die Zukunft des Kunden zu wissen. Es handelt sich um eine Kommunikationstechnik auf Basis von Pacing und Kalibrierung, also nicht um etwas Übernatürliches, sondern um die praktische Anwendung eines Sets von psychologischen Techniken bzw. um ein „Spiel“, in dem man so tut, als könne man etwas über einen anderen Menschen sagen, was man eigentlich nicht wissen kann, weil man ihn noch nie gesehen hat. Mehr lesen „Wie funktioniert Wahrsagen und Hellsehen?“

Vortrag „Wie funktioniert Hypnose?“, 17.5.2017, 18.30 Uhr

Ist das alles Humbug oder eine seriöse Wissenschaft? Möchten Sie wissen, wie Hypnose funktioniert? Würden Sie vielleicht auch gern hypnotisieren können? Am Mittwoch, dem 17.5.2017, 18.30-21.30 Uhr halte ich einen Einführungsvortrag mit Demonstrationen und praktischen Übungen zum Thema „Was ist, was kann, wie funktioniert Hypnose/Hypnotherapie?“ An dem Vortrag kann jede/r teilnehmen. Der Teilnahmebeitrag beträgt 8,- €, für StudentInnen 4,- €.

>>>Hier finden Sie detaillierte Informationen über den Vortrag und können sich anmelden.

Werner Eberwein

Wie kann man Kränkungen verarbeiten?

Ich stehe im Wald. Auch im übertragenen Sinn, aber auch ganz real. Bin gerade beim Joggen im Grunewald. Nach der Hälfte der Zeit mache ich meistens eine Pause, setzte mich auf einen Stein und genieße die Natur. Diesmal ist allerdings nicht viel los mit Genießen. Mich beschäftigt ein Konflikt mit einem Kollegen, mit dem ich in einem bestimmten Zusammenhang zu tun habe, und von dem ich mich ziemlich mies behandelt fühle. Mehr lesen „Wie kann man Kränkungen verarbeiten?“

Wie funktioniert hypnotische Konfliktmoderation?

Dialogische Hypnotherapie

Dialogische Hypnotherapie ist keine Technik, sondern ein Paradigma, also ein grundlegendes Verständnis des hypnotherapeutischen Prozesses. Im naiven, traditionellen Verständnis ist Hypnose eine Einbahnstraße: Der Patient schildert kurz seine Probleme, dann setzt er sich entspannt hin, der Therapeut versetzt ihn in Trance, suggeriert ihm seine Probleme weg und weckt ihn wieder auf. Beeinflusst durch die unrealistischen, spektakulären Darbietungen von Showhypnotiseuren im Fernsehen, die durch einen Schein von Macht und Manipulation Eindruck schinden und Geld scheffeln, stellen sich immer noch auch viele Patienten Hypnotherapie so vor. Mehr lesen „Wie funktioniert hypnotische Konfliktmoderation?“

Wie kann ein Psychotherapeut seine PatientInnen verstehen?

In vielen Formen von Psychotherapie geht es ganz zentral um Verstehen. Patienten kommen zur Therapie, weil etwas mit Ihnen los ist, das sie nicht verstehen. Sie fühlen sich ihren eigenen Gefühlen und Reaktionen ausgeliefert, ihrer Angst, ihrer Eingeengtheit, ihrer Niedergeschlagenheit, ihrem Schmerz. Sie verstehen nicht, was mit Ihnen los ist und finden keinen Ansatzpunkt, um ihrem Leid zu entkommen. Psychotherapie ist Verstehen und Veränderung, ja Veränderung durch Verstehen und durch Hilfe zum Selbstverstehen. Mehr lesen „Wie kann ein Psychotherapeut seine PatientInnen verstehen?“

Wie können wir uns mit unserer Intuition verbinden?

In ihrem Buch „Die Kunst des Annehmens – Leben und Arbeiten mit Focusing“ (Books on Demand 2013) hat die 1949 geborene US-amerikanische Linguistin und Focusing-Ausbilderin Ann Weiser-Cornell, Präsidentin der Accociation for Humanistic Psychology, eine fortgeschrittene Variante des Focusing vorgestellt, die in ihrer zugrundeliegenden Philosophie und in der praktischen Anwendung über das Konzept des Focusing-Erfinders Eugene Gendlin hinausgeht. Mehr lesen „Wie können wir uns mit unserer Intuition verbinden?“

Wie wirken Psychopharmaka?

Psychopharmaka sind psychisch wirksame Medikamente. Sie beeinflussen die biochemische Prozesse im Gehirn und bewirken dadurch eine Veränderung des psychischen Zustandes. Im Folgenden möchte ich einen Überblick und Basisinformationen über die Wirkungen der verschiedenen Psychopharmaka-Gruppen geben. Mehr lesen „Wie wirken Psychopharmaka?“

Was ist Rassismus?

Rassismus ist eine diskriminierende Ideologie, in der Menschen nach angeblichen oder wirklichen äußeren genetischen Merkmalen (v.a. Hautfarbe, aber auch z.B. Augen- und Lippenform, Haargestalt, Gesichts-, Schädel-, Körperform, Körpergröße usw.) in sogenannte „Rassen“ unterteilt werden, wobei diese Unterteilung mit der Behauptung der Höher- bzw. Minderwertigkeit mancher „Rassen“ in Bezug auf andere einhergeht. Mehr lesen „Was ist Rassismus?“

Was wäre, wenn Frauke Petry Bundeskanzler würde?

Nein, kein Tippfehler: „Bundeskanzler“. Den Begriff „Bundeskanzlerin“ müsste die AfD nach ihren familienpolitischen Ansichten sofort abschaffen. Und überhaupt: eine Frau als Bundeskanzler? Geht das denn, nachdem „Merkel weg“ ist? Und dazu noch eine Frau, die eigentlich mit einem Pfarrer verheiratet ist, aber mit einem anderen Mann zusammenlebt, der auch mit einer anderen Frau verheiratet ist?

Ich weiß, das ist Klatsch, aber was soll man machen, die AfD besteht schließlich darauf: Mehr lesen „Was wäre, wenn Frauke Petry Bundeskanzler würde?“

Was ist humanistische Psychotherapie?

Humanistische Psychotherapie versteht sich in der Terminologie des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie (WBP) als viertes Verfahren neben dem Cluster der Psychodynamischen Psychotherapie mit ihren insgesamt 22 Methoden, der Verhaltenstherapie mit ihren 55 Techniken und der Systemischen Therapie.

Die wichtigsten Quellen der Humanistischen Psychotherapie sind: Mehr lesen „Was ist humanistische Psychotherapie?“

Was ist Resonanz?

„Resonanz ist das Versprechen der Moderne – Entfremdung ist ihre Realität.“
Hartmut Rosa

Resonanz

In seinem aktuellen Buch „Resonanz – eine Soziologie der Weltbeziehung“ (Suhrkamp Verlag Berlin 2016) beschreibt der Jenaer Professor für allgemeine und theoretische Soziologe Hartmut Rosa Resonanz und Entfremdung als allgemeine Formen der Weltbeziehung. Mehr lesen „Was ist Resonanz?“

Macht der Kapitalismus depressiv?

Was der Frankfurter Soziologe und Psychoanalytiker Martin Dornes in seinem neuesten Buch „Macht der Kapitalismus depressiv? Über seelische Gesundheit und Krankheit in modernen Gesellschaften“ (Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2016) schreibt, gefällt mir politisch gar nicht. Es handelt sich um eine durch eine Flut von Daten gestützte Polemik gegen einen verbreiteten gesellschaftskritischen Ärger, der behauptet, dass es uns im Zuge der Entwicklung des Neoliberalismus psychisch immer schlechter geht. Dornes stellt diese Theorie infrage. Mehr lesen „Macht der Kapitalismus depressiv?“

Wie ist der Stand der Planungen zum künftigen Direktstudium „Psychotherapeut/in mit Approbation“?

