Was ist Sex-Sucht?
Symptome von Sex-Sucht
Wenn man sexsüchtig ist, dann hat man, wenn man keinen Sex hat, psychische Entzugserscheinungen (Unruhezustände, Angst, depressive Verstimmungen, Selbstmordgedanken, das Verlangen nach weiterem Sex), manchmal sogar körperliche Entzugserscheinungen (Unruhe, Schweißausbrüche, Zittern, Schwächegefühl, Gliederschmerzen, Magenkrämpfe, Muskelzittern, Brechreiz, Kreislaufstörungen, Tränenfluss).
Man verliert die Kontrolle über sein Verhalten. Man fühlt sich ohnmächtig, weil man das Gefühl hat, dass man nicht aufhören kann, selbst wenn das Selbstzerstörerische des Verhaltens klar vor Augen steht.
Man ist regelrecht besessen von Sex. Man verbringt übermäßig viel Zeit damit, sich Sex zu verschaffen. Man muss immer ein „noch-mehr“ an Sex bekommen, um dieselbe Befriedigung zu erreichen (Toleranzentwicklung, „Dosis“-Steigerung): Sex wird zu zur alles bestimmenden Lebensmitte.
Man benutzt Sex als Betäubungsmittel: Bei negativen Gefühlen werden zwanghaft sexuelle Fantasien eingesetzt, um sich wieder „gut“ zu fühlen.
Sex-Sucht zerstört Beziehungen.
Entstehung
Bei der Entstehung von Sex-Sucht spielt sexueller Missbrauch manchmal, aber nicht immer, eine Rolle. Emotionaler Missbrauch ist so gut wie immer vorhanden.
Meist finden sich Sexsüchtige in Familien mit Sex- oder Alkoholsucht und/oder in Familien mit emotionaler Distanz, fehlender emotionaler Nähe und Rigidität (die höchste Priorität in diesen Familien besteht darin, alles „richtig“ zu machen).
Daraus folgt für das Kind/den Jugendlichen Minderwertigkeitsgefühle, Versagensgefühle, Scham, die Überzeugung, dass sie wertlos sind und garantiert abgelehnt werden, innere Leere, Einsamkeit und Ängste.
Das Kind/die Jugendliche vermeidet echte Intimität, und Nähe, weil das (in ihrer Welt) unweigerlich einhergeht mit Sich-Verletzlich-Machen.
Stufen von Sex-Sucht
In der ersten, noch relativ harmlosen Stufe von Sexsucht, kommt es zu zwanghaften Masturbieren, multiple Partnerinnen, Internet- oder Telefonsex, exzessiven sexuellen Fantasien, einem exzessiver Gebrauch von Pornographie und manchmal zu sexuell sadistisches oder masochistisches Verhalten.
In der zweiten, schon relativ ernst zu nehmenden Stufe von Sex-Sucht kommt es zu sexuellen Handlungen in der Öffentlichkeit, obszöne Anrufe bei Unbekannten. Manchmal kommt es zu Exhibitionismus, Frotteurismus (der betreffende reibt sein Geschlechtsteil meist am öffentlichen Orten an fremden Menschen bis zum Orgasmus) oder zur sexuellen Belästigung, zum Beispiel am Arbeitsplatz. Manchmal kommen Urophilie (Sex, bei dem Kot oder Urin einbezogen wird) oder Nekrophilie (sexuelle Perversion, mit dem Wunsch, den Geschlechtsakt mit einer Leiche zu vollziehen) hinzu.
In der dritten, kriminellen Stufe von Sex-Sucht kommt es zu sexuellen Belästigung/Handlungen mit Kindern oder Minderjährigen, Sex mit „vulnerablen“ Erwachsenen (die unter Drogen stehen oder minderbegabt sind), Sex mit Klienten oder Klientinnen, Patienten oder Patientinnen, Angehörige von Glaubensgemeinschaften.
Quellen
https://www.dijg.de/pornographie-sexsucht-pornosucht/wenn-sex-zur-sucht-wird/
https://www.freenet.de/lifestyle/gesundheit/wenn-sex-zur-sucht-wird_762798_4747384.html
https://www.drugcom.de/drogenlexikon/buchstabe-e/entzugserscheinung/
Werner Eberwein