Meine Geschichte – wie ich zur Psychotherapie gekommen bin

1955 geboren und aufgewachsen in Darmstadt

Geboren bin ich 1955 in Darmstadt, dem „Tor zum Odenwald“ in Hessen, etwas südlich von Frankfurt am Main. In meiner Kindheit und Jugend war Darmstadt ein verschlafenes Kleinstädtchen, in dem am Samstagabend um zehn Uhr die Bürgersteige hochgeklappt wurden, wo man aber aus dem städtischen Darmbach (entgegen seinem Namen) noch problemlos trinken konnte. Heute kann sich Darmstadt zu Recht eine Stadt nennen. Sie hat heute etwa den Charakter von Berlin-Wilmersdorf, relativ bürgerlich, kaum Industrie (nur der Chemie-Stinker Merck, ein bisschen außerhalb), viele Geschäfte.

Schon als Schüler, wie auch heute noch, habe ich sehr viel gelesen, mit 16 schon Freud, Jung, Adler, Geschichte der Philosophie, jede Menge Naturwissenschaft und und. Ich war ziemlich anpolitisiert, schrieb Pamphlete in der Schülerzeitung, war Schulsprecher, hatte ein ziemlich großes Mundwerk aber leider von fast nichts eine Ahnung, aber das merkte ich erst später.

1973 Sozialpädagogik-Studium an der FU Berlin

Nach dem Abitur wollte ich unbedingt in eine Großstadt, dorthin wo „der Bär steppt“. Infrage kamen vor allem Frankfurt und Berlin, weil man dort 1973 quasi den Knall der 1968er Bewegung noch hören konnte.

Berlin hatte den großen Vorteil, dass man wegen des damaligen Viermächtestatus ohne Wehrdiensverweigerung um die Bundeswehr herumkam. Berlin war das Zentrum der Polit- und Alternativszene, das gefiel mir. Also zog ich nach Berlin, mit einem Studienplatz in Sozialpädagogik und 200 DM in der Tasche, einem Rucksack mit zweimal Wäsche zum Wechseln und erstmal ohne Wohnung – mit 18 macht man sowas.

Es war mir damals überhaupt nicht klar, worin sich die Studienfächer, die für mich eventuell infrage kamen, unterschieden. Sozialpädagogik schien etwas Soziales zu sein und mit Erziehung zu tun zu haben, das kam meinem Wunsch, die Welt zu verändern, nahe. Das sozialpädagogische Institut war mir dann aber zu langweilig. Die Lehrkräfte liefen in Jackett und Krawatte herum, sie siezten einander und verteilten Skripte, die mich nicht die Bohne interessierten.

Im Gegensatz zu heute war Studieren in den Sozialwissenschaften damals mehr eine Lebensweise als eine Berufsvorbereitung. Die ersten Semester dienten normalerweise dazu, sich mit dem Leben außerhalb des Elternhauses und in der Großstadt vertraut zu machen und sich an der Universität und in der Stadt erstmal umzusehen, was ich dann auch gründlich tat.

Ab 1974 Psychologie-Studium an der FU Berlin

Sammelband „Zur Kritik der Kritischen Psychologie“

Eines Tages kam ich zufällig am Institut für Psychologie vorbei, dem sogenannten „linken“ oder „Holzkamp“-Institut. Hier wurde Kritische Psychologie nach Prof. Klaus Holzkamp und Psychologie als Gesellschaftskritik gelehrt. Im Grundstudium lasen wir Hegel und Marx sowie diverse gesellschafts- und sozialkritische Literatur und zerlegten gemeinsam die bürgerliche Psychologie und Psychotherapie, indem wir ihr nachwiesen, dass sie letztlich dazu diente, die aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse aufrechtzuerhalten, was ja auch nicht so falsch ist.

Damals wäre es mir nie in den Sinn gekommen, irgendwann einmal als Psychologe oder am Ende noch als Psychotherapeut zu arbeiten. Die  linke Szene, in der ich mich damals hauptsächlich bewegte, lebte in der Überzeugung, dass eine grundlegende Umwälzung der gesellschaftlichen Verhältnisse unmittelbar bevorstand, und dass damit alle sozialen und psychischen Probleme im Wesentlichen erledigt seien. Es war eine romantische Utopie, die wir vor Augen hatten, das komplette Gegenteil der Bürokratendiktaturen in den damaligen Ostblockländern. Ostberlin war ja nicht weit, und ein kurzer Besuch dort konnte keinen Zweifel aufkommen lassen, dass das Verhältnisse waren, unter denen kein Mensch leben wollte. Nun ja, aus unseren Träumen von der endgültigen Befreiung des Menschen wurde nichts. Heute denke ich, dass die Auseinandersetzung um Demokratie und um die Emanzipation des Menschen ein unaufhörlicher Prozess ist, der von jeder Generation immer wieder auf Neue geführt werden muss, in welcher Gesellschaftsform auch immer.