Am 22.9.2016 hielt Manfred Thielen, Sprecher des Ausschusses „Aus-, Fort- und Weiterbildung“ der Psychotherapeutenkammer Berlin im Rahmen einer Informationsveranstaltung zur Ausbildungsreform einen 40-minütigen Vortrag, in dem er den Stand der Planungen zum kommenden Direktstudium „Master-Psychotherapeut/in mit Approbation“ erläuterte.

Sie können den Vortrag >>hier online nachhören.

Hier einige zusammenfassende Stichworte dazu:

In diesem Spätsommer soll der Referentenentwurf zur Novellierung des Psychotherapeutengesetzes
(PsychThG) und zu einer neuen Approbationsordnung des Bundesministeriums für
Gesundheit (BMG) vorliegen. Die Vorstände und die DelegiertInnen der Bundes- (BPtK) und
der Landespsychotherapeutenkammern haben sich intensiv mit der Thematik beschäftigt,
und der Vorstand der BPtK und die Bund-Länder-AG haben entsprechende Eckpunkte zur
Novellierung, Approbationsstudium und Weiterbildung vorgelegt. Wegweisend sind dabei die
Beschlüsse des 25. Deutschen Psychotherapeutentages (DPT), der Delegiertenversammlung
der BPtK, vom November 2014. Dort wurde beschlossen, dass es ein
Direktstudium Psychotherapie geben soll, in dem die vier Grundorientierungen der
Psychotherapie – verhaltenstherapeutisch, psychodynamisch, systemisch und humanistisch
– gleichberechtigt und mit Strukturqualität vermittelt werden sollen und mit einer Approbation
endet. Danach soll eine Weiterbildung erfolgen, in der die Fachkunde erworben werden
kann.
Die Eckpunkte beziehen sich auf 3 Bereiche: Novellierung des PsychThG, Approbationsstudium
und Weiterbildung.
Der Berliner Ausschuss „Aus-, Fort-, Weiterbildung“ (AFW) hat zu den Eckpunkten eine
eigene Stellungnahme entwickelt. Die kritischen Punkte der gegenwärtigen
Ausbildungsdiskussion werden im Folgenden kurz erläutert.
Novellierung: Bei der Auseinandersetzung um die Novellierung des PsychThG geht es vor
allem um eine Neufassung der Legaldefinition Psychotherapie und die Rolle des
Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie (WBP). Auf der Bundesebene scheint die
Aufhebung der Bindung der psychotherapeutischen Tätigkeit an „wissenschaftlich
anerkannte Verfahren“ Konsens zu sein, im AFW wird sie kontrovers diskutiert. Nach § 11
des PsychThG kann eine jeweilige Landesbehörde bei Zweifeln über die
Wissenschaftlichkeit eines Psychotherapieverfahrens den Wissenschaftlichen Beirat
Psychotherapie (WBP) beratend heranziehen. Wenn eine wissenschaftliche Anerkanntheit
eines Verfahrens durch den WBP nachvollzogen wurde, dann ist es berufsrechtlich
anerkannt und es kann darin die Fachkunde und die Approbation erworben werden. Die
Mehrheit des AFW hat sich für die Beibehaltung des WBP, aber für eine Wahl seiner
Mitglieder ausgesprochen.
Darüber hinaus wird kritisiert, dass die notwendigen Finanzierungsfragen, um das geplante
„Approbationsstudium“ durchführen zu können, nach wie vor vollständig ungeklärt sind.
Approbationsstudium: In den Eckpunkten wird von einem 6-semestrigen Bachelor (BA)-
Studium ausgegangen, auf das ein 5- semestriges Masterstudium (MA) folgt, das 1
Praxissemester beinhaltet und mit einem Staatsexamen endet. Der Ausschuss hält
insbesondere das MA-Studium für zu kurz, um ausreichend psychotherapeutische
Qualifikationen vermitteln zu können und fordert ein 12-semestriges Studium. Weiter tritt er
dafür ein, dass bereits im BA-Studium eine Ausrichtung auf Psychotherapie in Form von
Fallseminaren u.a. erfolgen soll. Im Eckpunktepapier wird hingegen von einem, durch
Praktika ergänztes, BA-Psychologie-Studium ausgegangen, das Psychotherapiestudium im
engeren Sinne soll erst im Masterstudium beginnen. Inhaltlich sollen bereits im BA-Studium
die vier Grundorientierungen gleichberechtigt vermittelt werden. Im Widerspruch dazu
steht allerdings, dass nach Auffassung des VS der BPtK die Hochschulambulanzen, in
denen die StudentInnen auch Praktikas bzw. Praxissemester machen können, nur „zwei
wissenschaftlich anerkannte Verfahren“ anbieten müssen. Für den Ausschuss ist dies nicht
konsistent mit den Beschlüssen des 25. DPT.
In den Eckpunkten wird darüber hinaus von „Selbstreflexion“ gesprochen, während sich der
AFW einhellig für den Begriff „Selbsterfahrung“ ausspricht. Die Selbsterfahrung wird als
wesentlicher Bestandteil der psychotherapeutischen Qualifikation angesehen. Mehrheitlich
wird die Position vertreten, Selbsterfahrung im Umfang von mind. 50 Std. im Studium
anzubieten.
Weiterbildung: In den Eckpunkten wird sie auf die „wissenschaftlich anerkannten Verfahren“
beschränkt. Die Mehrheit des AFW möchte sie aber für alle Grundorientierungen, auch die
Humanistische Psychotherapie, öffnen, während die Minderheit den Eckpunkten zustimmt.
Für eine Weiterbildung aus einer Hand setzt sich ebenfalls die Mehrheit ein. Die bisherigen
Ausbildungsinstitute, die jahrzehntelange Erfahrungen in der Ausbildung haben, sollten als
zukünftige Weiterbildungsinstitute ihr Curriculum zur verfahrensspezifischen Fachkunde
konsistent und kohärent anbieten.
In den Eckpunkten soll auf einer Basisweiterbildung von 200 Std. eine Verfahrensvertiefung
anknüpfen. Sie soll 400 Std. Theorie, 1.600 Behandlungsstunden mit 200
Stunden Supervision, 120 Stunden Selbsterfahrung umfassen. Die Mehrheit des AFW geht
er von deutlich niedrigeren Zahlen aus, nämlich 300 Stunden Theorie, mind. 600
Behandlungsstunden mit 125 Stunden Supervision, 120 Stunden Selbsterfahrung. Er
orientiert sich dabei im Wesentlichen an den Anforderungen zur Fachkunde der jetzigen
Ausbildung. Darüber hinaus unterstützt er natürlich die Forderung der PiA nach einer
angemessenen Vergütung ihrer Tätigkeit und fordert, dass die entsprechenden
Finanzierungsmöglichkeiten rechtssicher und verlässlich geschaffen werden.

25.07.2016
gez. Manfred Thielen, Sprecher des Ausschusses Aus,- Fort- Weiterbildung der PTK Berlin

Was ist Ideomotorik?

Unter Ideomotorik versteht man in der Hypnotherapie die Arbeit mit suggerierten Körperbewegungen. Der Begriff Ideomotorik ist im Grunde irreführend. Es geht eigentlich nicht um motorische Bewegungen aufgrund von Ideen, also von Gedanken, sondern vielmehr um körperliche Bewegungen als Reaktion auf hypnotische Suggestionen, unabhängig davon, ob diese bewusst (als „Ideen“) wahrgenommen werden oder nicht. Der korrekte Begriff wäre eigentlich „Hypnomotorik“. Mehr lesen „Was ist Ideomotorik?“

Wie ist der Stand und was sind die Hintergründe des Antrages der Humanistischen Psychotherapie an den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie?

