Was ist mein gegenwärtiger therapeutischer Stil?

.

Personzentrierte Psychotherapie: Mit dem Konzept der vorrausetzungfreien Wertschätzung und Empathie für den Patienten.

.Focusing: Der Patienten wird aufgefordert, die inneres Resonanz auf ein Thema wahrzunehmen.

Gewaltfreien Kommunikation: Ein Konzept zur De-Eskalation von Konflikten und zur Herstellung eines liebevollen Kontaktes.

Humanistischen Variante der Hypnotherapie: Der Patient wird in eine vertiefte Entspannung bzw. eine Trance geführt, so dass er näher am Unbewussten ist. Dabei helfen Metaphern, weil sie geeignet sind, unbewusste Prozesse zu initiieren.

Gestalttherapie bzw. Psychodrama: Ein Konzept zur Kommunikation mit „Teilen“ der Person.

NLP-Arbeit: Eine Vielfalt von Konzepten zur Kurzzeit-Therapie.

Reichianischen Atemarbeit (Rebirthing, Holotrophes Atmen usw.): Eine Vermehrung von Atmung führt zu einer Vermehrung an Gefühl und Fantasien.

Werner Eberwein

.

Was sind meine Prinzipien

Psychotherapeut sein, Fortbildungen durchführen und Bücher und CDs veröffentlichen ist mein Beruf, ich lebe davon (daneben bin ich noch in einer Reihe von Non-Profit-Aktivitäten engagiert). Ich arbeite nicht nur für Geld und Ehre, sondern auch weil ich das Gefühl habe, damit etwas Sinnvolles zu tun, nicht nur für mich, sondern auch für die Menschen, mit denen oder für die ich arbeite. Ich glaube, dass ich damit einen Beitrag dafür leisten kann, um mehr Lebendigkeit in die Welt zu bringen, letztlich um die Welt ein bisschen besser zu machen.

Mehr lesen „Was sind meine Prinzipien“

Meine Geschichte

… wie ich zur Psychotherapie gekommen bin

Geboren bin ich 1955 in Darmstadt, dem „Tor zum Odenwald“ in Hessen, etwas südlich von Frankfurt am Main. In meiner Kindheit und Jugend war Darmstadt ein verschlafenes Kleinstädtchen, in dem am Samstagabend um zehn Uhr die Bürgersteige hochgeklappt wurden, wo man aber aus dem städtischen Darmbach (entgegen seinem Namen) noch problemlos trinken konnte. Heute kann sich Darmstadt zu Recht eine Stadt nennen. Sie hat heute etwa den Charakter von Berlin-Wilmersdorf, relativ bürgerlich, kaum Industrie (nur der Chemie-Stinker Merck, ein bisschen außerhalb), viele Geschäfte.

Mehr lesen „Meine Geschichte“

Mit welchem Stil arbeite ich (unter anderem) gerne?

Ich versuche, in Gespräch mit den Patienten, in etwa 5 Minuten einen Satz herauszufiltern, der der/dem Patient*in emotional am meisten bedeutet. Die (imaginäre) Patientin sei z.B. eine 54-jährige Frau. Ein Liebhaber sei vergangene Woche ausgerastet. Der habe sie übel beschimpft und habe sich gleich danach entschuldigt bei ihr. Ihr verstorbener Mann wäre ebenso ihr gegenüber ausgerastet und habe sich gleich danach entschuldigt. Der emotional bedeutsame Satz sei für die Patientin: „Wie ich aus dem Loch herauskommen kann“.

Mehr lesen „Mit welchem Stil arbeite ich (unter anderem) gerne?“

Was ist mein gegenwärtiger therapeutischer Stil?

Kurzfassung:

Mein gegenwärtiger therapeutischer Stil ist stark von Personzentrierte Psychotherapie, Focusing, der Gewaltfreien Kommunikation, von einer humanistischen Variante der Hypnotherapie, insbesondere der Metaphernarbeit, von der Gestalttherapie bzw. dem Psychodrama, von der NLP-Arbeit und von der Reichianischen Atemarbeit (Rebirthing, Holotrophes Atmen usw.) beeinflusst. Mehr lesen „Was ist mein gegenwärtiger therapeutischer Stil?“

Was ist Teile-Arbeit?

Teile

Unter „Teile“ (Subpersönlichkeiten, Persönlichkeitsteilen, Ich-Zuständen, Geistesformationen, Gewohnheitsmuster, Schemata, Ich-Anteile, Ego-States, Archetypen) wird verstanden: eine eigenständige Einheit von wiederholenden Gedanken-, Gefühls- und Verhaltensmuster in uns.

Mehr lesen „Was ist Teile-Arbeit?“

Warum braucht es einen feministischen Ansatz in der Humanistischen Psychotherapie?

Gastartikel der Feministischen Coaching Akademie Sabine Groth & Johanna Fröhlich Zapata

Viele Frauen (und Männer) tragen nicht ohne Grund ähnliche Probleme mit sich herum, die nicht allein durch persönliche Selbsterforschung erkannt werden können. Das macht für uns Feminismus in Therapie und Coaching aus: Zu forschen, zu erkennen und zu benennen, was eben keine rein individuellen Probleme sind, sondern gesellschaftlich zementierte Glaubenssätze, Abhängigkeiten und strukturelle Missstände, um diese mit dem persönlichen Leid in Zusammenhang zu stellen und aufzulösen.

Mehr lesen „Warum braucht es einen feministischen Ansatz in der Humanistischen Psychotherapie?“

Was ist Schematherapie? (Teil 3 von 3)

Kritische Anmerkungen zur Schematherapie

Die Schematherapie tritt mit hohen Ansprüchen an. Behauptet wird unter anderem (vgl. Jacob/Arntz 2014, S. 12), durch Schematherapie könnten

  • eindeutige Zusammenhänge zwischen Schemata/Mustern und dysfunktionalen Verhaltensweisen/Symptomen hergestellt werden,
  • konflikthafte und widersprüchliche Zustände, Motive und Gefühle bei Persönlichkeitsstörungen erklärt werden,
  • psychotherapeutische Interventionen dem jeweils dominanten Modus angepasst werden,
  • Behandlungsblockaden überwunden werden.

Mehr lesen „Was ist Schematherapie? (Teil 3 von 3)“

Systemische Therapie

Systemische Therapie … ist ein psychotherapeutisches Verfahren, dessen Schwerpunkt auf dem sozialen Kontext psychischer Störungen, insbesondere auf Interaktionen zwischen Mitgliedern der Familie und deren sozialer Umwelt liegt. … Vertreter dieser Therapierichtung betonen die Bedeutung impliziter Normen des Zusammenlebens für das Zustandekommen und die Überwindung psychischer Störungen (Familienregeln). … Weitere Mitglieder des für den Patienten relevanten sozialen Umfeldes werden in die Behandlung einbezogen.

Mehr lesen „Systemische Therapie“

Primärtherapie

Primärtherapie … ist die deutschsprachige Bezeichnung für eine von dem US-amerikanischen Psychologen Arthur Janov entwickelte psychotherapeutische Behandlungsmethode. Sie beruht auf der von ihm entwickelten Primärtheorie, deren Grundlagen er in seinem Erstlingswerk „Der Urschrei“… beschrieben hat.

Die Primärtherapie basiert auf der Annahme, dass frühkindliche schmerzhafte und katastrophale (traumatische) psychobiologische Erfahrungen und Erlebnisse die gesamte Entwicklung und das spätere Leben von Menschen nachhaltig negativ beeinflussen können und dass durch Wiedererleben dieser Erfahrungen und Erlebnisse ihre negativen Auswirkungen gemildert und verringert werden können. …

Mehr lesen „Primärtherapie“

Wieso ist Humanistische Psychotherapie ein emanzipatorisches Verfahren?

Die humanistische Psychotherapie strebt an, als Teil der öffentlichen Gesundheitsversorgung zur Approbationsausbildung und zur Abrechnung über die Krankenkassen zugelassen zu werden. Sie versteht sich als Verfahren zur Heilung oder Linderung psychischer Krankheiten. Dabei geht sie davon aus, dass anhaltendes psychisches Leid ein Resultat multipler Entfremdungen ist, die wiederum Aspekte sozialer Verwerfungen auf der gesellschaftlichen Ebene sind. Mehr lesen „Wieso ist Humanistische Psychotherapie ein emanzipatorisches Verfahren?“

Was sind „Korrektive Erfahrungen“?

In der humanistischen Psychotherapie hat der Patient die Möglichkeit, in der Interaktion mit dem Therapeuten alternative, korrektive Beziehungsmuster zu erleben, die geeignet sind, pathogene Beziehungserfahrungen zu verändern, vor allem dann, wenn die therapeutische Beziehung im Rahmen einer Langzeittherapie zu einer längerfristigen, vertieften Bindungserfahrung wird. Mehr lesen „Was sind „Korrektive Erfahrungen“?“

Was versteht man darunter, die Emotionen zu „halten“?

Patienten kommen in eine Psychotherapie, weil sie mit ihren Gefühlen nicht zurechtkommen. Sie leiden unter schwer erträglichen (manchmal dissoziierten oder somatisierten) Gefühlen von Trauer, Schmerz, Wut, Scham oder Angst, oder unter einem noch schwerer erträglicheren Zustand der Gefühllosigkeit, in dem aus Angst vor Überflutung manche oder alle Emotionen wie betäubt sind. Durch traumatische Überlastungen oder pathogene Beziehungsverstrickungen waren oder sind die Patienten mit Gefühlen konfrontiert, die sie weder verarbeiten noch angemessen regulieren können. Sie schwanken zwischen Überflutung und Abspaltung, zwischen Ausagieren und Vermeiden dieser Gefühle. Mehr lesen „Was versteht man darunter, die Emotionen zu „halten“?“

Antworten auf Interviewfragen von Jens Lubbadeh, Redakteur Wissen/Science Editor, Welt am Sonntag

Was kann therapeutische Hypnose? Für wen empfiehlt sich Hypnotherapie?