Das Psychologie-Studium war jedenfalls eine wunderbare Möglichkeit, sich mit diversen sozialen und psychologischen Fragen kritisch auseinanderzusetzen. Es war eine tolle Zeit mit pausenlosen Diskussionen und interessanten Kontakten zu Menschen, von denen einige heute immer noch meine Freunde sind.

Da mir und einigen Mitstudenten die Kritische Psychologie nach Klaus Holzkamp noch längst nicht kritisch genug war, gründeten wir eine studentische Arbeitsgruppe „Zur Kritik der Kritischen Psychologie“, in der ich wohl eine Art Vordenker war. Daraus entstand 1978 das erste Buch, das ich herausgegeben habe, und das zuerst unter dem Titel „Der Aufbruch“ im Eigendruck und Selbstverlag, später dann in einer durch ein Herausgeber- und Autorenkollektiv überarbeiteten Fassung im Oberbaum-Verlag erschienen ist: „Zur Kritik der kritischen Psychologie“ (es liegt gerade hier vor mir – nun ja, wir waren noch ziemlich jung damals).

Ab 1976 Ausbildung in Shiatsu und Gesprächspsychotherapie
Akupunktur-Selbststudium

Noch während des Studiums machte ich eine Ausbildung in Shiatsu. Das ist eine in Japan entwickelte Massagetechnik, bei der auf genau vorgeschriebene Weise die wichtigsten Punkte auf den Akupunkturmeridianen des Körpers gedrückt werden, um den Fluss der Lebensenergie zu stimulieren. Das ist sehr angenehm und sowohl für den Massierten als auch für den Masseur eine ziemlich meditative Angelegenheit.

Als ich damit fertig war, wollte ich auch die „richtige“ Körperakupunktur erlernen. Ich fand aber damals keine qualifizierte Ausbildungsmöglichkeit, außer in Asien, und das war mir einfach zu weit. Daher las ich praktisch alles, was es über Akupunktur in deutscher und englischer Sprache zu lesen gab, nahm an einer Übungsgruppe von Heilpraktikern teil, lernte, wie man Nadeln sterilisierte, wo und wie man sticht und wo man nicht stechen darf und nadelte mich selbst und jeden meiner Freunde und Bekannten, der mir unter die Finger kam, und der gerade krank war. Die Wirkungen waren manchmal durchschlagend, in anderen Fällen blieben sie vollkommen aus, was ich mir bis heute nicht wirklich erklären kann.

Ich merkte aber schon, dass ich bei allem Interesse für körperliche Prozesse, Naturheilkunde und Alternativmedizin doch allmählich mehr in Richtung Psychotherapie gehen wollte, und machte daher eine Ausbildung in Personzentrierter Gesprächpsychotherapie bei der Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie (GwG).

Ab 1977 Hypnose-Experimente

Schon als Schüler hatte ich einiges über Hypnose gelesen, und das hatte mich ziemlich fasziniert. Beispielsweise las ich das Buch „Das Autogene Training“ von I. H. Schultz und übte wochenlang, meine Arme schwer und warm und meine Stirn kühl zu machen. Ich rief beim I. H. Schultz-Institut in Berlin an und fragte, ob ich dort Hypnose lernen könne. Die Sekretärin war empört und meinte: „Wir werden uns hüten, einem Psychologen Hypnose beizubringen.“ Das waren noch andere Zeiten.

Daraufhin setzte ich in die Berliner Stadtzeitung zitty eine Kleinanzeige „Wer hat Interesse an Experimenten mit Hypnose?“ Es meldeten sich ungefähr 15 Leute, unter anderem einen Mitte-20-jähriger Iraner, der in seiner Heimat in einem Sufi-Orden eine einfache Form von Hypnose gelernt hatte, die er uns nun beibrachte. Wir machten allen möglichen Unsinn, den man mit Hypnose veranstalten kann: eine Versuchsperson ihre eigene Telefonnummer oder ihren eigenen Namen vergessen lassen, jemanden am Stuhl oder an der Wand festkleben lassen, ihn scheinbar in vergangene Leben zurückversetzen, zum Kind werden lassen usw., also all die Showhypnose-Effekte, die ich heute strikt ablehne, weil ich sie entwürdigend finde, was mir damals aber noch nicht bewusst war.

Ich war einfach neugierig, ob das mit der Hypnose wirklich funktioniert und was man damit alles machen kann. Ich wäre damals nie auf die Idee gekommen, das einmal professionell zu lernen, beruflich anzuwenden oder gar zu lehren.