Zurzeit wird in Deutschland intensiv über die Neuregelung der Ausbildung der Psychotherapeuten diskutiert. Konkret soll das Psychotherapeutengesetzes (PsychThG) von 1999 novelliert werden. Im Zuge dessen wird es künftig eine Direktausbildung zum Master-Psychotherapeuten mit Approbation geben (anstelle der bisherigen zweistufigen Ausbildung: zuerst Psychologie- oder Medizinstudium, anschließend Psychotherapie-Ausbildung zur Approbation). Mehr lesen „Wie ist der Stand und was sind die Hintergründe des Antrages der Humanistischen Psychotherapie an den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie?“

Wer war Albert Pesso?

Am 19.5.2016 starb Albert Pesso, der Begründer des Pesso Boyden System Psychomotor, einer integrativen Variante der Körperpsychotherapie. Ich habe ihn auf dem 2. AGHPT-Kongress 2014 kennengelernt, sowohl persönlich im Gespräch als auch seine warmherzige und einfühlsame therapeutische Arbeit im Seminar. Unten ein Nachruf von Prof. Jürgen Kriz.

Werner Eberwein

Albert-Pesso_Nachruf

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Beruht die Theorie der Spiegelneuronen auf einer Überinterpretation neurobiologischer Befunde?

In seinem Buch »Warum wir verstehen was andere fühlen. Der Mythos der Spiegelneuronen« (Hanser Verlag München, 2015, 364 Seiten) bringt der renommierte Hirnforscher Gregory Hickock eine Reihe von ernstzunehmenden Argumenten gegen die zur Zeit unter Psychologen und Psychotherapeuten überaus verbreitete Theorie der Spiegelneuronen vor.

Hickock ist Professor für Verhaltensforschung an der Universität von Kalifornien. Dort leitet er das Center for Language Science und das Auditory and Language Neuroscience Lab. Hickock ist einer der profiliertesten Kritiker der Spiegelneuronentheorie. Mehr lesen „Beruht die Theorie der Spiegelneuronen auf einer Überinterpretation neurobiologischer Befunde?“

Was ist das Selbst?

„Das Selbst“ ist ein Begriff, der in der Psychologie mit vielen, teilweise unterschiedlichen Bedeutungen verwandt wird. In der Regel ist damit gemeint, dass und wie ein Mensch „sich selbst“ als einheitliches, autonom denkendes und handelndes Wesen wahrnimmt, also als ganze Person, als Persönlichkeit.

Von dem US-amerikanischen Psychologen William James stammt die Unterscheidung zwischen dem „Ich“ und dem „Mich“. Diese Unterscheidung wird deutlich z.B. in dem Satz: „Ich nehme mich wahr“. Mehr lesen „Was ist das Selbst?“

Was ist achtsames Essen?

Patrizia ist eine 36 jährige Bauzeichnerin. Mit Anfang 20 litt sie unter Bulimarexie, d.h. sie neigte zur Magersucht und gleichzeitig zu Ess-Brecht-Sucht. Sie hatte ihr Essverhalten nicht im Griff, aß über längere Zeit gar nichts oder sehr wenig, magerte drastisch ab und aß dann wieder um übermäßig viel, nahm kräftig zu und erbrach sich nach dem Essen, um wieder herauszubringen, was sie in sich hineingestopft hatte.

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Was ist eine Reifikation?

Reifikation (gesprochen Re-ifikation mit Betonung auf dem „e“, auch Reifizierung) bedeutet Vergegenständlichung. Das Wort kommt vom lateinischen res = Sache und facere = machen. Gemeint ist eine geistige Operation, in der ein Prozess, eine Abstraktion oder ein Erleben so betrachtet und behandelt wird, als ob es ein konkreter Gegenstand sei.

Reifikationen sind in unserer Sprache und unserem Denken allgegenwärtig. Oft ist das nicht weiter problematisch, weil wir daran gewöhnt sind, in anschaulichen Bildern zu denken. An bestimmten Stellen führt das jedoch zu geistigen Verwirrungen, aus denen man kaum mehr herausfindet, wenn man das Prinzip der Reifikation nicht versteht. Mehr lesen „Was ist eine Reifikation?“

Sind die populären Interpretationen der Ergebnisse der Hirnforschung bloße Neuromythologie?

Beruht die Faszination für das, was uns in den letzten Jahren in diversen populären Veröffentlichungen und Kongressvorträgen als „Ergebnisse der Hirnforschung“ offeriert wurde möglicherweise auf einem grundlegenden und letztlich banalen Fehlschluss? Können Hirnforscher wirklich „dem Gehirn beim Denken zusehen“? Mehr lesen „Sind die populären Interpretationen der Ergebnisse der Hirnforschung bloße Neuromythologie?“

Wozu dient Achtsamkeit in der Psychotherapie?

Achtsamkeit ist nicht alles, aber ohne Achtsamkeit ist alles nichts. So könnte man das Buch „Wirkfaktoren der Achtsamkeit: Wie sie die Psychotherapie verändern und bereichern“ (Schattauer-Verlag Stuttgart, 2015) zusammenfassen, in dem Michael Harrer und Halko Weiss die Achtsamkeit und ihre Anwendungen in der Psychotherapie unter praktisch allen nur erdenklichen Gesichtspunkten ausloten.

Mehr lesen „Wozu dient Achtsamkeit in der Psychotherapie?“

Was ist eine Auseinandersetzungskultur?

Eine Auseinandersetzungskultur ist die Fähigkeit von Menschen, sich mit sich selbst und mit anderen Menschen in einem respektvollen, konstruktiven, aber auch kritischen Dialog aufeinander zu beziehen in dem fortgesetzten Versuch, einander zu verstehen, sich selbst zu verstehen, dem anderen sich selbst mitzuteilen, das eigene vom anderen zu unterscheiden, aber auch das eigene mit dem anderen in Bezug zu setzen.

Was im optimalen Fall daraus entsteht, ist ein respektvoller, demokratischer Dialog, der Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede herausarbeitet, unterschiedliche Sichtweisen miteinander in Beziehung setzt, Differenzen verdeutlicht und gemeinsame Optionen eröffnet. Mehr lesen „Was ist eine Auseinandersetzungskultur?“

Was sind Paradiesfantasien?

Paradiesfantasien sind unrealistisch idealisierte Vorstellungen. Sie sind ungemein verbreitet in unserer narzisstischen Kultur:

  • In Reiseprospekten wird uns der perfekte Urlaubsort vorgegaukelt.
  • Dating-Portale und Liebesschnulzen suggerieren uns den idealen Partner.
  • Abnehm-Programme versprechen uns die ideale Figur.
  • Klamotten-Versandfirmen versprechen uns das perfekte Outfit.

Klingt gut und ist werbewirksam, stellt sich aber leider alles als unrealistisch heraus. Mehr lesen „Was sind Paradiesfantasien?“

Was ist klassische Hypnose?

In einem 6minütigen Video-Zusammenschnitt mit erklärenden Untertiteln demonstriere ich klassische, direktive Hypnose. Das Video ist entstanden im Rahmen der Fortbildung „Hypnose und Hypnotherapie“ des Fort- und Weiterbildungszentrums Berlin der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie (DGH). Die Demonstration dauerte im Original 25 Minuten.

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Was sind die Symptome von Traumatisierungen?

[Unter einem psychischen Trauma verstehen wir ein schreckliches, unerträgliches Ereignis oder eine Abfolge von schrecklichen Ereignissen, die in der Seele des Betroffenen nicht angemessen verarbeitet werden können, und die daher seelische Notfallmechanismen („Abwehrprozesse“) auslösen, so dass die traumatisierte Person manchmal nach Jahrzehnten darunter leidet. Mehr lesen „Was sind die Symptome von Traumatisierungen?“

Wie funktioniert Abnehmen nach Allen Carr?