Eine therapeutische Hypnose macht Sinn, wenn auch anderen Methoden von Psychotherapie Sinn machen, d. h. bei allen psychischen Störungen mit Krankheitswert.

Was kann sie nicht?

Sie kann nicht zaubern. Mehr lesen „Antworten auf Interviewfragen von Jens Lubbadeh, Redakteur Wissen/Science Editor, Welt am Sonntag“

Impact-Techniken

Die „20-Euro-Impact-Technik“ erklärt anschaulich das Prinzip:
Eine Klientin zweifelt an ihrem Wert als Mensch. Sie sei so oft und lange missbraucht worden, dass sie glaube, sie sei nichts wert. Die Therapeutin holt einen 20-Euro-Schein aus ihrem Portemonnaie und fragt: „Was ist der Schein wert?“ Die Patientin antwortet: „20 Euro.“ Die Therapeutin zerknüllt den Schein, wirft ihn auf den Boden und tritt darauf herum. Dann hebt sie den Schein wieder auf, streicht ihn glatt und fragt: „Und jetzt? Was ist der Wert dieses Geldscheins jetzt?“ Das Beispiel zeigt, wie Abstraktes durch konkrete Beispiele erfahrbarer gemacht werden kann. Die Patientin wird mit der Idee überrascht, dass der Wert des Geldscheins, den sie anfassen kann, derselbe bleibt, egal, wie man damit umgegangen ist.
Angst gehört in den Mülleimer
Vor einer Prüfung kann man Prüflinge bitten, ihre Angst in einen Mülleimer zu werfen. Das sorgt für Erheiterung und der Fokus ist wieder auf die eigentliche Aufgabe gerichtet.
Laak, C. von: Impact-Techniken Mit Kreativität und Freude zu mehr Effizienz in der Beratung!
https://sfbb.berlin-brandenburg.de/sixcms/media.php/6454/IV_2020_Impact_Techniken.pdf

Mehr lesen „Impact-Techniken“

Was sind Ich-syntone Störungen?

Nicht alles, was einem Patienten oder dessen sozialem Umfeld (und damit indirekt auch wieder dem Patienten) Probleme bereitet, ist dem Patienten als Problem bewusst. Manches nimmt er gar nicht wahr, anderes erscheint ihm als selbstverständlich („das machen doch alle“, „so war ich schon immer“), oder nicht als Problem („so bin ich nun mal“). Wir sprechen hier von Ich-syntonen Störungen, also von Leid aufrechterhaltenden Beziehungsmustern, die mit den momentanen Normen und Werten des Patienten übereinstimmen. Mehr lesen „Was sind Ich-syntone Störungen?“

Dissoziale Persönlichkeitsstörung

F.60.2 Dissoziale Persönlichkeitsstörung (ICD-10, 2011)

Eine Persönlichkeitsstörung, die durch eine Missachtung sozialer Verpflichtungen und herzloses Unbeteiligtsein an Gefühlen für andere gekennzeichnet ist. Zwischen dem Verhalten und den herrschenden sozialen Normen besteht eine erhebliche Diskrepanz. Das Verhalten erscheint durch nachteilige Erlebnisse, einschließlich Bestrafung, nicht änderungsfähig. Es besteht eine geringe Frustrationstoleranz und eine niedrige Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten, eine Neigung, andere zu beschuldigen oder vordergründige Rationalisierungen für das Verhalten anzubieten, durch das der betreffende Patient in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist.

Mehr lesen „Dissoziale Persönlichkeitsstörung“

Was versteht man unter der „selektiven Authentizität des Therapeuten“?

Insbesondere im Bereich von Struktur- und Bindungsstörungen setzt ein nachhaltig wirksamer psychotherapeutischer Transformationsprozess voraus, dass der Therapeut sich dem Patienten gegenüber dauerhaft auf eine Weise verhält, die eine authentische Akzeptanz und Wertschätzung dem Patienten gegenüber als Person zum Ausdruck bringt (Eckert et al 2012, Keil & Stumm 2002, 2014). Mehr lesen „Was versteht man unter der „selektiven Authentizität des Therapeuten“?“

Was heißt „Moderation von Interaktionen“?

Der Therapeut ist nicht nur in die verbalen und nonverbalen, bewussten und unbewussten Interaktionen mit dem Patienten eingewoben, er moderiert auch aktiv und gegebenenfalls ritualisierend auf reflektierende oder vorbereitend-einübende Weise die inneren und äußeren Interaktionen des Patienten, um Transformationen von Beziehungsmustern anzustoßen und sie einer emotionalen Verarbeitung und wenn möglich einer alltagspraktischen Neugestaltung zuzuführen. Das kann entweder auf der Gesprächsebene geschehen oder durch Rollenspiele oder unter Einbeziehung von imaginativen oder körperorientierten Techniken. Mehr lesen „Was heißt „Moderation von Interaktionen“?“

Was versteht man unter Emotionsfokussierung und Erlebensorientierung?

  • Humanistische Psychotherapie versteht sich als emotionsfokussierendes Verfahren (Elliott 2007, Greenberg 2016). Das bedeutet, dass die Emotionen (Gefühle, Affekte, Empfindungen) als Thema und Inhalt im Mittelpunkt der Psychotherapie stehen. Auch die transformativen Techniken der humanistischen Psychotherapie sind auf das Thematisieren, Reflektieren und Verarbeiten oder Weiterentwickeln von emotionalen Reaktionen auf dem Hintergrund habitueller Interaktionsmuster fokussiert.
  • Humanistische Psychotherapie versteht sich als erlebensorientiertes Verfahren. Das heißt, dass sowohl die Probleme und Themen des Patienten als auch der Prozess der Verarbeitung und Überwindung derselben in der Therapie unmittelbar erlebbar gemacht werden. Das kann entweder durch Aktivieren und Fokussieren der Achtsamkeit oder mithilfe von Imaginationsübungen, Rollenspielen, Körperwahrnehmungs- oder Ausdrucksarbeit usw. geschehen (AGHPT 2010-1).

Mehr lesen „Was versteht man unter Emotionsfokussierung und Erlebensorientierung?“

Wie geht das Erschließen unbewusster Motivationen?

Patienten kommen zur Psychotherapie, weil sie merken, dass sie unter bestimmten Anteilen ihrer Gefühlswelt, ihrer Beziehungen, ihrer Gedanken, ihres Verhaltens oder ihrer körperlichen Regulationsprozesse leiden. Sie leiden unter Gefühlen, die sie nicht loswerden, unter Verhaltensweisen oder Beziehungsverwicklungen, denen sie sich nicht entziehen können, oder unter Körperreaktionen, denen sie sich ausgeliefert fühlen. Mehr lesen „Wie geht das Erschließen unbewusster Motivationen?“

Was ist Achtsamkeit am Rande des Gewahrseins?

Die Achtsamkeit und das Gewahrsein des Psychotherapeuten und des Patienten richten sich nicht nur auf die offensichtlichen kognitiven Inhalte, die im Gespräch geäußert werden, und auch nicht nur auf das, was beide an nonverbalen Äußerungen beim anderen und bei sich selbst oder in sich an Gefühlsregungen, Impulsen und Fantasien unmittelbar wahrnehmen, sondern auch auf Erlebnisebenen am Rande des Gewahrseins, die zunächst nur vage wahrnehmbar, aber noch nicht konzeptuell, symbolisch oder begrifflich gefasst werden können (Gendlin 2012, Gendlin & Wiltschko 2007, Weiser-Cornell 2013). Mehr lesen „Was ist Achtsamkeit am Rande des Gewahrseins?“

Was heißt „intuitives Erfassen von Interaktionsmustern“?

Eine der wichtigsten Fähigkeiten, die ein humanistischer Psychotherapeut entwickelt haben muss (neben der Fähigkeit zur Empathie und zur Selbst-Zurücknahme) ist die Fähigkeit, Beziehungsmuster zu erfassen. Mustererkennung geht über psychopathologische Diagnostik hinaus. Beziehungsmuster sind vielfältig und vielgestaltig, manche tauchen nur passager oder situationsspezifisch auf, sie können durch standardisierte Tests oder Fragebögen in ihrer Komplexität nicht erfasst werden. Mehr lesen „Was heißt „intuitives Erfassen von Interaktionsmustern“?“

Was ist die hermeneutische Spirale?

Das Verstehen des Patienten zielt auf die Person des Patienten als Einheit, in seiner Ganzheit. Einen isolierten, einzelnen Satz, den ein Mensch sagt, eine einzelne Geste, einen einzelnen Körperausdruck kann man für sich genommen nicht verstehen. Wenn man einen Menschen zum ersten Mal sieht, und er sagt z.B.: „Mein Leben ist gerade nicht einfach“, oder er seufzt oder lässt die Schultern hängen, dann kann das vieles bedeuten. Die Bedeutung einzelner Sätze oder Gesten ergibt sich erst aus dem Zusammenhang. Man muss zumindest einiges von der ganzen Person des anderen wissen und verstanden haben, bevor man einzelne Sätze oder Körperausdrücke verstehen kann. Das Ganze der Person wiederum versteht man erst allmählich durch einzelne Äußerungen hindurch. Mehr lesen „Was ist die hermeneutische Spirale?“

Was ist die Simonton-Methode?

Carl Simonton und die Psycho-Onkologie

Im März 1998 hatte ich im Rahmen eines Seminars die Gelegenheit, Carl Simonton M.D. kennenzulernen. Simonton gilt seit seinem 1981 erschienenen Buch „Wieder gesund werden“ international als Begründer und der Repräsentant der psychologischen Krebstherapie mit Hypnose- und Selbsthypnosetechniken.