Ab 1977 erste Jobs

Von 1977 an, noch während des Studiums, arbeitete ich als Familienhelfer und Einzelfallhelfer für das Jugendamt. Ich betreute Kinder und Jugendliche aus Problemfamilien, vor allem um Heimeinweisungen zu vermeiden. Dabei habe ich eine Menge „Milieu“ kennengelernt, von Migrantenfamilien, die komplett von gut organisierten Diebstählen ihrer Kinder lebten über pubertierende Jungens, die glühend von Adolf Hitler schwärmten bis Hirngeschädigte nach Suizidversuchen, Schnüffler, Drogengefährdete und hochintelligente Schulversager.

1978 Gründung des Psychiatrie-Beschwerdezentrums Berlin

Bücher „Deine Rechte in der Psychiatrie“ und „Alternativen zur Psychiatrie“

1978 erlebte ich mit, wie eine befreundeten Studentin völlig unerwartet in eine Psychose kam. Mit einigen ihrer und meiner Freunde organisierten wir eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung für sie, um zu vermeiden, dass sie für viele Jahre in einer psychiatrischen Klinik landete (damals waren langjährige Psychiatrie-Aufenthalte noch gang und gäbe, heute sind die viel kürzer geworden).

Dadurch lernte ich diverse psychiatrische Kliniken und ein sozialpsychiatrisches Kommunikationszentrum kennen, in dem ich dann mit einigen Studenten und ehemaligen Psychiatrie-Insassen das Psychiatrie-Beschwerdezentrum Berlin gründete, mit dem Ziel, zwangsuntergebrachte Patienten zu unterstützen, insbesondere gegen Zwangsmedikation und Elektroschocks, und letzten Endes um an der Auflösung der Großkliniken zu arbeiten (was heute, wenn auch etws anders, als wir uns das vorgestellt hatten, teilweise gelungen ist).

In Zusammenarbeit mit engagierten Rechtsanwälten schrieb ich damals den Beratungsführer „Deine Rechte in der Psychiatrie“ für Patienten und gab den Diskussionsband „Alternativen zur Psychiatrie“ heraus, beides wieder im Eigendruck und Selbstverlag.

1979 Diplom in Psychologie

Irgendwann lief mein BAföG aus, also musste ich wohl oder übel das Diplom machen. Es bestand im Wesentlichen aus einer intensiven kritischen Auseinandersetzung mit psychologischen Inhalten, inklusive der Schriften derjenigen Lehrkräfte, die uns als Prüfer gegenübersaßen (traumhaft, wenn man es mit den heutigen Prüfungen an den Unis vergleicht). Dennoch waren wir keineswegs faul. Wir haben bestimmt nicht weniger gebüffelt als heutige Studenten, aber nicht aufgrund von Leistungs- und Prüfungsdruck, sondern aus echtem Interesse an der Sache. Statt in Multiple-Choice-Tests scheinbare Wahrheiten anzukreuzen haben wir kritisches Bewusstsein gelernt – meiner Meinung nach für Psychotherapeuten eine unverzichtbare Eigenschaft.

1980-84 Gründung eines sozialpsychiatrischen Zentrums
und von zwei therapeutischen Wohngemeinschaften für Psychiatrie-Patienten

Irgendwann wurde ich unzufrieden damit, faktisch psychologische Betreuungsarbeit für Psychiatrie-Patienten zu leisten, dafür aber nicht bezahlt zu werden. Ich leierte eine Initiativgruppe von frischgebackenen Psychologen und Sozialarbeitern an mit dem Ziel, ein sozialpsychiatrisches Zentrum in Berlin-Neukölln zu gründen. Nach endlosen gruppendynamischen und Konzeptionsdebatten, Finanzierungsverhandlungen und Suche nach geeigneten Räumen gelang dies schließlich (das Zentrum gibt es heute noch).

Wir gründeten außerdem zwei therapeutische Wohngemeinschaften für Psychiatrie-Patienten, die wir so gut wir damals konnten sozial und psychologisch betreuten.

Ab 1980 Eigentherapie und Selbsterfahrung in Körperpsychotherapie

Zufällig lernte ich einen Körperpsychotherapeuten kennen, der Körperpsychotherapie nach Wilhelm Reich anbot, die mir damals noch praktisch unbekannt war. Aus einer Laune heraus fragte ich den Therapeuten, ob er Lust hätte, mir eine Sitzung zu geben, und er stimmte zu. Zu meiner großen Überraschung erlebte ich in dieser Sitzung sehr intensive Gefühle, die ich teilweise überhaupt nicht kannte, und fühlte mich nach der Sitzung tatsächlich besser als vorher. Das brachte meine Weltanschauung ziemlich durcheinander, weil ich vorher immer geglaubt hatte, „die Verhältnisse“ seien allein verantwortlich für alle miesen Gefühle, die man haben konnte.

Ich begann eine jahrelange Selbsterfahrung in Körperpsychotherapie, in der ich ganze innere Welten erkundete, von denen ich vorher keine Ahnung hatte. Es ging dabei nicht um die Behandlung von „psychischen Störungen“ – so habe ich damals überhaupt nicht gedacht. Vielmehr war es ein Eintauchen in die Tiefenschichten meines Inneren und eine differenzierte Auseinandersetzung mit meinen Mustern und Prägungen.