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Allen Carr (1934-2006) war ursprünglich Wirtschaftsprüfer und Kettenraucher. Er gewöhnte sich selbst das Rauchen ab und schrieb darüber 1983 den internationalen Bestseller „Endlich Nichtraucher“, der in über 40 Sprachen übersetzt wurde und sich mehr als 12 Millionen Mal verkaufte. Auf Basis dieser Methode schrieb er 1998 das Buch „Endlich Wunschgewicht“ über einen natürlichen Weg des Abnehmens mithilfe des gesunden Menschenverstandes, das sich ebenfalls über 1 Million Mal verkaufte. Mehr lesen „Wie funktioniert Abnehmen nach Allen Carr?“

Was ist Akzeptanz- und Commitmenttherapie? (Teil 2 von 2)

Psychische Flexibilität

Ziel der ACT ist es, die „psychische Flexibilität“ des Patienten zu stärken im Sinne einer flexiblen Achtsamkeit für den gegenwärtigen Augenblick („Hier und Jetzt“), für selbstgewählte Werte und engagiertes Handeln und einer Flexibilisierung des Selbstkonzepts, damit der Patient „psychische Rigiditäten“ überwinden und sich besser an „innere oder äußere Kontexte anpassen“ könne. „Das Modell der psychischen Flexibilität ist auf kulturelle Anpassung ausgelegt“ (Hayes et al 2014, S. 139). Mehr lesen „Was ist Akzeptanz- und Commitmenttherapie? (Teil 2 von 2)“

Hat sich durch die Zuwanderung die Kriminalität in Deutschland erhöht?

Laut einem der Süddeutschen Zeitung vorliegenden vertraulichen Lagebericht über die Kriminalität von und gegen Zuwanderer hat das Bundeskriminalamt (BKA) für das Jahr 2015 festgestellt, dass es sich bei zwei Dritteln der von Zuwanderern begangenen Straftaten um Bagatelldelikte handelte, darunter besonders häufig um Schwarzfahren. Die Kriminalität in Deutschland habe sich mit der hohen Zahl an Zuwanderern im letzten Jahr nicht signifikant erhöht. Gewaltdelikte wie Raub oder Körperverletzung durch Zuwanderer waren rückläufig. Kapitalverbrechen wie Mord oder Totschlag lagen bei unter 0,1% der Taten, dabei waren alle von Zuwanderern getöteten Personen selbst Zuwanderer. Sexualdelikte lagen bei unter einem Prozent der Taten.

Dagegen stieg die rechte Gewalt gegen Zuwanderer und Asylbewerber an: dreimal versuchter Mord oder Totschlag, 48 gefährliche Körperverletzungen und 74 Brandstiftungen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 17.2.2016

Werner Eberwein

Kann man in Hypnose ohne Betäubung Zähne ziehen?

In einem 10minütigen Video unten ist zu sehen, wie Hypnose-Zahnarzt Reinhart Dieckmann bei einer Patientin zwei Weisheitszähne in Hypnose zieht – ohne chemische Betäubung. Die Patientin verspürt dabei keinerlei Schmerz. Die Behandlung inklusive Hypnose-Einleitung, Kariesbehandlung, Zahnextraktion, Rückführung in den Wachzustand und Nachbesprechung dauerte ca. 1 Stunde. Mehr lesen „Kann man in Hypnose ohne Betäubung Zähne ziehen?“

Was ist von dem Hypnotiseur Jan Becker zu halten?

Am Dienstag, den 13. Januar 2016 führte der Showhypnotiseur Jan Becker im Berliner Radiosender 94,3 RS2 eine halbstündige „Abnehmhypnose“ durch, die komplett über den Sender ging. Die Aktion wurde von dem Sender wochenlang als „DAS größte Radioexperiment: Abnehmen einfach nur durch Radiohören“ promotet.

Jan Becker bezeichnet sich auf seiner Website www.jan-becker.de selbst als „sanfter SchädelchirurgMehr lesen „Was ist von dem Hypnotiseur Jan Becker zu halten?“

Was ist Schematherapie? (Teil 2)

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Dies ist der zweite Teil meines Beitrages über Schematherapie. Hier finden Sie den ersten Teil.

Die therapeutische Beziehung in der Schematherapie

Der Kern der Schematherapie ist die Arbeit an den basalen Konflikten zwischen den primären Bedürfnissen des „inneren Kindes“ und den verinnerlichten Beziehungerfahrungen mit den Eltern (Eltern-Ich, Über-Ich). Dabei bewegt sich die therapeutische Beziehung auf einem Kontinuum zwischen Emotionsaktivierung und Reflexionsförderung und zwischen

  • einem akzeptierenden Pol (Unterstützung, Annehmen, Bindung, Nachbeelterung, Rescripting, korrektive emotionale Beziehungserfahrung), in dem „das innere Kind“ des Patienten ein kompensatorisches empathisches Verbundenheitsgefühl mit dem Therapeuten erleben kann

und einem

  • Konfrontationspol (Veränderung, Grenzen setzen, Fordern) in dem der Therapeut den Patienten „mit dem Realitätsprinzip konfrontiert“.

Der Schematherapeut stellt sich dem Patienten als „Modell gesunder Interaktion“ zur Verfügung, „er macht ihm vor, wie es geht“. Mit Hilfe von Rollenspieltechniken (z.B. in gestalttherapeutischer Stuhl-Arbeit), könne und solle sich der Therapeut tendenziell aus der Übertragungs-Gegenübertragungs-Beziehung distanzieren um „aus der Schusslinie zu gehen“.

„Wenn der Patient nicht kooperiert“, solle der Therapeut darauf mit „empathischer Konfrontation“ reagieren. Er könne zu dem Patienten beispielsweise sagen: „Wenn Sie so wie jetzt reagieren, laufen Sie Gefahr, nicht optimal von der Therapie zu profitieren.“ Anschließend „ruft“ der Therapeut „erwachsener Anteile“ und Ressourcen im Patienten „auf“. Diese Arbeitsweise verhindere allzu starke regressive Tendenzen beim Patienten.

Schematherapie versteht sich als manualisiertes Verfahren, bei dem sich der Therapeut und der Patient durch präzise technische Vorgaben sicherer fühlten. Der Therapeut solle „ähnlich wie ein Bergführer“ Souveränität ausstrahlen, um damit auch dem Patienten Sicherheit zu geben.

Beispiele für schematherapeutische Techniken

Viele Techniken der Schematherapie verstehen sich als „erlebnisbezogen-edukativ„. Es handelt sich in der Regel um detailliert vorgegebene Psychodrama- oder Trance-Techniken auf Basis tiefenpsychologischer Konzepte, die in einem verhaltenstherapeutischen Stil angewandt werden.