Um es gleich vorwegzunehmen: die Bedeutung Carl Simontons liegt nicht darin, daß er „die“ Technik entwickelt hätte, um Krebs psychotherapeutisch zu heilen. Auch wenn viele Teilnehmer sicher insgeheim mit dieser Hoffnung zu dem Seminar gekommen waren, Simonton hat den Stein der Weisen der psychotherapeutischen Krebsheilung nicht gefunden. Er benutzt noch nicht einmal ganz besondere, speziell ausgetüftelte Methoden. Er arbeitet vielmehr mit weit verbreiteten und in der Psychotherapie gut bekannten Techniken. Er war lediglich einer der ersten, der sich getraut hat, diese Methoden auf die Arbeit mit Krebskranken anzuwenden. Mehr lesen „Was ist die Simonton-Methode?“

Was heißt Entfremdung?

Eine intersubjektive, dialogische, personzentrierte Haltung einzunehmen beziehungsweise sich immer wieder darum zu bemühen ist so etwas wie die Wertschätzung des Friedens, der Demokratie, der Menschenwürde, der Gleichberechtigung, der Inklusion oder der sozialen Gerechtigkeit. Jeder vernünftig (also nicht rechtspopulistisch) denkende Mensch würde all das für selbstverständlich halten. Es scheint gar nicht der Rede wert zu sein, sich damit zu beschäftigen. Dennoch ist die konkrete Umsetzung humanistischer Werte im täglichen Leben und besonders in der Arbeit mit Menschen gerade in Zeiten des weltweiten Wiedererstarkens antipluralistischer und aggressiv-autoritärer Orientierungen notwendiger denn je, aber in der Praxis manchmal eine recht diffizile Angelegenheit. Mehr lesen „Was heißt Entfremdung?“

Was ist Phänomenologisches Verstehen?

Humanistische Psychotherapie kann verstanden werden als verstehende Auseinandersetzung, als Verstehen von Auseinandersetzungen, als Auseinandersetzung um zu Verstehen, als Veränderung durch Verstehen und als Hilfe zum Selbstverstehen.

Patienten kommen zur Therapie, wenn sie unter etwas leiden, das sie nicht verstehen. Sie fühlen sich eigenen Gefühlen und Reaktionen ausgeliefert. Innere Konflikte, Mangelzustände und leidvolle Identifizierungen werden in der humanistischen Psychotherapie verarbeitet, indem Patient und Therapeut gemeinsam versuchen zu verstehen, worum es eigentlich geht. Dabei bemüht sich ein humanistischer Psychotherapeut, in seinem Verstehen nahe am Erleben des Patienten und an seinem eigenen Erleben zu bleiben (Rogers 2014). Mehr lesen „Was ist Phänomenologisches Verstehen?“

Was sind die „Ebenen“ einer Interaktion?

Patient und Therapeut sind im psychotherapeutischen Prozess gegenseitig aufeinander bezogen, und zwar bewusst und unbewusst, kognitiv, emotional und vegetativ. Die Interaktion zwischen Patient und Therapeut findet nicht nur auf der kognitiven Ebene der sprachlichen Inhalte statt. Auch die Gefühle, die psychovegetativen Regulationsprozesse, die Fantasien, Impulse und Intentionen interagieren miteinander. Patient und Therapeut kommunizieren durch Worte, aber auch durch ihre Stimmlage, ihr Sprechtempo, ihre Körperhaltung, ihre Mimik und ihre Ausdrucksgesten miteinander (Storch et al 2010, Fogel 2013). Mehr lesen „Was sind die „Ebenen“ einer Interaktion?“

Was ist Humanistische Hypnotherapie?

Humanistische Hypnotherapie ist eine spezielle Anwendung von therapeutischer Hypnose im Rahmen der Humanistischen Psychotherapie.

Im Folgenden ist die Rede von „dem Patienten“, das kann sowohl eine Frau als auch ein Mann als auch ein/e Transgender sein.
Im Folgendem ist die Rede von „dem Thema“ des Klienten, das kann sowohl ein Symptom als auch ein Problem oder eine Frage oder ein Trauma des Klienten sein. Mehr lesen „Was ist Humanistische Hypnotherapie?“

Was versteht man unter aus „dialogischer Auseinandersetzung“?

In der Humanistischen Psychotherapie wird die Patient-Therapeut-Beziehung verstanden als dialektische, dialogische Auseinandersetzung in einem kooperativen Such-, Orientierungs- und Bewältigungsprozess.

Was ein Mensch fühlt und was sein Erleben für ihn bedeutet, wird in der humanistischen Psychotherapie intersubjektiv in einem fortgesetzen Dialog in Empathie und Introspektion erkundet. Das setzt eine Haltung der Offenheit auch für Unerwartetes, sowie wohlwollendes Interesses auf Basis eines grundlegenden Nichtwissens voraus. Ein humanistischer Psychotherapeut fokussiert sich auf das, was der Patient und der Therapeut in diesem Moment erleben, was zwischen ihnen geschieht, und was das für beide bedeutet. Mehr lesen „Was versteht man unter aus „dialogischer Auseinandersetzung“?“

Interview über Hypnose

Fragen von Luise (15), die eine Präsentation über Hypnose machen will:

 

„Wie verändert sich das Gehirn während der Hypnose?“

Die Hirnforscher erklären das z.B. sowohl der präfrontale Kortex (der mit dem kritischen Verstand und dem Ich-Bewusstsein zusammenhinge) als auch der Pränuncus als auch der Gyrus cinguli in Trance heruntergefahren seien. (Es gibt noch weit mehr Erklärungen von Hirnforscher über Hypnose und Gehirn.) Mehr lesen „Interview über Hypnose“

Was versteht man unter der Dialektik der Patient-Therapeut-Beziehung?

Die Beziehung zwischen Patient und Therapeut ist eine ganz besondere zwischenmenschliche Konstellation. Sie beinhaltet eine Reihe von spezifischen Widersprüchen (von denen einige weiter unten beschrieben werden), die nicht als logische Paradoxien oder als ausschließendes Entweder-Oder verstanden werden können, sondern als Dialektiken, bei denen jeweils eine Seite die andere ermöglicht und bedingt, und deren Reibung miteinander den Fortschritt des therapeutischen Prozesses hervorbringt. Mehr lesen „Was versteht man unter der Dialektik der Patient-Therapeut-Beziehung?“

Was ist Intersubjektivität?

In der humanistischen Psychotherapie versteht man die therapeutische Beziehung als intersubjektiven Prozess professioneller Auseinandersetzung mit den Problemen des Patienten.

Das intersubjektive, dialogische Verständnis wurde von humanistischen Psychotherapeuten bereits in den 1960 er Jahren betont, lange bevor es von nahezu allen anderen psychotherapeutischen Verfahren adaptiert wurde (Bohm 2017, Buber 1999, Doubrawa & Staemmler 2003, Friedmann 1987, Hycner 1989, Staemmler 2015, Wenck 2008, Yontef 1999 u.v.a.). Mehr lesen „Was ist Intersubjektivität?“

Was sind Beziehungsmuster?

In der humanistischen Psychotherapie geht es zentral um das Erkunden und Transformieren generalisierten Beziehungsmuster.

Unter Beziehung werden hier sowohl
dauerhafte Strukturen der Gestaltung des Kontakts mit anderen Menschen verstanden, als auch
– die Art und Weise, wie ein Mensch auf sich selbst (z.B. auf seine Identität, seine Überzeugungen, seinen Körper, seine Geschichte, seine Zukunftspläne usw.) bezogen ist, und auch
– die vielfältigen Interaktionen zwischen Anteilen der Persönlichkeit, die selbst wechselseitig und komplex aufeinander bezogen sind.

Manche Beziehungsmuster sind im unmittelbaren Erleben präsent, andere werden nur in ihren Auswirkungen erlebt, dann müssen die zugrundeliegenden Beziehungsmuster erst entschlüsselt und zugeordnet werden. Mehr lesen „Was sind Beziehungsmuster?“

Was ist Übertragung und Gegenübertragung?

Grundsätzlich handelt es sich bei den als „Übertragung“ und „Gegenübertragung“ bezeichneten Prozessen um Phänomene, die in jeder Form von Kontakt zwischen Menschen auftreten. Gemeint ist damit, dass alte Erfahrungenen in zwischenmenschlichen Beziehungen und Bindungen, alte Gefühle, Erwartungen, Fantasien, Wünsche und Ängste in aktuellen Beziehungen reaktiviert werden.

Die vielfältigen Bezüge zwischen der alten Dynamik, so wie sie real damals gewesen ist, ihrer bewussten und unbewussten Verarbeitung und Interpretation durch die Beteiligten und den unterschiedlichen Formen ihrer Reaktivierung in aktuellen Interaktionen stellen ein komplexes System dar, in dem vielerlei Faktoren und Ebenen eine Rolle spielen. Das Grundprinzip ist jedoch recht einfach: Mehr lesen „Was ist Übertragung und Gegenübertragung?“

Wie funktioniert klassische Hypnose?

Was ist klassische Hypnose?

Die klassische, direktive Hypnose war bis etwa in die 1980er Jahre weltweit die gebräuchliche, ja in der Regel die einzig bekannte Technik der Hypnose. Heute wird sie meistens gemischt mit den modernen Methoden der ericksonianischen Hypnose. Von manchen (insbesondere älteren) Hypnotherapeuten, im medizinischen Bereich, im Rahmen der Verhaltenstherapie und in der klinischen Forschung wird die klassische Hypnose auch heute häufig noch unverändert angewandt.

Mehr lesen „Wie funktioniert klassische Hypnose?“

Was ist Borderline?

Vorbemerkungen

Den Begriff „Borderline“ verstehe und verwende ich weniger im Sinne der Diagnose einer psychischen Störung bzw. Krankheit, also einer individualisierenden Etikettierung, sondern eher als Bezeichnung einer psychischen Dynamik, also einer allgemein menschlichen Reaktionsmöglichkeit, einer existenziellen Funktions- und Erlebensebene. Mehr lesen „Was ist Borderline?“

Was ist Trancekörperarbeit?