1981-88 Ausbildung in Körperpsychotherapie

Meine Erfahrungen in der Körperpsychotherapie fand ich faszinierend, aber ich konnte nicht nachvollziehen, wie es mein Therapeut hinkriegte, dass diese Prozesse in mir passierten. Es schien mir so, als ob er fast gar nichts tat, außer anwesend zu sein und mir im Wesentlichen alles zu erlauben, wonach mir gerade war. Ich wollte auch lernen, was er konnte, und begann eine Ausbildung in integrativer biodynamischer Körperpsychotherapie, die insgesamt 7 Jahre dauerte. Diese Ausbildung war sehr intensiv mit 30 Tagen Workshop pro Jahr, 8tägigen Sommercamps mit 80 Leuten in den Bergen der Toscana, wöchentlichen angeleiteten und unangeleiteten Gruppensitzungen, fortgesetzter professioneller Einzeltherapie, Co-Counselling zum Üben untereinander und professioneller Supervision.

Das war eine wilde und verrückte Zeit, denn in den 1980er Jahren bedeutete Körperpsychotherapie hauptsächlich eine Befreiung von allen Konventionen und das Streben nach einem authentischen Leben jenseits aller Regeln. Wir fühlten uns wie eine große Familie, verbunden in einem faszinierenden Abenteuer der Selbstentdeckung. Ich habe dabei hochqualifizierte und einige weltbekannte Vertreter und Schulenbegründer der Körperpsychotherapie kennen gelernt wie Alexander Lowen, Stanislav Grof, Gerda Boyesen und ihre Kinder Paul, Ebba und Mona-Lisa, David Boadella, Halko Weiss, Wolf Büntig, Ken Speyer und viele andere.

Für mich war das einerseits eine große Befreiung, andererseits ein Erleben neuer Zwänge, Hierarchien und Narzissmen, wie sie sich in anarchistisch anmutenden Gemeinschaften vermutlich notwendig früher oder später herausbilden. Es ist unmöglich, auch nur andeutungsweise kurz zu beschreiben, was ich in diesen Jahren alles erlebt habe, jedenfalls war ich hinterher ein anderer Mensch. Vorher war ich ein ziemlich verkopfter, etwas eingebildeter Jung-Akademiker, hinterher wesentlich vitaler, lebendiger, direkter und kontaktfähiger. Mit vielen Leuten aus meiner Ausbildungsgruppe habe ich heute noch Kontakt.

Ab 1983 psychotherapeutische Tätigkeit mit Einzelpatienten und Gruppen

Als Teil meiner Arbeit in unserem sozialpsychiatrischen Zentrum begann ich, Einzeltherapien mit den Besuchern zu machen, von denen manche mit der Psychiatrie zu tun hatten, andere aber auch wegen ganz anderer Probleme kamen.

Ich gründete eine wöchentliche körperorientierte Psychotherapie-und Selbsterfahrungsgruppe, die ich von da ab leitete, und die auch heute noch existiert (natürlich mit ständig wechselnder Teilnehmerbesetzung).

Außerdem bot ich eine kostenlose orientierende Psychotherapie-Beratung an für Menschen, die eine Psychotherapie machen wollten, aber nicht wussten welche. In diesem Rahmen habe ich in den folgenden 10 Jahren etwa 2000 einstündige Beratungsgespräche geführt.

1986 Gründung der Praxisgemeinschaft Baruther Straße 21
und des Instituts für Humanistische Psychotherapie (IHP)

1986 gründeten mein Kollege Wolfgang Hegenbart und ich eine Praxisgemeinschaft in der Baruther Str. 21 in Berlin Kreuzberg, in der ich bis heute arbeite, und der heute sechs Psychotherapeut/inn/en und eine Homöopathin angehören. Neben Einzel- und Gruppentherapien und Fortbildungen biete ich dort psychotherapeutische Beratung, Paartherapie, Supervision, und Coaching an.

Dort hat heute auch das Institut für Humanistische Psychotherapie (IHP) seinen Sitz, das der Träger meiner Fortbildungen, Workshops und Gruppenangebote ist.

Ab 1988 Ausbildung in Erickson’scher Hypnotherapie

Nach Abschluss der körperpsychotherapeutischen Ausbildung wollte ich etwas vollkommen anderes lernen, am liebsten das komplette Gegenteil von Körperpsychotherapie. Also meldete ich mich für eine Ausbildung in Erickson’scher Hypnotherapie an, die von den Meisterschülern des 1980 verstorbenen amerikanischen Hypnotherapeuten Milton Erickson durchgeführt wurde, von Jeff Zeig, Ernest Rossi, Stephen Lankton und Stephen Gilligan. Hier lernte ich die raffinierten Sprachformen und indirekten Suggestionstechniken von Milton Erickson kennen, die ich heute in meine psychotherapeutische Arbeit einbaue und in meinen Fortbildungen vermittele (und die so anders als Körperpsychotherapie dann doch gar nicht sind).