  • Der Therapeut kann den Patienten einladen, seine Modi (Zustände) in Achtsamkeit wahrzunehmen um aus dem „Autopiloten-Modus“ (aus der Involviertheit in die Emotionen) auszusteigen.
  • Durch psychodramatische Arbeit kann der Patient zu emotionsaktivierenden oder sozial adaptiven Dialogen eingeladen werden, wobei er zeitweise auf die Reflexionsebene wechselt. (Diese Arbeitsweise ist der Gestalttherapie, dem Psychodrama, dem NLP und den traumatherapeutischen Screen-Techniken entnommen.)
  • Durch „Extensionstechniken“ können ressourcenhaltige Helferpersonen imaginativ in den Therapieraum geholt werden, beispielsweise ein guter Freund, ein spiritueller Führer oder eine helfende Fantasiefigur. Auf diese Weise können latente Ressourcen aktiviert werden und Hyperfokussierungen des Patienten auf Affekte können gedämpft werden.
  • Durch „Substitutionstechniken“ können die Selbstbehauptungsfähigkeiten des Patienten stimuliert werden. Beispielsweise kann in einem Rollenspiel, in dem es um einen Konflikt mit einem Kollegen geht, die Person des Patienten durch seine eigene Tochter oder seinen eigenen Sohn ersetzt werden. Der Therapeut kann ihn dann fragen: „Wie fühlt sich das an, wenn ihr Kollege das mit ihrer Tochter/ihrem Sohn macht?“ Durch einen solchen Perspektivenwechsel könne der „Selbstbehauptungsmodus“ des Patienten aktiviert werden. Sodann wird der Patient nach seinem Körperempfinden befragt und zu einer Neubewertung der Situation aufgefordert.
  • Die Selbstbehauptungsfähigkeiten des Patienten können auch durch „pädagogisches Shaping“ (d.h. durch Vorgabe adaptiven/sozial „richtigen“ Verhaltens) gefördert werden.
  • Der Therapeut kann den Patienten affirmative Audiobotschaften auf sein Handy sprechen, z.B.: „Du bist völlig in Ordnung. Du konntest damals nicht anders, als zu erstarren. Aber heute ist eine andere Zeit. Heute kannst du wählen, wie du reagieren möchtest.“ Auf diese Weise könne der Therapeut in Form seiner Stimme als „gutes Übergangsobjekt“ vom Patienten introjiziert werden.
  • Ein Grundbedürfnis (nach Bindung, Selbstbehauptung, Kontrolle oder Lust) kann in der Therapie imaginativ auf einen leeren Stuhle gesetzt werden. Auf einem zweiten Stuhl wird dann ein Eltern-Introjekt imaginiert. Sodann wird ein Dialog zwischen diesen Teilen ausgearbeitet.
  • Der Therapeut kann den Patienten einladen, achtsamkeitsbasiert einen „inneren Beobachter“ aufzubauen um ihm zu helfen, aus seinen Schema-Automatismen auszusteigen. Im Laufe dieses Prozesses wird eine „überparteiliche Vermittlungsinstanz („der Richter“, „der Regisseur“, „der Dirigent“) aktiviert, der als „Ich-Instanz“ bezeichnet werden kann.
  • Therapeutische Problemaktivierung (Schema-Aktivierung) geschieht in der Regel in der Imagination (d.h. in Trance). Dabei wird der Patient in eine Kindheitssituation zurückgeführt, die dann als Ursprung und Entstehungsort des Schemas betrachtet wird: Der Patient wird eingeladen, in seine aktuellen „dysfunktionalen“ Gefühle „hineinzugehen“. Dann solle er durch eine assoziative Affektbrücke gefühls- und körpernahe Bilder alter Beziehungssituationen in seinem Geist entstehen lassen. Auf diese Weise könnten alte Muster und Affekte (Schemata) erlebnisorientiert zugänglich gemacht werden. Gleichzeitig helfe das dem Patienten, sich aus seiner aktuellen Involviertheit in diese alten Gefühle ein Stück weit zu lösen, indem er sie unmittelbar als alte Strukturen erlebt.

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Beispiel 1 einer schematherapeutischen Sequenz:
„Entmachtung des inneren Kritikers“

  1. Der Patient wird eingeladen, den „inneren Kritiker“ auf einen leeren Stuhl zu imaginieren, und das „innere Kind“ auf einen anderen Stuhl.
  2. Nun solle der Patient sich auf den Innerer-Kritiker-Stuhl setzen und in der Du-Form zum inneren Kind sprechen, z.B.: „Du bist nichts wert, was willst du überhaupt hier!“
  3. Dann solle sich der Patient auf den Inneres-Kind-Stuhl setzen, fühlen, welche Basisemotionen das innere Kind wahrnimmt und aus diesen heraus dem Kritiker antworten.
  4. Wenn der Patient in Erstarrung oder in kognitives Argumentieren verfällt, solle der Therapeut darauf bestehen, dass der Patient als inneres Kind seine Basisemotionen benennt und aus diesen heraus dem Kritiker antwortet.
  5. Anschließend wird der innere Kritiker imaginativ „entmachtet“ (z.B. mit Hilfe von Hilfspersonen, Wegschicken, Anbrüllen, Einsperren, imaginatives Töten usw.).
  6. Sodann fragt der Therapeut das innere Kind nach seinen Grundbedürfnissen (z.B. nach Schutz, Halt, Aufmerksamkeit).
  7. Der Patient als Erwachsener gibt der verletzten Seite des inneren Kindes imaginativ was es braucht.

Auf diese Weise könne ein intrapersonale Konflikt (mit gegen das eigene Selbst gerichtete Aggressionen) in einen imaginierten interpersonalen Konflikt (mit externalisierte Aggressionen) verwandelt werden. Wutgefühle des inneren Kindes werden also zum Zwecke der Selbstbehauptung zunächst als Ressourcen verstanden und aktiviert.

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Beispiel 2 einer schematherapeutischen Sequenz:
„Imaginatives Überschreiben“

  1. Der Patient wird in einen Entspannungszustand geführt.
  2. Er wird aufgefordert, sich eine aktuell belastende Situation hineinversetzen.
  3. Der Therapeut erfragt die Gefühle des Patienten in dieser Situation.
  4. Affektbrücke: Der Patient wird aufgefordert, sich an Situationen in seiner Kindheit zu erinnern, in denen er das selbe Gefühl hatte.
  5. Er wird suggestiv in ein vertieftes Nacherleben dieser alten belastenden Situation hineingeführt.
  6. Eine Hilfsperson wird in die Erinnerung eingeführt (z.B. der Patient selbst als Erwachsener, der Therapeut oder eine andere Person des Vertrauens).
  7. Überschreiben: Der Patient wird aufgefordert, mit Hilfe der Hilfsperson die imaginierte belastende Situation der Kindheit anders, nämlich konstruktiv ablaufen zu lassen (z.B. durch imaginierte „Gegengewalt“, „Einbeziehung mächtiger Personen wie Polizisten oder Soldaten“, „Unschädlichmachen“, „notfalls Töten des Täters“).
  8. Er wird aufgefordert, „die positiven Gefühle, die damit einhergehen“, vertieft zu erleben.
  9. Der Therapeut reorientiert den Patienten zurück in den Zustand des Alltagsbewusstseins.
  10. Die Erfahrung wird nachbesprochen.
  11. Der Therapeut gibt dem Patienten  eine Hausaufgabe.

(vgl. Jacob/Arntz: Schematherapie, Beltz 2014, S. 47ff)

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Im letzten Viertel einer Schematherapie wird aus den erkundenden Rollenspielen eine eher übende Variante von Rollenspielen, die dann stärker „verhaltenstherapeutisch“ angewandt werden.

In der Schematherapie ist es üblich, nach 25 wöchentlichen Sitzungen die Sitzungsfrequenz auf 14tägig zu dehnen und nach 50 Sitzungen dann auf monatliche Sitzungsintervalle zu gehen. Auf diese Weise „gestreckte“ 80 stündige Verhaltenstherapien werden als ausreichend zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen erachtet.

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Integrative psychotherapeutische Ansätze vermittle ich in meinen Fortbildungen.

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Kleine Literaturauswahl

  • Jacob, G. & Arntz, A.: Schematherapie (Fortschritte der Psychotherapie). Hogrefe 2013
  • Jacob, G. & Seebauer, L.: Schematherapie. Fallvideos zu Persönlichkeitsstörungen und Suizidalität. Weinheim: Beltz 2013
  • Roediger, E.: Einführung in die Schematherapie. Workshop im Rahmen des Kongresses Psychodynamische Psychotherapie – Wandel und Bewegung, 8.-10.Mai 2015 in Berlin, 2 CDs.
  • Roediger, E.: Fortschritte der Schematherapie. Konzepte und Anwendungen. Hogrefe 2010
  • Roediger, E.: Praxis der Schematherapie. Lehrbuch zu Grundlagen, Modell und Anwendung. München: Schattauer 2011
  • Young, E.: Schematherapie. Ein praxisorientiertes Handbuch. Junfermann 2008

Werner Eberwein
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Wie kann man Prüfungsängste mit Hypnose behandeln?