Veränderte Bewusstseinszustände (genannt „Trance“) entstehen häufig beiläufig in der Körper- und Bewegungsarbeit. Wenn man sie als solche erkennt und weiß, was in Trance-Zuständen möglich ist, wie man Menschen gezielt in eine Trance hinein- und sicher wieder herausführt, wie man mit Menschen in Trance kommuniziert ohne dass sie „aufwachen“, wie man sie in ihrem Trance-Erleben begleitet, und wie man Trance-Zustände therapeutisch nutzen kann, entsteht eine fruchtbare integrative Arbeitsweise: Trancekörperarbeit. Mehr lesen „Was ist Trancekörperarbeit?“

Vortrag „Wie funktioniert Hypnose?“, 17.5.2017, 18.30 Uhr

Ist das alles Humbug oder eine seriöse Wissenschaft? Möchten Sie wissen, wie Hypnose funktioniert? Würden Sie vielleicht auch gern hypnotisieren können? Am Mittwoch, dem 17.5.2017, 18.30-21.30 Uhr halte ich einen Einführungsvortrag mit Demonstrationen und praktischen Übungen zum Thema „Was ist, was kann, wie funktioniert Hypnose/Hypnotherapie?“ An dem Vortrag kann jede/r teilnehmen. Der Teilnahmebeitrag beträgt 8,- €, für StudentInnen 4,- €.

>>>Hier finden Sie detaillierte Informationen über den Vortrag und können sich anmelden.

Werner Eberwein

Wie kann man Kränkungen verarbeiten?

Ich stehe im Wald. Auch im übertragenen Sinn, aber auch ganz real. Bin gerade beim Joggen im Grunewald. Nach der Hälfte der Zeit mache ich meistens eine Pause, setzte mich auf einen Stein und genieße die Natur. Diesmal ist allerdings nicht viel los mit Genießen. Mich beschäftigt ein Konflikt mit einem Kollegen, mit dem ich in einem bestimmten Zusammenhang zu tun habe, und von dem ich mich ziemlich mies behandelt fühle. Mehr lesen „Wie kann man Kränkungen verarbeiten?“

Wie funktioniert hypnotische Konfliktmoderation?

Dialogische Hypnotherapie

Dialogische Hypnotherapie ist keine Technik, sondern ein Paradigma, also ein grundlegendes Verständnis des hypnotherapeutischen Prozesses. Im naiven, traditionellen Verständnis ist Hypnose eine Einbahnstraße: Der Patient schildert kurz seine Probleme, dann setzt er sich entspannt hin, der Therapeut versetzt ihn in Trance, suggeriert ihm seine Probleme weg und weckt ihn wieder auf. Beeinflusst durch die unrealistischen, spektakulären Darbietungen von Showhypnotiseuren im Fernsehen, die durch einen Schein von Macht und Manipulation Eindruck schinden und Geld scheffeln, stellen sich immer noch auch viele Patienten Hypnotherapie so vor. Mehr lesen „Wie funktioniert hypnotische Konfliktmoderation?“

Wie kann ein Psychotherapeut seine PatientInnen verstehen?

In vielen Formen von Psychotherapie geht es ganz zentral um Verstehen. Patienten kommen zur Therapie, weil etwas mit Ihnen los ist, das sie nicht verstehen. Sie fühlen sich ihren eigenen Gefühlen und Reaktionen ausgeliefert, ihrer Angst, ihrer Eingeengtheit, ihrer Niedergeschlagenheit, ihrem Schmerz. Sie verstehen nicht, was mit Ihnen los ist und finden keinen Ansatzpunkt, um ihrem Leid zu entkommen. Psychotherapie ist Verstehen und Veränderung, ja Veränderung durch Verstehen und durch Hilfe zum Selbstverstehen. Mehr lesen „Wie kann ein Psychotherapeut seine PatientInnen verstehen?“

Wie können wir uns mit unserer Intuition verbinden?

In ihrem Buch „Die Kunst des Annehmens – Leben und Arbeiten mit Focusing“ (Books on Demand 2013) hat die 1949 geborene US-amerikanische Linguistin und Focusing-Ausbilderin Ann Weiser-Cornell, Präsidentin der Accociation for Humanistic Psychology, eine fortgeschrittene Variante des Focusing vorgestellt, die in ihrer zugrundeliegenden Philosophie und in der praktischen Anwendung über das Konzept des Focusing-Erfinders Eugene Gendlin hinausgeht. Mehr lesen „Wie können wir uns mit unserer Intuition verbinden?“

Was ist humanistische Psychotherapie?

Humanistische Psychotherapie versteht sich in der Terminologie des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie (WBP) als viertes Verfahren neben dem Cluster der Psychodynamischen Psychotherapie mit ihren insgesamt 22 Methoden, der Verhaltenstherapie mit ihren 55 Techniken und der Systemischen Therapie.

Die wichtigsten Quellen der Humanistischen Psychotherapie sind: Mehr lesen „Was ist humanistische Psychotherapie?“

Was ist Ideomotorik?

Unter Ideomotorik versteht man in der Hypnotherapie die Arbeit mit suggerierten Körperbewegungen. Der Begriff Ideomotorik ist im Grunde irreführend. Es geht eigentlich nicht um motorische Bewegungen aufgrund von Ideen, also von Gedanken, sondern vielmehr um körperliche Bewegungen als Reaktion auf hypnotische Suggestionen, unabhängig davon, ob diese bewusst (als „Ideen“) wahrgenommen werden oder nicht. Der korrekte Begriff wäre eigentlich „Hypnomotorik“. Mehr lesen „Was ist Ideomotorik?“

Was ist Akzeptanz- und Commitmenttherapie? (Teil 2 von 2)

Psychische Flexibilität

Ziel der ACT ist es, die „psychische Flexibilität“ des Patienten zu stärken im Sinne einer flexiblen Achtsamkeit für den gegenwärtigen Augenblick („Hier und Jetzt“), für selbstgewählte Werte und engagiertes Handeln und einer Flexibilisierung des Selbstkonzepts, damit der Patient „psychische Rigiditäten“ überwinden und sich besser an „innere oder äußere Kontexte anpassen“ könne. „Das Modell der psychischen Flexibilität ist auf kulturelle Anpassung ausgelegt“ (Hayes et al 2014, S. 139). Mehr lesen „Was ist Akzeptanz- und Commitmenttherapie? (Teil 2 von 2)“

Was ist Schematherapie? (Teil 2)

[av_image src=’https://www.werner-eberwein.de/wp-content/uploads/2011/07/Schematherapie_gekauft-von-123rf-225×300.jpg‘ attachment=’6369′ attachment_size=’medium‘ align=’left‘ animation=’no-animation‘ styling=“ hover=“ link=“ target=“ caption=“ font_size=“ appearance=“ overlay_opacity=’0.4′ overlay_color=’#000000′ overlay_text_color=’#ffffff‘][/av_image]

[av_hr class=’invisible‘ height=’50‘ shadow=’no-shadow‘ position=’center‘ custom_border=’av-border-thin‘ custom_width=’50px‘ custom_border_color=“ custom_margin_top=’30px‘ custom_margin_bottom=’30px‘ icon_select=’yes‘ custom_icon_color=“ icon=’ue808′ font=’entypo-fontello‘]

[av_heading tag=’h2′ padding=’24‘ heading=’Wie funktioniert Schematherapie in der Praxis?‘ color=“ style=“ custom_font=“ size=“ subheading_active=“ subheading_size=’15‘ custom_class=“][/av_heading]

[av_textblock size=“ font_color=“ color=“]

Dies ist der zweite Teil meines Beitrages über Schematherapie. Hier finden Sie den ersten Teil.

Die therapeutische Beziehung in der Schematherapie

Der Kern der Schematherapie ist die Arbeit an den basalen Konflikten zwischen den primären Bedürfnissen des „inneren Kindes“ und den verinnerlichten Beziehungerfahrungen mit den Eltern (Eltern-Ich, Über-Ich). Dabei bewegt sich die therapeutische Beziehung auf einem Kontinuum zwischen Emotionsaktivierung und Reflexionsförderung und zwischen

  • einem akzeptierenden Pol (Unterstützung, Annehmen, Bindung, Nachbeelterung, Rescripting, korrektive emotionale Beziehungserfahrung), in dem „das innere Kind“ des Patienten ein kompensatorisches empathisches Verbundenheitsgefühl mit dem Therapeuten erleben kann

und einem

  • Konfrontationspol (Veränderung, Grenzen setzen, Fordern) in dem der Therapeut den Patienten „mit dem Realitätsprinzip konfrontiert“.

Der Schematherapeut stellt sich dem Patienten als „Modell gesunder Interaktion“ zur Verfügung, „er macht ihm vor, wie es geht“. Mit Hilfe von Rollenspieltechniken (z.B. in gestalttherapeutischer Stuhl-Arbeit), könne und solle sich der Therapeut tendenziell aus der Übertragungs-Gegenübertragungs-Beziehung distanzieren um „aus der Schusslinie zu gehen“.

„Wenn der Patient nicht kooperiert“, solle der Therapeut darauf mit „empathischer Konfrontation“ reagieren. Er könne zu dem Patienten beispielsweise sagen: „Wenn Sie so wie jetzt reagieren, laufen Sie Gefahr, nicht optimal von der Therapie zu profitieren.“ Anschließend „ruft“ der Therapeut „erwachsener Anteile“ und Ressourcen im Patienten „auf“. Diese Arbeitsweise verhindere allzu starke regressive Tendenzen beim Patienten.

Schematherapie versteht sich als manualisiertes Verfahren, bei dem sich der Therapeut und der Patient durch präzise technische Vorgaben sicherer fühlten. Der Therapeut solle „ähnlich wie ein Bergführer“ Souveränität ausstrahlen, um damit auch dem Patienten Sicherheit zu geben.

Beispiele für schematherapeutische Techniken

Viele Techniken der Schematherapie verstehen sich als „erlebnisbezogen-edukativ„. Es handelt sich in der Regel um detailliert vorgegebene Psychodrama- oder Trance-Techniken auf Basis tiefenpsychologischer Konzepte, die in einem verhaltenstherapeutischen Stil angewandt werden.