In der ericksonschen Hypnose wird nicht wie in der klassischen Hypnose mit Behauptungen und Befehlen gearbeitet („Ihr rechter Arm ist ganz schwer! Entspannen Sie sich jetzt!“), sondern mit behutsamen Einladungen, Andeutungen, Implikationen, Sprachspielen, Metaphern und Geschichten. Es ist eine kreative, spielerische Arbeitsweise mit dem Ziel, die inneren Ressourcen und latenten Fähigkeiten des Patienten auf hypnotischen Wege zu aktivieren und auf ein zu bewältigendes Problem anzuwenden.

Ab 1988 diverse psychotherapeutische Aus-, Fort- und Weiterbildungen

Ab 1988 nahm ich an diversen weiteren psychotherapeutischen Aus-, Fort-und Weiterbildungen, Eigentherapien, Supervisionen, Kongressen usw. teil, unter anderem:

  • Verhaltenstherapie bei Rainer Hellriegel
  • tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie bei Eva Jaeggi
  • NLP bei Wolfgang Lenk
  • Provokative Therapie bei Frank Farelly und Noni Höfner
  • Gestalttherapie bei Wolf Büntig
  • Holotropes Atmen bei Stanislav Grof und Jürgen Nimz
  • Bioenergetik bei Alexander Lowen
  • Biodynamische Massage bei Gerda Boyesen und Bernd Eiden
  • Intensive psychodynamische Kurztherapie bei Habib Davanloo
  • … und viele andere
1990 Buch „Impulse von innen“,
„Biodynamik – Zen in der Kunst der Körperpsychotherapie“

In meiner körperpsychotherapeutischen Ausbildung lag der Schwerpunkt auf Selbsterfahrung und der Bearbeitung eigener Themen. Die therapeutischen Konzepte wurden sehr praxisnah, oft ohne Zusammenhang und auf einer – vorsichtig ausgedrückt – ziemlich diskussionswürdigen erkenntnistheoretischen Basis vermittelt. Es gab kein Grundlagenbuch, das die Form der Körperpsychotherapie, die ich erlernt hatte und praktizierte, angemessen wiedergab. Daher schrieb ich nach diversen Gesprächen und Interviews mit Ausbildern und Therapeuten selbst eines und nannte es „Impulse von innen“. Es erschien zunächst im Transform-Verlag und später in einer Neuauflage bei Junfermann unter dem Titel „Biodynamik – Zen in der Kunst der Körperpsychotherapie“.

Ab 1993 Veröffentlichung von Selbsthypnose-Trancen auf CD

Die ersten Aufnahmen von Hypnosen sind schon vor 100 Jahren auf Schellack-Platten erschienen, später dann auf Schallplatten, allerdings in ziemlich schlechter Qualität. Später gab es Hypnose-Kassetten, und davon hatte ich irgendwann einen ganzen Schrank voll und hörte sie dauernd. Schließlich empfand ich es als Herausforderung, selbst einmal eine Trance-Kassette zu produzieren. Also arbeitete ich einen Text aus, mietete ein (für meine damaligen Finanzen verdammt teures) Tonstudio und verschwand für zehn Tage darin. Das Produkt war meine erste Selbsthypnose-Trance „Loslassen“. Die kopierte ich von Hand auf Kassetten und verteilte sie zunächst kostenlos an meine Patienten, später verkaufte ich sie zum Selbstkostenpreis für 3,- DM das Stück.

1996 bot ich diese Trance versuchsweise dem Kösel-Verlag an, bei dem dann eine ganze Serie meiner Trance-CDs herauskam. Später erschienen auch welche in anderen Verlagen, und schließlich gründete ich mit einem Kollegen zusammen einen eigenen Verlag (www.getwellrec.de), in dem meine Trance-CDs seither erscheinen.

Insgesamt gibt es jetzt zwölf Trance-CDs zu den verschiedensten Themen, hier in der Reihenfolge ihres Erscheinens:

  • Loslassen – dem Fluss des Lebens folgen (Hypnos 2007)
  • Selbstheilungskräfte in der Seele entfalten (Kösel 1996)
  • Angst verwandeln in Gelassenheit (Kösel 1998)
  • Was ist mein Weg (Kösel 2007)
  • Lust in der Liebe (Kösel 2006)
  • Morgen kann ich drüber lächeln (Kösel 2007)
  • Nichtraucher durch Selbsthypnose (Kösel 2008)
  • Den Traumpartner finden (Kösel 2009)
  • Am See der Heilung (getwellrec 2010)
  • Lichtblicke (getwellrec 2011)
  • Gelassenheit im Alltag und in Beziehungen (getwellrec 2011)
  • Tiefenentspannung und guter Schlaf (getwellrec 2014)