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Paul hat Angst. In zwei Wochen steht bei ihm das Physikum an, die ärztliche Vorprüfung seines Medizinstudiums. Er hat die Prüfung schon einmal „versiebt“, obwohl er gut vorbereitet war. Nun büffelt er Tag für Tag mit unzähligen Tassen Kaffee bis spät in die Nacht. Wenn er an die Prüfung denkt, wird ihm richtig schlecht. Vor Angst kann er sich kaum noch konzentrieren. Zufällig stolpert er im Internet über meine Homepage. Er schreibt mir eine Mail und bittet um einen Termin. Mehr lesen „Wie kann man Prüfungsängste mit Hypnose behandeln?“

Was ist von der Aussage von Björn Höcke (AfD) zu halten, dass Afrikaner eine andere Fortpflanzungsstrategie hätten als Europäer?

Dazu hier eine Pressemitteilung des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) vom 14.12.2015
Kontakt: Dipl.-Pol. Damian Ghamlouche, Tel.: (030) 220 15 705, d.ghamlouche@hu-berlin.de

Rassistische Argumentationen dringen unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit in den politischen Raum

Rassistische Theorien werden in Deutschland derzeit wieder offen vertreten. Das jüngste Beispiel ist der Verweis des AfD-Politikers Björn Höcke auf die angeblich besondere Fortpflanzungsstrategie der Afrikaner, die von Europäern abweichen würde. Mehr lesen „Was ist von der Aussage von Björn Höcke (AfD) zu halten, dass Afrikaner eine andere Fortpflanzungsstrategie hätten als Europäer?“

Warum braucht gelingende Bindung einen Körper?

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Ich freue mich über einen Gastbeitrag von Thomas Harms über seine Erfahrungen in der Arbeit mit Säuglingen und ihren Familien.
Werner Eberwein.

Thomas Harms ist Diplom-Psychologe, er arbeitet seit über 25 Jahren im Feld der Krisenintervention und bindungsbasierten Körperpsychotherapie mit Säuglingen, Kindern und Erwachsenen. Zentrale Themen seiner Arbeit sind die körperpsychotherapeutische Arbeit mit Eltern und ihren Kindern nach überwältigenden Schwangerschafts- und Geburtserfahrungen. Weiterhin beschäftigt er sich mit der Entwicklung von Konzepten der Bindungsförderung in Kliniken und Eltern-Kind-Gruppen. Seit 1997 leitet er das „Zentrum für Primäre Prävention und Körperpsychotherapie“ (ZePP) in Bremen. Mehr lesen „Warum braucht gelingende Bindung einen Körper?“

Warum werden die Menschen immer dicker?

Auch in Deutschland nimmt das Problem der Fettleibigkeit immer mehr zu. In der Folge steigt das Risiko für Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs und viele weitere Krankheiten. In seinem Buch „Das Salz-Zucker-Fett-Komplott“ öffnet uns Michael Moss die Augen für die skrupellosen Geschäftspraktiken der Ernährungs-Mulits.

Michael Moss: Das Salz-Zucker-Fett-Komplott: Wie die Lebensmittelkonzerne uns süchtig machen. Ludwig Buchverlag 2014, € 19,99

Werner Eberwein

Wie arbeitet man körperpsychotherapeutisch mit Berührung?

Wie arbeitet man körperpsychotherapeutisch mit Berührung?

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Körperpsychotherapeutische Berührung muss behutsam angewandt werden

Im Rahmen der Körperpsychotherapie kann die Arbeit mit Berührung dazu dienen, die Wahrnehmung der Klientin/des Klienten für ihren/seinen Körper, für ihre/seine Präsenz und ihre/seine Gefühle zu fördern. Berührung kann als Medium der nonverbalen Kommunikation genutzt oder zur Stimulation von Ausdrucksbewegungen eingesetzt werden. Sie kann in Form von Massage den körperenergetischen Zustand aktivieren, harmonisieren oder beruhigen. Berührung kann Halt gebende Zuwendung und Fürsorge sein oder eine therapeutische Regression fördern. Sie kann geschützte korrektive Erfahrungen mit körperlichem Kontakt ermöglichen oder einen nonverbalen Kommunikationskanal zu Erlebnisschichten unterhalb des kognitiv-sprachlich Zugänglichen eröffnen.

Wahrnehmungsfördernde Berührung

Bei wahrnehmungsfördernde Berührungen geht es darum, die Selbstwahrnehmungsfähigkeit des Klienten für seinen eigenen Körper zu stärken und ihn mit seinem Körper und mit seinen Gefühlen in Kontakt zu bringen.

Beispiel: Eine Klientin berichtet aufgeregt, sie habe ein Wochenende mit ihrer Schwester und ihrer Mutter verbracht und sich mit beiden heftig gestritten. Die Klientin wirkt aufgelöst und redet wie ein Wasserfall, aber ohne wirklichen Gefühlskontakt zu sich selbst. Nachdem ich ihr etwa 10 Minuten zugehört habe, bitte ich sie, ihren Redefluss zu unterbrechen, sich hinzulegen und in sich hineinzuspüren. Sie sagt: „Ich habe Angst.“ Ich frage sie, wo sie die Angst körperlich spüre. Sie deutet in die Magengegend. Ich lege vorsichtig meine Hand auf diese Stelle. Die Klientin beruhigt sich etwas. Nach einigen Minuten werden ihre Augen feucht, und sie sagt: „Es ist so traurig. Wir haben uns doch eigentlich lieb.“ Die Berührung hat ihr geholfen, vom Darüber-Reden zu ihren Gefühlen zu kommen.

Ausdrucksfördernde Berührung

Im Rahmen von ausdrucksfördernder körperpsychotherapeutischer Arbeit kann Berührung eingesetzt werden, um Verspannungen zu lockern oder um Emotionen eine Richtung zu geben, um Halt, Sicherheit und Grenzen zu geben, um Festhaltemuster zu „übernehmen“, oder um Ausdrucksimpulsen Widerstand zu geben.

Beispiel: Ein Klient berichtet, er sei angenervt von sich selbst, weil er sich gefangen fühle in der Rolle des immer braven, netten Kerls. Ich bitte ihn, sich hinzulegen und zu spüren, wo er die Angenervtheit in seinem Körper wahrnimmt. Er deutet auf seinen Bauch und sagt: „Hier sitzt es … es will heraus.“ Ich lege meine Fingerspitzen auf seinen Bauch und lockere mit einer leichten, vibrierenden Bewegung die Spannungen seiner Bauchmuskulatur. Der Klient beginnt, tiefer zu atmen und bewegt seine Hände in schlangenartigen Greifbewegungen in der Luft. Ich frage ihn: „Wie fühlt sich das an?“ Er antwortet: „Da ist etwas wie eine Krake in meinem Bauch … es kommt nur bis hierher und bleibt hier stecken“, der Klient zeigt dabei mit der Hand auf seine Kehle. Ich massiere leicht den Solarplexus und die Zwerchfellregion und streiche über Brustbein, Kehle und Kinn bis zum Mund. Der Klient äußert zunächst würgende, dann wütende Geräusche. Er tritt mit den Beinen in die Luft und sagt: „Die Krake tritt mich von innen … sie sagt zu mir: ‚hau auf den Tisch, sei ein Mann!’“ Die Aggression, die der Klient zu Beginn innen festgehalten und gegen sich selbst gerichtet hatte, beginnt, eine Richtung zu finden.

Symbolische Berührung

Symbolische Berührung findet in der Körperpsychotherapie in der Regel im Rahmen eines improvisierten Rollenspiels statt. Symbolische Berührungen drücken eine Beziehungsdynamik mit Hilfe einer Körpersymbolik aus.