  • Der Therapeut kann den Patienten einladen, seine Modi (Zustände) in Achtsamkeit wahrzunehmen um aus dem „Autopiloten-Modus“ (aus der Involviertheit in die Emotionen) auszusteigen.
  • Durch psychodramatische Arbeit kann der Patient zu emotionsaktivierenden oder sozial adaptiven Dialogen eingeladen werden, wobei er zeitweise auf die Reflexionsebene wechselt. (Diese Arbeitsweise ist der Gestalttherapie, dem Psychodrama, dem NLP und den traumatherapeutischen Screen-Techniken entnommen.)
  • Durch „Extensionstechniken“ können ressourcenhaltige Helferpersonen imaginativ in den Therapieraum geholt werden, beispielsweise ein guter Freund, ein spiritueller Führer oder eine helfende Fantasiefigur. Auf diese Weise können latente Ressourcen aktiviert werden und Hyperfokussierungen des Patienten auf Affekte können gedämpft werden.
  • Durch „Substitutionstechniken“ können die Selbstbehauptungsfähigkeiten des Patienten stimuliert werden. Beispielsweise kann in einem Rollenspiel, in dem es um einen Konflikt mit einem Kollegen geht, die Person des Patienten durch seine eigene Tochter oder seinen eigenen Sohn ersetzt werden. Der Therapeut kann ihn dann fragen: „Wie fühlt sich das an, wenn ihr Kollege das mit ihrer Tochter/ihrem Sohn macht?“ Durch einen solchen Perspektivenwechsel könne der „Selbstbehauptungsmodus“ des Patienten aktiviert werden. Sodann wird der Patient nach seinem Körperempfinden befragt und zu einer Neubewertung der Situation aufgefordert.
  • Die Selbstbehauptungsfähigkeiten des Patienten können auch durch „pädagogisches Shaping“ (d.h. durch Vorgabe adaptiven/sozial „richtigen“ Verhaltens) gefördert werden.
  • Der Therapeut kann den Patienten affirmative Audiobotschaften auf sein Handy sprechen, z.B.: „Du bist völlig in Ordnung. Du konntest damals nicht anders, als zu erstarren. Aber heute ist eine andere Zeit. Heute kannst du wählen, wie du reagieren möchtest.“ Auf diese Weise könne der Therapeut in Form seiner Stimme als „gutes Übergangsobjekt“ vom Patienten introjiziert werden.
  • Ein Grundbedürfnis (nach Bindung, Selbstbehauptung, Kontrolle oder Lust) kann in der Therapie imaginativ auf einen leeren Stuhle gesetzt werden. Auf einem zweiten Stuhl wird dann ein Eltern-Introjekt imaginiert. Sodann wird ein Dialog zwischen diesen Teilen ausgearbeitet.
  • Der Therapeut kann den Patienten einladen, achtsamkeitsbasiert einen „inneren Beobachter“ aufzubauen um ihm zu helfen, aus seinen Schema-Automatismen auszusteigen. Im Laufe dieses Prozesses wird eine „überparteiliche Vermittlungsinstanz („der Richter“, „der Regisseur“, „der Dirigent“) aktiviert, der als „Ich-Instanz“ bezeichnet werden kann.
  • Therapeutische Problemaktivierung (Schema-Aktivierung) geschieht in der Regel in der Imagination (d.h. in Trance). Dabei wird der Patient in eine Kindheitssituation zurückgeführt, die dann als Ursprung und Entstehungsort des Schemas betrachtet wird: Der Patient wird eingeladen, in seine aktuellen „dysfunktionalen“ Gefühle „hineinzugehen“. Dann solle er durch eine assoziative Affektbrücke gefühls- und körpernahe Bilder alter Beziehungssituationen in seinem Geist entstehen lassen. Auf diese Weise könnten alte Muster und Affekte (Schemata) erlebnisorientiert zugänglich gemacht werden. Gleichzeitig helfe das dem Patienten, sich aus seiner aktuellen Involviertheit in diese alten Gefühle ein Stück weit zu lösen, indem er sie unmittelbar als alte Strukturen erlebt.

——————–

Beispiel 1 einer schematherapeutischen Sequenz:
„Entmachtung des inneren Kritikers“

  1. Der Patient wird eingeladen, den „inneren Kritiker“ auf einen leeren Stuhl zu imaginieren, und das „innere Kind“ auf einen anderen Stuhl.
  2. Nun solle der Patient sich auf den Innerer-Kritiker-Stuhl setzen und in der Du-Form zum inneren Kind sprechen, z.B.: „Du bist nichts wert, was willst du überhaupt hier!“
  3. Dann solle sich der Patient auf den Inneres-Kind-Stuhl setzen, fühlen, welche Basisemotionen das innere Kind wahrnimmt und aus diesen heraus dem Kritiker antworten.
  4. Wenn der Patient in Erstarrung oder in kognitives Argumentieren verfällt, solle der Therapeut darauf bestehen, dass der Patient als inneres Kind seine Basisemotionen benennt und aus diesen heraus dem Kritiker antwortet.
  5. Anschließend wird der innere Kritiker imaginativ „entmachtet“ (z.B. mit Hilfe von Hilfspersonen, Wegschicken, Anbrüllen, Einsperren, imaginatives Töten usw.).
  6. Sodann fragt der Therapeut das innere Kind nach seinen Grundbedürfnissen (z.B. nach Schutz, Halt, Aufmerksamkeit).
  7. Der Patient als Erwachsener gibt der verletzten Seite des inneren Kindes imaginativ was es braucht.

Auf diese Weise könne ein intrapersonale Konflikt (mit gegen das eigene Selbst gerichtete Aggressionen) in einen imaginierten interpersonalen Konflikt (mit externalisierte Aggressionen) verwandelt werden. Wutgefühle des inneren Kindes werden also zum Zwecke der Selbstbehauptung zunächst als Ressourcen verstanden und aktiviert.

——————–

Beispiel 2 einer schematherapeutischen Sequenz:
„Imaginatives Überschreiben“

  1. Der Patient wird in einen Entspannungszustand geführt.
  2. Er wird aufgefordert, sich eine aktuell belastende Situation hineinversetzen.
  3. Der Therapeut erfragt die Gefühle des Patienten in dieser Situation.
  4. Affektbrücke: Der Patient wird aufgefordert, sich an Situationen in seiner Kindheit zu erinnern, in denen er das selbe Gefühl hatte.
  5. Er wird suggestiv in ein vertieftes Nacherleben dieser alten belastenden Situation hineingeführt.
  6. Eine Hilfsperson wird in die Erinnerung eingeführt (z.B. der Patient selbst als Erwachsener, der Therapeut oder eine andere Person des Vertrauens).
  7. Überschreiben: Der Patient wird aufgefordert, mit Hilfe der Hilfsperson die imaginierte belastende Situation der Kindheit anders, nämlich konstruktiv ablaufen zu lassen (z.B. durch imaginierte „Gegengewalt“, „Einbeziehung mächtiger Personen wie Polizisten oder Soldaten“, „Unschädlichmachen“, „notfalls Töten des Täters“).
  8. Er wird aufgefordert, „die positiven Gefühle, die damit einhergehen“, vertieft zu erleben.
  9. Der Therapeut reorientiert den Patienten zurück in den Zustand des Alltagsbewusstseins.
  10. Die Erfahrung wird nachbesprochen.
  11. Der Therapeut gibt dem Patienten  eine Hausaufgabe.

(vgl. Jacob/Arntz: Schematherapie, Beltz 2014, S. 47ff)

——————–

Im letzten Viertel einer Schematherapie wird aus den erkundenden Rollenspielen eine eher übende Variante von Rollenspielen, die dann stärker „verhaltenstherapeutisch“ angewandt werden.

In der Schematherapie ist es üblich, nach 25 wöchentlichen Sitzungen die Sitzungsfrequenz auf 14tägig zu dehnen und nach 50 Sitzungen dann auf monatliche Sitzungsintervalle zu gehen. Auf diese Weise „gestreckte“ 80 stündige Verhaltenstherapien werden als ausreichend zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen erachtet.

——————–

Integrative psychotherapeutische Ansätze vermittle ich in meinen Fortbildungen.

——————–

Kleine Literaturauswahl

  • Jacob, G. & Arntz, A.: Schematherapie (Fortschritte der Psychotherapie). Hogrefe 2013
  • Jacob, G. & Seebauer, L.: Schematherapie. Fallvideos zu Persönlichkeitsstörungen und Suizidalität. Weinheim: Beltz 2013
  • Roediger, E.: Einführung in die Schematherapie. Workshop im Rahmen des Kongresses Psychodynamische Psychotherapie – Wandel und Bewegung, 8.-10.Mai 2015 in Berlin, 2 CDs.
  • Roediger, E.: Fortschritte der Schematherapie. Konzepte und Anwendungen. Hogrefe 2010
  • Roediger, E.: Praxis der Schematherapie. Lehrbuch zu Grundlagen, Modell und Anwendung. München: Schattauer 2011
  • Young, E.: Schematherapie. Ein praxisorientiertes Handbuch. Junfermann 2008

Werner Eberwein
[/av_textblock]

[av_image src=’https://www.werner-eberwein.de/wp-content/uploads/2016/01/Schematherapie_Psychotherapie-1024×709.jpg‘ attachment=’6973′ attachment_size=’large‘ align=’center‘ styling=“ hover=“ link=“ target=“ caption=“ font_size=“ appearance=“ overlay_opacity=’0.4′ overlay_color=’#000000′ overlay_text_color=’#ffffff‘ animation=’no-animation‘][/av_image]

Welche Verfahren der Psychotherapie gibt es?

Das ist ein ziemlich umfassendes Thema, das ich in Kürze nur ansatzweise darstellen kann, aber ich versuche es mal. (Die KollegInnen der entsprechenden Verfahren mögen mir meine Vereinfachungen verzeihen und sich melden, falls sie grobe Fehler entdecken.)