Ab 1996 Ausbildung und Ausbilder in zahnärztlicher Hypnose

Bücher „Die Kunst der Hypnose“, „Abenteuer Hypnose“, „Wie Hypnose wirkt“

1996 lud mich Albrecht Schmierer, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose (DGZH) zu einem Kongress auf Gozo bei Malta ein, auf dem ich die zahnärztliche Variante der Hypnose kennenlernte. Diese unterscheidet sich in einigen Aspekten stark von der psychotherapeutischen Hypnose. Zahnärzte hassen Zeitverschwendung. Bei ihnen muss Hypnose schnell gehen, einfach sein, zuverlässig funktionieren und sehr präzise gelehrt werden. Es war eine interessante Erfahrung, die Anwendung von Hypnose in einem ganz anderen Berufsfeld kennenzulernen und insbesondere die hypnotische Schmerzausschaltung am eigenen Leib zu erleben, was fast wie ein Wunder wirkt, wenn man das zum ersten Mal erfährt.

Ich absolvierte also eine Ausbildung in zahnärztlicher Hypnose, wurde zum Ausbilder und Supervisor der Zahnärzte-Hypnose-Gesellschaft ernannt und leitete vier Jahre lang gemeinsam mit dem Zahnarzt Jürgen Staats das DGZH-Ausbildungszentrum Niedersachsen.

In meiner NLP-Ausbildung hatte ich Gerhard Schütz kennengelernt, der bis heute ebenfalls in der Hypnose-Ausbildung von Zahnärzten involviert ist und schrieb mit ihm zusammen das Buch „Die Kunst der Hypnose“, das die Theorie und Techniken der modernen Hypnose ausführlich darstellt und eine Reihe von Selbsthypnose-Programmen enthält.

Im selben Jahr noch schrieb ich das Buch „Abenteuer Hypnose“, in dem ich mich mit einer Reihe von kritischen Fragen in Bezug auf Hypnose auseinandersetzte, beispielsweise ob man jemandem etwas gegen seinen Willen suggerieren kann, ob man jemandem in Hypnose wirklich in vergangene Leben zurückversetzen kann oder ob Showhypnose „echt“ ist oder nicht. Es erschien zuerst bei Kösel und dann 2008 neu im Schirner-Verlag unter dem Titel „Wie Hypnose wirkt“.

Ab 1998 Ausbilder in Hypnotherapie

1998 wollte ich gerade ein eigenes Ausbildungs-Curriculum in Hypnose auf die Beine stellen, da kam ein Anruf von der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie (DGH), ob ich diese Ausbildung nicht im Rahmen des Verbandes durchführen wolle. So wurde ich Ausbilder und Supervisor der DGH und Leiter des Fort- und Weiterbildungszentrums Berlin, führe seither eineinhalbjährige Hypnose-Fortbildungen durch und erscheine regelmäßig auf Kongressen der verschiedenen Hypno-Verbände.

1999 Approbation als Psychologischer Psychotherapeut
Kassenzulassung in Verhaltenstherapie

Gleichzeitig hatte ich eine Ausbildung in Verhaltenstherapie begonnen, die 1999 mit einer Approbation und Kassenzulassung als Psychologischer Psychotherapeut in Verhaltenstherapie abschloss.

2002 bis 2004 war ich Mitglied im Vorstand der DGH und dort vor allem für Öffentlichkeitsarbeit zuständig, habe an die 50 Interviews im Fernsehen, für den Rundfunk und Zeitschriften gegeben, einen Showhypnotiseur „enttarnt“ und war in einer Reihe von Kurzbeiträgen in mehreren Fernsehsendern zu sehen. Das war schon aufregend, denn für Presse-Arbeit muss man immer praktisch aus dem Stand heraus bereit sein, ein Interview zu geben oder einen Kurzbeitrag zu schreiben.

Habe viel gearbeitet in diesen Jahren, Einzeltherapien gemacht, Gruppentherapie, Beratungen, Workshops, Seminare, Vorträge, CDs produziert, immer an der Kante meiner Leistungsfähigkeit. Heute bin ich viel ruhiger geworden, lasse mir mehr Zeit und mache mehr, was mir Spaß macht und was ich wichtig finde, ruhe mich mehr aus und entspanne mich. Das ist auf Dauer einfach angenehmer und auch gesünder.