Beispiel 1: Ein sehr großer, kräftiger Klient berichtet, er fühle sich Männern gegenüber oft unterlegen, wie geschrumpft und eingeigelt in einem Gefühl der Unfähigkeit. Ich bitte ihn, dieses Gefühl körperlich auszudrücken. Er krümmt sich auf dem Boden zusammen und zieht den Kopf ein. Er sagt: „Ich fühle mich wie ein Sklave, der für die Großartigkeit anderer Männer herhalten muss.“ Ich lege ein großes Kissen auf seinen Rücken, setze mich vorsichtig darauf und „mache es mir dort bequem“. Der Klient sagt: „Ja genau, so fühlt sich das an … ich schäme mich, dass ich das immer wieder mit mir machen lasse“. In der Folge befreit sich der Klient aus seiner würdelosen Haltung. Ich lade ihn ein, sich auf die selbe Weise auf meinen Rücken zu setzen und zu erfahren, wie sich das anfühlt (nicht gerade angenehm …) Die Körpersymbolik lässt eine Beziehungs- und Übertragungsdynamik unmittelbar erlebbar und bearbeitbar werden.

Beispiel 2: Eine Gruppenteilnehmerin mit Migrationshintergrund verbrachte ihre ersten Lebensjahre bei ihren Großeltern in einem arabischen Land. Sie fühlte sich von ihren Eltern alleingelassen. Sie reagiert sehr ablehnend auf eine andere Gruppenteilnehmerin, die sie an ihre Cousine aus der damaligen Zeit erinnert, und die die Lieblingsenkeltochter des Großvaters war. Ich setze mich auf ein Kissen leicht erhöht schräg hinter die zweite Gruppenteilnehmerin, streiche dieser symbolisch übers Haar wie ein Großvater seiner Enkelin und schaue dabei wie unbeteiligt zu der ersten Gruppenteilnehmerin hinüber. Diese sagt: „Es macht mich wahnsinnig, das so zu sehen … ich gebe es nicht gerne zu, aber ich bin total eifersüchtig.“ Die symbolische Berührung hat das emotionale Erleben einer alten Beziehungsdynamik aktiviert, was in der Folge berarbeitet wurde.

Massage

Massage im Rahmen einer Körperpsychotherapie kann unmittelbar wohltuend und stressreduzierend wirken, aber sie wirkt zugleich auch psychodynamisch. Sie kann dem Klienten helfen, sich in seinem Körpergefühl zu verwurzeln und sich seiner körperlichen Regungen bewusster zu werden. Massage kann eingekapselte, blockierte oder gestaute Lebensenergie zum Fließen bringen. Sie kann die psychosomatischen Selbstheilungsfunktionen des Körpers aktivieren, körperliche Fehlhaltungen korrigieren, einschränkende Atemmuster befreien, die Integration von Denken und Fühlen fördern, psychosomatische Beschwerden lindern oder Klienten nach traumatischen Ereignissen helfen, sich zu stabilisieren und zu vitalisieren. Sie kann helfen, verhärtete, gepanzerte Muskelpartien zu lockern, Klienten in Auflösungszuständen Halt geben oder Stauungen im Gewebe lösen. Sie kann die Körperabwehr lockern, so dass unbewusstes Material leichter ins Gewahrsein eintritt. Sie kann die Ich-Stabilität stärken, so dass sich die Integrität des Ich gegenüber dem Unbewussten und gegenüber äußeren Einflüssen festigt.

Wenn Sie körperpsychotherapeutische Berühungsarbeit lernen wollen, können Sie an meiner Fortbildung Körperpsychotherapie teilnehmen.

Werner Eberwein
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Kann man sich selbst hypnotisieren?

Kann man sich selbst hypnotisieren?

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[av_heading tag=’h2′ padding=’24‘ heading=’Kann man sich selbst hypnotisieren?‘ color=“ style=“ custom_font=“ size=“ subheading_active=“ subheading_size=’15‘ custom_class=“][/av_heading]

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Man kann. Probieren Sie es selbst aus. Das Folgende ist eine sehr einfach aufgebaute Selbsthypnose-Übung, um sich gezielt in einen vertieften Entspannungszustand hinein und sicher wieder heraus orientieren zu können.

Achtung: Diese Übung darf nur in einer sicheren Umgebung ausgeführt werden, in der Sie für etwa 5-15 Minuten Ruhe und Zeit für sich haben und nicht gestört werden (Telefon ausstellen!). Sie dürfen die Übung keinesfalls beim Autofahren oder beim Bedienen einer Maschine oder während einer sonstigen Tätigkeit ausführen, die ihre Aufmerksamkeit erfordert.

Zuerst richten Sie sich gemütlich ein, so dass Sie relativ unbeweglich sitzen können. Da Sie beim Sitzen auf einem Stuhl oder einem Sessel den Kopf nicht gut entspannen können, ohne dass er herunterbaumelt, ist aufrechtes Sitzen nur für Menschen geeignet, die das (z.B. durch Meditationserfahrung) gewohnt sind. Beim Liegen, etwa in Ihrem Bett, kann es dagegen leicht passieren, dass Sie während der Übung einschlafen (was auch nicht schlimm ist, aber dann kommen sie aus der Selbsthypnose-Übung heraus). Daher hat sich für diese Übung eine halb sitzende und halb liegende Haltung bewährt, beispielsweise in einem Fernsehsessel oder auf einer gemütlichen Couch, so dass Ihr Kopf auf der Unterlage ruht, aber ohne dass Sie ganz flach liegen.

Sie können während der Übung eine leise, meditative Musik hören, wenn ihnen das angenehm ist. Sie können das Licht dämpfen oder eine Kerze oder ein Räucherstäbchen anzünden, also alles tun, was dazu beiträgt, dass Sie sich wohl und behaglich fühlen, und sich in einen Entspannungszustand versenken können. Achten Sie bitte besonders auf eine bequeme Körperhaltung und dass Ihnen warm ist (zudecken!).

Wenn Ihnen der Übungsablauf noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist, stellen Sie sich bitte zu Beginn einen Wecker oder Ihr Handy auf 10 Minuten, damit Sie nach dieser Zeit die Übung konsequent abschließen können.

Hier der Ablauf der Übung in 10 Schritten:

  1. Prüfen Sie bitte, ob Ihre Körperhaltung bequem ist, ob Sie ungestört sind, und ob Ihnen angenehm warm ist.
  2. Schließen Sie bitte die Augen.
  3. Nehmen Sie sich zunächst einen Moment Zeit, um sich auf die Übung einzustimmen.
  4. Nun richten Sie für etwa 1 bis 2 Minuten Ihre Aufmerksamkeit auf ihren Atem. Spüren Sie, wo Sie ihren Atem wahrnehmen, zum Beispiel im Bauch, in der Brust oder im Inneren der Nase. Nehmen Sie ihren Atem soweit ihnen das möglich ist (sie müssen nicht perfekt sein) möglichst nur wahr, ohne ihn zu beeinflussen oder zu verändern. Es kommt hier also nicht darauf an, “gut” oder “richtig” zu atmen, sondern darauf, den Atem wahrzunehmen, also zu beobachten, so wie er in diesem Moment ist und sich dauernd ein wenig verändert.
  5. Nun fühlen Sie bitte in ihrem Körper, in welcher Region Sie in diesem Moment Anspannung spüren. Viele Menschen spüren zum Beispiel Spannungen in der Nackengegend, manchmal im Kieferbereich, zwischen den Augenbrauen, im Bauch, in der Herzgegend, im Rücken oder anderswo. Spüren Sie bitte, in welcher Region Sie zu diesem Zeitpunkt am deutlichsten Spannungen wahrnehmen. Dann sprechen Sie bitte mit ihrer inneren Stimme ein Wort zu dieser Stelle hin, und zwar das Wort “loslassen”. Wiederholen Sie dieses Wort einige Male. Sprechen Sie dieses Wort „im Geist“ dort hin, mit einer ruhigen inneren Stimme und mit Pausen nach jedem Wort, und beobachten Sie, was dort, in dieser Region, dadurch geschieht. Lassen Sie es geschehen und schauen Sie zu.
  6. Nun stellen Sie sich intensiv “Entspannung” bildhaft vor. Stellen Sie sich beispielsweise vor, wie die Muskeln in der Region, in der eben noch Anspannung war, mehr und mehr loslassen. Sie können sich auch eine Farbe vorstellen, die für Sie persönlich mit “Entspannung” verbunden ist. Oder sie stellen sich einen Ort oder eine Situation vor, die sie kennen (es kann auch eine fantasierte Situation sein), die für Sie mit einem Gefühl angenehmer Entspannung verbunden ist.
  7. Während Sie die bildhafte Vorstellung von Entspannung in ihrem Geist halten, sagen Sie mit ihrer inneren Stimme einen zweiten Satz, und zwar den Satz: “Ich bin … und ich bleibe … entspannt … und gelassen.” Wiederholen Sie diesen Satz drei mal. Sagen Sie das bitte mit einer ruhigen inneren Stimme und mit einer Pause nach dem Satz.
  8. Genießen Sie diesen Zustand eine Weile (ungefähr eine Minuten lang).
  9. Dann sagen Sie mit ihrer inneren Stimme zu sich selbst einmal den Satz: “Ich wache jetzt auf.” Atmen Sie tief ein und aus, öffnen Sie die Augen, recken Sie sich, strecken Sie sich, stehen Sie gleich auf (nicht sitzen/liegen bleiben!), und gehen Sie ein paar Schritte hin und her. Schauen Sie sich um, recken und strecken Sie sich noch einmal und atmen Sie tief durch. Damit ist die Übung beendet.