In Deutschland sprechen wir zur Zeit von vier großen „Verfahren“ der Psychotherapie, die sich in ihrer Herkunft, ihren Konzepten und Arbeitsweisen z.T. erheblich voneinander unterscheiden (die in der Praxis aber häufig miteinander kombiniert werden):

Mehr lesen „Welche Verfahren der Psychotherapie gibt es?“

Wie kann man Prüfungsängste mit Hypnose behandeln?

[av_image src=’https://www.werner-eberwein.de/wp-content/uploads/2015/09/Pruefungsangst_gekauft-von-123rf_2-300×229.jpg‘ attachment=’6383′ attachment_size=’medium‘ align=’left‘ animation=’no-animation‘ styling=“ hover=“ link=“ target=“ caption=“ font_size=“ appearance=“ overlay_opacity=’0.4′ overlay_color=’#000000′ overlay_text_color=’#ffffff‘][/av_image]

[av_hr class=’invisible‘ height=’50‘ shadow=’no-shadow‘ position=’center‘ custom_border=’av-border-thin‘ custom_width=’50px‘ custom_border_color=“ custom_margin_top=’30px‘ custom_margin_bottom=’30px‘ icon_select=’yes‘ custom_icon_color=“ icon=’ue808′ font=’entypo-fontello‘]

[av_heading tag=’h2′ padding=’24‘ heading=’Wie kann man Prüfungsängste mit Hypnose behandeln?‘ color=“ style=’blockquote modern-quote‘ custom_font=“ size=“ subheading_active=“ subheading_size=’15‘ custom_class=“][/av_heading]

[av_textblock size=“ font_color=“ color=“]
Paul hat Angst. In zwei Wochen steht bei ihm das Physikum an, die ärztliche Vorprüfung seines Medizinstudiums. Er hat die Prüfung schon einmal „versiebt“, obwohl er gut vorbereitet war. Nun büffelt er Tag für Tag mit unzähligen Tassen Kaffee bis spät in die Nacht. Wenn er an die Prüfung denkt, wird ihm richtig schlecht. Vor Angst kann er sich kaum noch konzentrieren. Zufällig stolpert er im Internet über meine Homepage. Er schreibt mir eine Mail und bittet um einen Termin. Mehr lesen „Wie kann man Prüfungsängste mit Hypnose behandeln?“

Warum braucht gelingende Bindung einen Körper?

[av_heading heading=’Warum braucht gelingende Bindung einen Körper?‘ tag=’h1′ style=’blockquote modern-quote‘ size=“ subheading_active=“ subheading_size=’15‘ padding=’24‘ color=“ custom_font=“][/av_heading]

[av_textblock size=“ font_color=“ color=“]
Ich freue mich über einen Gastbeitrag von Thomas Harms über seine Erfahrungen in der Arbeit mit Säuglingen und ihren Familien.
Werner Eberwein.

Thomas Harms ist Diplom-Psychologe, er arbeitet seit über 25 Jahren im Feld der Krisenintervention und bindungsbasierten Körperpsychotherapie mit Säuglingen, Kindern und Erwachsenen. Zentrale Themen seiner Arbeit sind die körperpsychotherapeutische Arbeit mit Eltern und ihren Kindern nach überwältigenden Schwangerschafts- und Geburtserfahrungen. Weiterhin beschäftigt er sich mit der Entwicklung von Konzepten der Bindungsförderung in Kliniken und Eltern-Kind-Gruppen. Seit 1997 leitet er das „Zentrum für Primäre Prävention und Körperpsychotherapie“ (ZePP) in Bremen. Mehr lesen „Warum braucht gelingende Bindung einen Körper?“

Was ist Schematherapie? (Teil 1)

[av_image src=’https://www.werner-eberwein.de/wp-content/uploads/2011/07/Schematherapie_gekauft-von-123rf-225×300.jpg‘ attachment=’6369′ attachment_size=’medium‘ align=’left‘ animation=’no-animation‘ styling=“ hover=“ link=“ target=“ caption=“ font_size=“ appearance=“ overlay_opacity=’0.4′ overlay_color=’#000000′ overlay_text_color=’#ffffff‘][/av_image]

[av_hr class=’invisible‘ height=’25‘ shadow=’no-shadow‘ position=’center‘ custom_border=’av-border-thin‘ custom_width=’50px‘ custom_border_color=“ custom_margin_top=’30px‘ custom_margin_bottom=’30px‘ icon_select=’yes‘ custom_icon_color=“ icon=’ue808′ font=’entypo-fontello‘]

[av_heading heading=’Was ist Schematherapie? (Teil 1)‘ tag=’h2′ style=“ size=“ subheading_active=“ subheading_size=’15‘ padding=’10‘ color=“ custom_font=“][/av_heading]

[av_textblock size=“ font_color=“ color=“]
Schematherapie ist eine von dem US-amerikanischen Psychologen und Psychotherapeuten Jeffrey Young (* 1950) begründete methodenintegrative Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie zur Behandlung vor allem von Persönlichkeitsstörungen. Mehr lesen „Was ist Schematherapie? (Teil 1)“

Wie arbeitet man körperpsychotherapeutisch mit Berührung?

Wie arbeitet man körperpsychotherapeutisch mit Berührung?

[av_image src=’https://www.werner-eberwein.de/wp-content/uploads/2015/09/beruehrung.jpg‘ attachment=’5911′ attachment_size=’full‘ align=’left‘ animation=’no-animation‘ styling=“ hover=“ link=“ target=“ caption=“ font_size=“ appearance=“ overlay_opacity=’0.4′ overlay_color=’#000000′ overlay_text_color=’#ffffff‘][/av_image]

[av_hr class=’invisible‘ height=’50‘ shadow=’no-shadow‘ position=’center‘ custom_border=’av-border-thin‘ custom_width=’50px‘ custom_border_color=“ custom_margin_top=’30px‘ custom_margin_bottom=’30px‘ icon_select=’yes‘ custom_icon_color=“ icon=’ue808′ font=’entypo-fontello‘]

[av_heading tag=’h2′ padding=’24‘ heading=’Wie arbeitet man körperpsychotherapeutisch mit Berührung?‘ color=“ style=’blockquote modern-quote‘ custom_font=“ size=“ subheading_active=“ subheading_size=’15‘ custom_class=“][/av_heading]

[av_textblock size=“ font_color=“ color=“]

Körperpsychotherapeutische Berührung muss behutsam angewandt werden

Im Rahmen der Körperpsychotherapie kann die Arbeit mit Berührung dazu dienen, die Wahrnehmung der Klientin/des Klienten für ihren/seinen Körper, für ihre/seine Präsenz und ihre/seine Gefühle zu fördern. Berührung kann als Medium der nonverbalen Kommunikation genutzt oder zur Stimulation von Ausdrucksbewegungen eingesetzt werden. Sie kann in Form von Massage den körperenergetischen Zustand aktivieren, harmonisieren oder beruhigen. Berührung kann Halt gebende Zuwendung und Fürsorge sein oder eine therapeutische Regression fördern. Sie kann geschützte korrektive Erfahrungen mit körperlichem Kontakt ermöglichen oder einen nonverbalen Kommunikationskanal zu Erlebnisschichten unterhalb des kognitiv-sprachlich Zugänglichen eröffnen.

Wahrnehmungsfördernde Berührung

Bei wahrnehmungsfördernde Berührungen geht es darum, die Selbstwahrnehmungsfähigkeit des Klienten für seinen eigenen Körper zu stärken und ihn mit seinem Körper und mit seinen Gefühlen in Kontakt zu bringen.

Beispiel: Eine Klientin berichtet aufgeregt, sie habe ein Wochenende mit ihrer Schwester und ihrer Mutter verbracht und sich mit beiden heftig gestritten. Die Klientin wirkt aufgelöst und redet wie ein Wasserfall, aber ohne wirklichen Gefühlskontakt zu sich selbst. Nachdem ich ihr etwa 10 Minuten zugehört habe, bitte ich sie, ihren Redefluss zu unterbrechen, sich hinzulegen und in sich hineinzuspüren. Sie sagt: „Ich habe Angst.“ Ich frage sie, wo sie die Angst körperlich spüre. Sie deutet in die Magengegend. Ich lege vorsichtig meine Hand auf diese Stelle. Die Klientin beruhigt sich etwas. Nach einigen Minuten werden ihre Augen feucht, und sie sagt: „Es ist so traurig. Wir haben uns doch eigentlich lieb.“ Die Berührung hat ihr geholfen, vom Darüber-Reden zu ihren Gefühlen zu kommen.

Ausdrucksfördernde Berührung

Im Rahmen von ausdrucksfördernder körperpsychotherapeutischer Arbeit kann Berührung eingesetzt werden, um Verspannungen zu lockern oder um Emotionen eine Richtung zu geben, um Halt, Sicherheit und Grenzen zu geben, um Festhaltemuster zu „übernehmen“, oder um Ausdrucksimpulsen Widerstand zu geben.

Beispiel: Ein Klient berichtet, er sei angenervt von sich selbst, weil er sich gefangen fühle in der Rolle des immer braven, netten Kerls. Ich bitte ihn, sich hinzulegen und zu spüren, wo er die Angenervtheit in seinem Körper wahrnimmt. Er deutet auf seinen Bauch und sagt: „Hier sitzt es … es will heraus.“ Ich lege meine Fingerspitzen auf seinen Bauch und lockere mit einer leichten, vibrierenden Bewegung die Spannungen seiner Bauchmuskulatur. Der Klient beginnt, tiefer zu atmen und bewegt seine Hände in schlangenartigen Greifbewegungen in der Luft. Ich frage ihn: „Wie fühlt sich das an?“ Er antwortet: „Da ist etwas wie eine Krake in meinem Bauch … es kommt nur bis hierher und bleibt hier stecken“, der Klient zeigt dabei mit der Hand auf seine Kehle. Ich massiere leicht den Solarplexus und die Zwerchfellregion und streiche über Brustbein, Kehle und Kinn bis zum Mund. Der Klient äußert zunächst würgende, dann wütende Geräusche. Er tritt mit den Beinen in die Luft und sagt: „Die Krake tritt mich von innen … sie sagt zu mir: ‚hau auf den Tisch, sei ein Mann!’“ Die Aggression, die der Klient zu Beginn innen festgehalten und gegen sich selbst gerichtet hatte, beginnt, eine Richtung zu finden.