Ab 2007 Durchführung von Weiterbildungen in Hypnotherapie als Zweitverfahren für Ärzte an der Charité Berlin,
Lehraufträge zum Thema Gesprächführung mit Patienten

2011 fragte mich Prof. Andreas Heinz, der Direktor der Klinik für Psychiatrie in der Charité Berlin, ob ich Lust hätte, mit ihm zusammen Kurse über Hypnotherapie als Zweitverfahren in der Weiterbildung für Ärzte durchzuführen, was wir seitdem einige Male gemacht haben. in vielen Gesprächen mit ihm erhielt ich seit dem einen ganz guten Einblick in den aktuellen Stand der Psychiatrie, die sich in den letzten 30 Jahren doch erheblich weiter entwickelt hat (hier ein Video-Interview mit ihm in meinem Blog). Viele der Kritiker der Psychiatrie von damals besetzen heute führende Positionen in Kliniken und in der ärztlichen Ausbildung.

Außerdem habe ich in Lehraufträgen an der Charité versucht, Ärzten zu vermitteln, wie sie besonders in kritischen Situationen besser mit ihren Patienten sprechen können. Auch durch eigene Erfahrungen mit der modernen Medizin als Patient wurde mir die ungeheure Diskrepanz zwischen der hoch entwickelten Hightech-Medizin einerseits und einem praktisch vollständigen Fehlen einer Ausbildung der Ärzte in Gesprächsführung mit dem Patienten bewusst, was dazu führt, dass viele Patienten sich in der ambulanten Behandlung und vielmehr noch in Krankenhäusern von Ärzten, Pflegern und Krankenschwestern als Menschen oft nicht angemessen gesehen fühlen.

Ab 2008 Leitung von Fortbildungen in Körperpsychotherapie
und Humanistischer Psychotherapie

2009 Buch „Humanistische Psychotherapie“

Ab 2008 biete ich Fortbildungsreihen in Körperpsychotherapie und Humanistischer Psychotherapie an.

2009 erschien mein Buch „Humanistische Psychotherapie“ im Thieme-Verlag, in dem ich die Geschichte, das Menschenbild, die Philosophie, die Grundkonzepte und Techniken der Humanistischen Psychotherapie beschrieb.

Ab 2010 Mitglied im Vorstand der AGHPT

2014 Sammelband „Humanistische Psychotherapie“,
ab 2014 Video-Interviews mit führenden Vertretern verschiedener psychotherapeutischer Richtungen

2010 gründeten Vertreter von elf Verbänden der Humanistischen Psychotherapie und engagierte Einzelpersonen die Arbeitsgruppe Humanistische Psychotherapie (AGHPT), in der ich von Anfang an mitarbeitete und in deren Vorstand ich gewählt wurde. Seit 2015 bin ich stellvertretender Vorsitzender der AGHPT. Dort bin ich vor allem für Öffentlichkeitsarbeit zuständig, bin der Webmaster der AGHPT-Homepage, habe diverse Zeitschriftenartikel über Humanistische Psychotherapie verfasst, zusammen mit meinem Vorstandskollegen Manfred Thielen zwei Kongresse organisiert (der dritte ist gerade in Planung) und den Sammelband „Humanistische Psychotherapie“ veröffentlicht. In meinen Beiträgen in diesem Buch beschrieb ich das Menschenbild und die allgemeinen Prinzipien der Humanistischen Psychotherapie, und führende Vertreter der humanistischen Ansätze beschrieben die Geschichte ihrer Arbeitsweise und ihre Methode auf dem aktuellen Stand.

Im Auftrag der AGHPT stellte Prof. Jürgen Kriz 2012 einen Antrag an den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBP) auf wissenschaftliche Anerkennung der Humanistischen Psychotherapie als Verfahren, der bis heute (Stand: Frühjahr 2016) noch immer nicht beschieden ist. Die Folge ist, dass weiterhin nur psychodynamische Psychotherapie und Verhaltenstherapie über die Krankenkassen abgerechnet werden können, und dass die Student/inn/en, die Psychotherapeut/inn/en werden wollen, praktisch nur die Wahl zwischen diesen beiden Verfahren haben – alle anderen Ansätze werden aktiv und mit zum Teil bedenklichen Methoden aus dem System herausgehalten.

Im Rahmen der AGHPT führte ich eine Serie von neun einstündigen Video-Interviews mit prominenten Vertretern von Humanistischen Methoden und verwandten psychotherapeutischen Richtungen durch und bearbeitete sie nach, die auf der Website der AGHPT (unter www.aghpt.de > „Videos“) zu sehen sind, und zwar mit:

  • Alfried Längle: Existenzanalyse/Logotherapie
  • Manfred Thielen: Körperpsychotherapie
  • Lotte Hartmann-Kottek: Gestalttherapie
  • Jutta Fürst: Psychodrama
  • Heinrich Hagehülsmann: Transaktionsanalyse
  • Gerhard Stumm: Personzentrierte Gesprächspsychotherapie
  • Hilarion Petzold: Integrative Therapie
  • Jürgen Kriz: Personzentrierte Systemtheorie
  • Chris Jaenicke: Intersubjektive Psychoanalyse
  • Eckhardt Roediger: Schematherapie
  • Birgit Wiesemüller: Neuregelung der Psychotherapeutenausbildung
Ab 2012 Blog und Podcast „Psychotherapie erklärt“

Seit 2012 schreibe ich den Blog „Psychotherapie erklärt“, quasi ein Psychotherapie-Lexikon, in dem Grundbegriffe und Fragen im Bereich von Psychotherapie erklärt werden. Der Blog besteht inzwischen aus etwa 300 Beiträgen, und es wurde inzwischen (Sommer 2015) über 900.000 Mal darauf zugegriffen, was ich ausgesprochen erfreulich finde.