Wenn Sie Selbsthypnose und Hypnose systematisch erlernen wollen, können Sie an meiner Fortbildung „Hypnose und Hypnotherapie“ teilnehmen.

Werner Eberwein
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Wie kann ich eine psychotherapeutische Praxis verkaufen bzw. kaufen?

Auf dem 10. Landespsychotherapeutentag Berlin am 12.9.2015 hielt die Die berliner Rechtsanwältin Claudia Mösch (Tätigkeitsschwerpunkt Vertragsrecht, Arztrecht, Zulassungsrecht) einen Vortrag, in dem sie ausführte, wie man nach dem neuen „Versorgungsstärkungsgesetz“ eine psychotherapeutische Praxis weitergeben bzw. verkaufen kann.

Hier können Sie den Vortrag nachlesen.

Werner Eberwein

Was ist Körperpsychotherapie?

Körperpsychotherapie ist eine Richtung der Psychotherapie, die auf den Arbeiten von Wilhelm Reich aufbaut. Reich war Psychoanalytiker und Schüler von Sigmund Freud in Wien; daher sind viele Konzepte der Körperpsychotherapie ursprünglich aus psychodynamischen Ansätzen heraus entwickelt worden. In der Körperpsychotherapie wird mit aktivierten Gefühlen gearbeitet. Durch Körperarbeit können die Gefühle des Patienten mobilisiert, aber auch beruhigt werden.

Diesen Beitrag als 18minütigen
Audio-Podcast anhören:

RSS-Feed-Zeichen Mehr lesen „Was ist Körperpsychotherapie?“

Was ist das Unbewusste?

In der psychodynamischen Psychologie und Psychotherapie versteht man unter dem Unbewussten einen Bereich der menschlichen Psyche, der dem Bewusstsein nicht direkt zugänglich ist, aber diesem zugrundeliege, also etwas inneres, das wirkt, aber bewusst nicht unmittelbar erfahrbar oder kontrollierbar ist. Die Hypothese, dass das menschliche Seelenleben aus einem – wie auch immer verstandenen – Unbewussten heraus dominiert wird, ist das Fundament der Psychoanalyse. Mehr lesen „Was ist das Unbewusste?“

Was ist der Unterschied zwischen Psychoanalyse/Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie und Humanistischer Psychotherapie?

Zuerst muss man dazu sagen, dass die Begriffe „Verfahren“, „Methode“ und „Technik“ 2006 vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie in seinem umstrittenen „Methodenpapier“ definiert wurden. Diese Begriffe sind spezifisch deutsche Konstrukte. Schon im europäischen Raum und erst recht in der internationalen Diskussion spielen diese Unterteilungen keine Rolle. Leider hat der Wissenschaftliche Beirat – Arm in Arm mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss – hier ein bürokratisches Raster beschlossen, dem sich die psychotherapeutischen Ansätze in Deutschland ob sie wollen oder nicht unterwerfen müssen. Mehr lesen „Was ist der Unterschied zwischen Psychoanalyse/Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie und Humanistischer Psychotherapie?“

Warum gehört die Körperpsychotherapie zur Humanistischen Psychotherapie?

In einem 9-minütigen Kurzvortrag habe ich (Werner Eberwein) auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Körperpsychotherapie (DGK) 10.-13.9.2015 ausgeführt, warum die Körperpsychotherapie trotz ihrer historischen und konzeptuellen Bezüge zu psychodynamischen Richtungen ein humanistischer Ansatz ist:

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Mehr lesen „Warum gehört die Körperpsychotherapie zur Humanistischen Psychotherapie?“

Wann beginnen die neuen Fortbildungen?

Wann beginnen die neuen Fortbildungen?

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Zur Einführung halte ich eine Reihe von Vorträgen mit Demonstrationen und praktischen Übungen:

Zeit: jeweils mittwochs 18.30-21.30 Uhr

Ort: Praxisgemeinschaft Baruther Str. 21, 10961 Berlin (Nähe U-Bahnhöfe Gneisenaustraße/Mehringdamm/Hallesches Tor)

Teilnehmbeitrag: € 8,-

Anmeldung online erbeten.

Werner Eberwein
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Video über die Neonazi-Ausschreitungen in Heidenau

Am 22.8.2015 stellte ein anonymer User ein Handy-Video von den Ausschreitungen in Heidenau bei Dresden auf youtube online, das auf erschreckende Weise die aggressive und bedrohliche Stimmung zeigt, die dort herrscht. Kurze Zeit später löschte er es wieder, vermutlich um zu vermeiden, dass seine Neonazi-Kumpels durch technische Maßnahmen darauf zu erkennen sein könnten. Der sächsische Landtagsabgeordnete Henning Homann hatte das Video aber inzwischen gesichert und hat es inzwischen wieder auf youtube veröffentlicht: https://youtu.be/bthhGY6hVwk
Mehr lesen „Video über die Neonazi-Ausschreitungen in Heidenau“

Was ist humanistische Hypnotherapie?

Der Begriff „humanistische Hypnotherapie“ erscheint zunächst paradox: Im traditionellen Verständnis arbeitet Hypnotherapie mit bewusstseinsferner suggestiver „Einflussnahme“ in einem Zustand der Versenkung. Humanistische Psychotherapie hingegen betont achtsames Gewahrsein, Wahlfreiheit, Gestaltungskraft und Selbstverantwortung des Patienten. Wie geht das zusammen? Ich praktiziere Hypnotherapie auf der Basis einer humanistischen Grundhaltung. Das ist eine besonders wirkungsvolle Arbeitsweise für existenziell wirksame und nachhaltige psychotherapeutische Transformationsprozesse. Mehr lesen „Was ist humanistische Hypnotherapie?“

Wie funktioniert Hypnose bei Phobien?

Phobien sind umgrenzte Ängste vor bestimmten Objekten oder Situationen mit klar definierbarem Auslöser. Verbreitete Phobien sind zum Beispiel:

  • Flugangst,
  • Angst vor Konflikten oder vor Reden in der Öffentlichkeit (soziale Phobie),
  • Angst vor weiten Plätzen oder vor Menschengedränge (Agoraphobie),
  • Angst vor engen Räumen (Klaustrophobie),
  • Angst vor Spinnen, Hunden, Pferden, Bienen o.ä. (Tierphobien),
  • Spritzenphobie.

Mehr lesen „Wie funktioniert Hypnose bei Phobien?“