Symbolische Berührung

Symbolische Berührung findet in der Körperpsychotherapie in der Regel im Rahmen eines improvisierten Rollenspiels statt. Symbolische Berührungen drücken eine Beziehungsdynamik mit Hilfe einer Körpersymbolik aus.

Beispiel 1: Ein sehr großer, kräftiger Klient berichtet, er fühle sich Männern gegenüber oft unterlegen, wie geschrumpft und eingeigelt in einem Gefühl der Unfähigkeit. Ich bitte ihn, dieses Gefühl körperlich auszudrücken. Er krümmt sich auf dem Boden zusammen und zieht den Kopf ein. Er sagt: „Ich fühle mich wie ein Sklave, der für die Großartigkeit anderer Männer herhalten muss.“ Ich lege ein großes Kissen auf seinen Rücken, setze mich vorsichtig darauf und „mache es mir dort bequem“. Der Klient sagt: „Ja genau, so fühlt sich das an … ich schäme mich, dass ich das immer wieder mit mir machen lasse“. In der Folge befreit sich der Klient aus seiner würdelosen Haltung. Ich lade ihn ein, sich auf die selbe Weise auf meinen Rücken zu setzen und zu erfahren, wie sich das anfühlt (nicht gerade angenehm …) Die Körpersymbolik lässt eine Beziehungs- und Übertragungsdynamik unmittelbar erlebbar und bearbeitbar werden.

Beispiel 2: Eine Gruppenteilnehmerin mit Migrationshintergrund verbrachte ihre ersten Lebensjahre bei ihren Großeltern in einem arabischen Land. Sie fühlte sich von ihren Eltern alleingelassen. Sie reagiert sehr ablehnend auf eine andere Gruppenteilnehmerin, die sie an ihre Cousine aus der damaligen Zeit erinnert, und die die Lieblingsenkeltochter des Großvaters war. Ich setze mich auf ein Kissen leicht erhöht schräg hinter die zweite Gruppenteilnehmerin, streiche dieser symbolisch übers Haar wie ein Großvater seiner Enkelin und schaue dabei wie unbeteiligt zu der ersten Gruppenteilnehmerin hinüber. Diese sagt: „Es macht mich wahnsinnig, das so zu sehen … ich gebe es nicht gerne zu, aber ich bin total eifersüchtig.“ Die symbolische Berührung hat das emotionale Erleben einer alten Beziehungsdynamik aktiviert, was in der Folge berarbeitet wurde.

Massage

Massage im Rahmen einer Körperpsychotherapie kann unmittelbar wohltuend und stressreduzierend wirken, aber sie wirkt zugleich auch psychodynamisch. Sie kann dem Klienten helfen, sich in seinem Körpergefühl zu verwurzeln und sich seiner körperlichen Regungen bewusster zu werden. Massage kann eingekapselte, blockierte oder gestaute Lebensenergie zum Fließen bringen. Sie kann die psychosomatischen Selbstheilungsfunktionen des Körpers aktivieren, körperliche Fehlhaltungen korrigieren, einschränkende Atemmuster befreien, die Integration von Denken und Fühlen fördern, psychosomatische Beschwerden lindern oder Klienten nach traumatischen Ereignissen helfen, sich zu stabilisieren und zu vitalisieren. Sie kann helfen, verhärtete, gepanzerte Muskelpartien zu lockern, Klienten in Auflösungszuständen Halt geben oder Stauungen im Gewebe lösen. Sie kann die Körperabwehr lockern, so dass unbewusstes Material leichter ins Gewahrsein eintritt. Sie kann die Ich-Stabilität stärken, so dass sich die Integrität des Ich gegenüber dem Unbewussten und gegenüber äußeren Einflüssen festigt.

Wenn Sie körperpsychotherapeutische Berühungsarbeit lernen wollen, können Sie an meiner Fortbildung Körperpsychotherapie teilnehmen.

Werner Eberwein
[/av_textblock]

Was ist Körperpsychotherapie?

Körperpsychotherapie ist eine Richtung der Psychotherapie, die auf den Arbeiten von Wilhelm Reich aufbaut. Reich war Psychoanalytiker und Schüler von Sigmund Freud in Wien; daher sind viele Konzepte der Körperpsychotherapie ursprünglich aus psychodynamischen Ansätzen heraus entwickelt worden. In der Körperpsychotherapie wird mit aktivierten Gefühlen gearbeitet. Durch Körperarbeit können die Gefühle des Patienten mobilisiert, aber auch beruhigt werden.

Diesen Beitrag als 18minütigen
Audio-Podcast anhören:

RSS-Feed-Zeichen Mehr lesen „Was ist Körperpsychotherapie?“

Was ist humanistische Hypnotherapie?

Der Begriff „humanistische Hypnotherapie“ erscheint zunächst paradox: Im traditionellen Verständnis arbeitet Hypnotherapie mit bewusstseinsferner suggestiver „Einflussnahme“ in einem Zustand der Versenkung. Humanistische Psychotherapie hingegen betont achtsames Gewahrsein, Wahlfreiheit, Gestaltungskraft und Selbstverantwortung des Patienten. Wie geht das zusammen? Ich praktiziere Hypnotherapie auf der Basis einer humanistischen Grundhaltung. Das ist eine besonders wirkungsvolle Arbeitsweise für existenziell wirksame und nachhaltige psychotherapeutische Transformationsprozesse. Mehr lesen „Was ist humanistische Hypnotherapie?“

Wie funktioniert Hypnose bei Phobien?

Phobien sind umgrenzte Ängste vor bestimmten Objekten oder Situationen mit klar definierbarem Auslöser. Verbreitete Phobien sind zum Beispiel:

  • Flugangst,
  • Angst vor Konflikten oder vor Reden in der Öffentlichkeit (soziale Phobie),
  • Angst vor weiten Plätzen oder vor Menschengedränge (Agoraphobie),
  • Angst vor engen Räumen (Klaustrophobie),
  • Angst vor Spinnen, Hunden, Pferden, Bienen o.ä. (Tierphobien),
  • Spritzenphobie.

Mehr lesen „Wie funktioniert Hypnose bei Phobien?“

Was ist Körperpsychotherapie?

Körperpsychotherapie ist eine Richtung der Psychotherapie, die auf den Arbeiten von Wilhelm Reich aufbaut. Reich war Psychoanalytiker und Schüler von Sigmund Freud in Wien; daher sind viele Konzepte der Körperpsychotherapie ursprünglich aus psychodynamischen Ansätzen heraus entwickelt worden. In der Körperpsychotherapie wird mit aktivierten Gefühlen gearbeitet. Durch Körperarbeit können die Gefühle des Patienten mobilisiert, aber auch beruhigt werden.

Mehr lesen „Was ist Körperpsychotherapie?“

Welche Formen von Psychotherapie werden von den Krankenkassen übernommen?

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland übernehmen zur Zeit leider nur die Kosten für zwei Richtungen von Psychotherapie, und zwar für Verhaltenstherapie und für psychodynamische Psychotherapie; die psychodynamische Psychotherapie untergliedert sich dann noch mal in Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.

Diesen Beitrag als 20minütigen
Audio-Podcast anhören:

RSS-Feed-Zeichen Mehr lesen „Welche Formen von Psychotherapie werden von den Krankenkassen übernommen?“

Was ist Timeline-Arbeit?

Timeline-Arbeit ist eine psychotherapeutische Technik, die ursprünglich aus der Hypnotherapie stammt und die im NLP detailliert entwickelt und beschrieben wurde. Der Begriff Timeline bezieht sich dabei auf die psychische Repräsentation der Lebenszeit. Timeline-Arbeit gibt es in diversen Varianten. Mehr lesen „Was ist Timeline-Arbeit?“

Was ist hypnotischer Ressourcentransfer?

Ein relativ einfaches und häufig angewandtes Paradigma der kurzzeitpsychotherapeutischen Anwendung von Hypnose ist der hypnotische Ressourcentransfer. Das Grundprinzip dieser Methode besteht darin, eine oder mehrere starke emotionale Ressourcen des Klienten zu identifizieren, die ihm helfen können, sein Problem zu bewältigen, und diese in Trance auf das zu bearbeitende Problem zu applizieren. Die Technik erfolgt in folgenden Schritten: Mehr lesen „Was ist hypnotischer Ressourcentransfer?“

Was ist körperpsychotherapeutische Atemarbeit?

Körperpsychotherapeutische Atemarbeit ist eine Arbeitsweise bzw. eine Facette innerhalb der Gesamtheit der Arbeitsweisen der Körperpsychotherapie, in der der Fokus auf dem Atemmuster des Patienten liegt. Körperpsychotherapeutische Atemarbeit kann auf vielfältige Weise zur Selbsterfahrung, zur Körper-Diagnostik oder als Intervention eingesetzt werden. Mehr lesen „Was ist körperpsychotherapeutische Atemarbeit?“

Was ist Psychodrama?

In einem 50minütigen Video-Interview mit Werner Eberwein beschreibt Dr. Jutta Fürst aus Hall/Tirol Grundkonzepte und Praxis des Psychodrama und seines Begründers Jacob Moreno (zum Starten bitte auf das Bild klicken):

Jutta_fuerst_1_klein

Werner Eberwein

Inwiefern ist die Körperpsychotherapie ein Teil der Humanistischen Psychotherapie?