Seit 2015 gibt es in diesem Blog auch einen Podcast mit Audio-Beiträgen, die man online hören und z.B. in iTunes abonnieren kann.

Wie sich mein Arbeitsstil in den letzten 30 Jahren verändert hat

In den ersten Jahren meiner psychotherapeutischen Praxis habe ich ziemlich wild und laut gearbeitet. Es wurde viel und intensiv körperlich und mit der Stimme ausgedrückt, geweint, geschrien und gekämpft. Manchmal wackelten die Wände, es ging hauptsächlich um die Befreiung unterdrückter Gefühle und Impulse. Teilweise war das ein therapeutischer Stil, der damals unter vielen Körperpsychotherapeuten verbreitet war, teilweise eine Zeit, in der viele Patienten sich vor allem in ihrer eigenen Seele eingesperrt und unterdrückt fühlten und emotionale Befreiung brauchten, teilweise war es einfach ein Stil, der mir damals lag.

Heutzutage arbeite ich viel vorsichtiger, behutsamer, unterstützender, eher fragend als wissend, eher einladend als herausfordernd, eher begleitend als führend, eher fördernd als konfrontativ. Viele Patienten kommen heutzutage mit instabilen Strukturen und einem Gefühl der Desorientiertheit in die Therapie, so dass sie einen stabilisierenden, haltgebenden und Abgrenzung fördernden Stil brauchen.

In meiner Arbeit ist mir besonders wichtig, die Patienten dabei zu unterstützen, abgewehrte Gefühle, Impulse und Fantasien zu erfühlen, zu integrieren und zu bewältigen. Die können entweder aus belastende Lebensereignissen oder problematischen Beziehungsstrukturen kommen, in denen sie aufgewachsen sind oder gelebt haben, es können aber auch kreative und vitale Impulse sein, die ihnen verboten wurden, und/oder die sie sich selbst verbieten.

Es geht mir um die Förderung der Intuition, also um Fühlen und Spüren, „heraus aus dem Kopf – hinein in die unmittelbare Erfahrung“, um direkt zu erleben, wer man ist („Identität“), was man will („Ziele“), was man braucht („Bedürfnisse“) und wovon man Abstand haben will („Abgrenzung“).

Ich verstehe Psychotherapie als einen Prozess, der sich aus der aktiven Zusammenarbeit zwischen dem Patienten und mir auf Augenhöhe entwickelt. Darin werden latente Fähigkeiten und Erlebnismöglichkeiten kontaktiert und aktiviert. Die Patienten können lernen, zu spüren, was sie wollen, und wie ihre Position gegenüber anderen Menschen ist. Es geht um das Erwecken und Entwickeln von Kraft, Vitalität und Lebensfreude, von Authentizität, Respekt, Ausdrucks- und Konfliktfähigkeit.

Ich habe einen ziemlich kreativen und intuitiven Arbeitsstil entwickelt, in dem ich alles, was ich gelernt und erfahren habe, auf die eine oder andere Weise integriere. Die Patienten haben in meinen Therapien vielfältige Möglichkeiten, an ihren Themen zu arbeiten, im Sitzen, im Liegen, im Stehen, im Bewegen, im Umhergehen oder im ständigen Wechsel zwischen diesen Settings. Manche Patienten brauchen viel emotionale Nähe, andere brauchen respektvollen Abstand. Manche brauchen eine behutsame und zuverlässige Anleitung, andere vor allem einen geschützten, offenen Raum, um sich selbst zu erfahren.

„Jeder Patient braucht seine eigene Therapie.“

Milton Erickson

Psychotherapie stellt erhebliche Anforderungen sowohl an die die Eigenmotivation und den Mut der Patientin/des Patienten als auch an die Präsenz, die Verantwortung und die Bereitschaft des Therapeuten, sich persönlich auf seine Patienten einzulassen und zugleich professionell von ihnen abgegegrenzt zu bleiben. Trotz der emotionalen Belastungen, die jeder Psychotherapeut erlebt, empfinde ich diese Arbeit als sehr erfüllend, insbesondere weil ich das Gefühl habe, etwas Sinnvolles zu tun, was meinen Patienten nutzt und ihnen Gelegenheit gibt, sich intensiv und konstruktiv mit sich selbst und ihrem Leben auseinanderzusetzen.