Was wissenschaftliche Psychotherapie ist und welcher psychotherapeutische Ansatz zu welchem Verfahren zuzurechnen ist, entscheidet auf der bürokratischen Ebene zur Zeit der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie (WBP), der mit je 6 Vertretern der Bundesärztekammer und der Bundespsychotherapeutenkammer besetzt ist. Wenn ein Psychotherapieverfahren vom Beirat als wissenschaftlich anerkannt ist, kann es Approbationsausbildungen zum Psychotherapeuten anbieten. Wenn man die Terminologie des Wissenschaftlichen Beirats zugrunde legt, gibt es zur Zeit in Deutschland vier psychotherapeutische „Verfahren“:

  • das Psychodynamische,
  • das Behaviorale,
  • dass Systemische und
  • das Humanistische Verfahren.

Mehr lesen „Inwiefern ist die Körperpsychotherapie ein Teil der Humanistischen Psychotherapie?“

Was ist Biodrama?

Für die Arbeit mit äußeren und inneren Konflikten hat sich in der humanistischen Körperpsychotherapie die Arbeit mit dem Biodrama, also mit körperorientierten Rollenspielen bewährt. Das Biodrama ist dem Psychodrama verwandt, im Unterschied zu diesem aber weniger strukturiert, spielerischer und vielfältiger in Aufbau und Anwendungen, und der Schwerpunkt liegt stärker auf dem körperlichen Ausdruck von Emotionen in Mikro-Interaktionen, während er beim Psychodrama eher auf dem spielerischen Ausdruck von komplexeren Interaktionsszenen liegt. Mehr lesen „Was ist Biodrama?“

Was ist Intersubjektivität?

In seinem interessanten und kompakten Band „Der Andere in der Psychoanalyse. Die intersubjektive Wende“ (Kohlhammer Verlag Stuttgart, 2014,144 Seiten) beschreibt der Psychoanalytiker und emeritierte Professor für psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Ludwig-Maximilians-Universität München Michael Ermann die Quellen, Entwicklungen und Grundkonzepte der intersubjektiven Psychoanalyse. Mehr lesen „Was ist Intersubjektivität?“

Was ist Dialog?

In seinem 1996 posthum erschienenen Buch „Der Dialog. Das offene Gespräch am Ende der Diskussion“ (7. Auflage Klett-Cotta-Verlag 2014) stellt der Londoner Professor für theoretische Physik David Bohm (1917-1992) seine Vorstellung von einem konstruktiven zwischenmenschlichen Dialog dar, die er in intensivem persönlichem Austausch mit Jiddu Krishnamurti entwickelt hat. Seine Konzepte haben Eingang in verschiedene Methoden z.B. der Mediation und des Businesscoaching gefunden. Ich möchte hier besonders die Aspekte herausarbeiten, die für eine humanistisch verstandene Psychotherapie von besonderer Bedeutung sind. Mehr lesen „Was ist Dialog?“

Wie läuft eine hypnotherapeutische Sitzung ab?

Eine hypnotherapeutische Sitzung läuft – vereinfacht – in fünf Phasen ab:

  1. Hypnosuggestive Kommunikation: Zuerst etabliert der Hypnotherapeut mit dem Patienten eine Ebene der hypnosuggestiven Kommunikation. Diese besteht nicht aus einer “Einbahnstraße” – der Therapeut “verabreicht” also nicht nur dem Patienten Suggestionen, sondern vielmehr schwingt er sich mit dem Patienten gemeinsam auf eine Ebene der Kommunikation ein, die mehr und mehr auch Grenzbereiche des Gewahrseins und schließlich einen Zugang zu unbewussten Bereichen beinhaltet. Die vielfältigen Ebenen der Beziehungsgestaltung, die hierbei zu berücksichtigen sind, sowie die vielfältigen Techniken, die hierfür entwickelt wurden, können hier nicht im Einzelnen behandelt werden. Mehr lesen „Wie läuft eine hypnotherapeutische Sitzung ab?“

Was ist humanistische Hypnotherapie?

Humanistische Hypnotherapie ist ein Stil oder eine Anwendungsweise von Hypnose bzw. Hypnotherapie, bei der der Respekt vor der Autonomie und der Freiheit des Patienten sowie die Idee der Anregung eigener Fähigkeiten und Gestaltungskräfte des Patienten im Zentrum steht.

In der Humanistischen Hypnotherapie wird grundsätzlich keinerlei Druck auf die Patientin oder den Patienten ausgeübt. Sie oder er wird nicht gedrängt, etwas bestimmtes zu tun oder nicht zu tun, zu erleben, zu denken oder zu fühlen. Es wird keinerlei Zwang ausgeübt. Die Erfahrungs- und Entscheidungsmöglichkeiten des Patienten werden in keiner Weise eingeschränkt oder begrenzt. Es wird auch keine Manipulation ausgeübt; der Patient wird auch nicht auf raffinierte Weise zu irgendetwas gebracht oder von etwas abgehalten. Mehr lesen „Was ist humanistische Hypnotherapie?“

Buch "Humanistische Psychotherapie – Theorien, Methoden, Wirksamkeit"

Soeben ist das Buch „Humanistische Psychotherapie – Theorien, Methoden, Wirksamkeit“ erschienen, herausgegeben von Manfred Thielen und mir. Es enthält Beiträge von prominenten Vertretern aller Humanistischer Richtungen sowie von integrativen Ansätzen und empirische Belege der Wirksamkeit der Humanistischen Psychotherapie.

http://aghpt.de/images/buch-cover_hp_psychosozial.jpg

Mehr lesen „Buch "Humanistische Psychotherapie – Theorien, Methoden, Wirksamkeit"“

Was sind die Grundgedanken der Körperpsychotherapie?

Spannend ist die Körperpsychotherapie schon deswegen, weil das Spüren des eigenen Körpers uns ganz grundlegend ein Gefühl der zweifelsfreien Sicherheit im subjektiven Erleben der eigenen materiellen Existenz vermitteln kann (sofern es nicht durch Dissoziationsprozesse abgespalten ist). Diese „Seinsgewissheit“ durch die Leiberfahrung ist die zuverlässigste Basis des Realitätsbezuges, was insbesondere für strukturschwache und von emotionalen Überflutungen bedrohte Patienten zentral wichtig ist. Das leibliche Befinden ist nichts statisches sondern wird in Form von vitalen Grundrhythmen erlebt: Einatmen – Ausatmen, Anspannung – Entspannung, Kontraktion – Expansion, Aktivität – Ruhe usw. Mehr lesen „Was sind die Grundgedanken der Körperpsychotherapie?“

Wie arbeitet man mit „Schreibabies“?

In seinem Buch „Emotionelle Erste Hilfe: Bindungsförderung – Krisenintervention – Eltern-Baby-Therapie“ (Leutner-Verlag 2008) beschreibt der Bremer Psychologe und Körperpsychotherapeut Thomas Harms die Theorie und Praxis des „Rebonding“ zur Arbeit mit „Schreibabies“ und deren Eltern. Thomas Harms ist Leiter des Zentrums für primäre Prävention (ZePP) in Bremen und Vorsitzender der Wilhelm-Reich-Gesellschaft. Er hat den Sammelband „Auf die Welt gekommen: Die neuen Baby-Therapien“ (Leutner-Verlag, 2000) herausgegeben. Mehr lesen „Wie arbeitet man mit „Schreibabies“?“

Was ist die Februarmann-Technik?

Die Februarmann-Technik ist eine hypnotherapeutische Methode, die von dem US-amerikanischen Psychotherapeuten Milton Erickson entwickelt und in seinem erstmals 1989 bei Brunner & Mazel erschienenen Buch „The February Man – Evolving Consciousness an Identity in Hypnotherapy“ beschrieben und in ausführlichen Gesprächen mit seinem Schüler Ernest Rossi kommentiert wurde. Mehr lesen „Was ist die Februarmann-Technik?“

Was ist Neuropsychotherapie?

Es war ein spannendes Unterfangen, das sich Klaus Grawe in seinem Buch „Neuropsychotherapie“ vorgenommen hatte: er wollte die damals bekannten (Stand: 2004) Ergebnisse der Hirnforschung für die Psychotherapie nutzbar machen. Im ersten Teil des Buches trägt Grawe mit Akribie die Ergebnisse der Hirnforschung für die Psychotherapie zusammen. So scheint es laut Grawe heute beispielsweise relativ gut gesichert zu sein, dass bei depressiven Patienten bestimmte Hirnregionen (präfrontaler Cortex, Hippocampus) „durch mangelnde Benutzung“ im Volumen geschrumpft sind. Nach einer erfolgreichen Therapie nehmen diese Hirnregionen dagegen an Volumen und an Synapsendichte zu (Grawe 2004, S. 150 ff). Dies wäre der Nachweis dafür, dass sowohl psychische Störungen als auch psychotherapeutische Prozesse mit strukturellen Hirnveränderungen einhergehen. Psychotherapie kann also die Struktur des Gehirns verändern. Das ist interessant und stärkt die Reputation der Psychotherapeuten gegenüber den Medizinern. Mehr lesen „Was ist Neuropsychotherapie?“

Was ist Dialogische Trance-Begleitungs-Arbeit?

Dialogische Trance-Begleitungs-Arbeit (DTBA) ist ein von mir (Werner Eberwein) entwickeltes Modell für eine humanistisch geprägte Anwendungsweise von Hypnotherapie. In der DTBA bleiben Patient und Therapeut auch während der Trance/Hypnose weitgehend in verbalem Kontakt, sprechen also (zeitweise) miteinander, obwohl der Patient in einer (eher leichten bis mittleren) Trance ist und der Therapeut ein Stück weit mit ihm in eine Co-Trance geht. Mehr lesen „Was ist Dialogische Trance-Begleitungs-Arbeit?“

Was ist Humanistische Psychotherapie?

Humanistische Psychotherapie (HP) versteht sich als wissenschaftlich begründetes und evaluiertes Heilverfahren für psychische Störungen.

Psychotherapeutisch behandlungsbedürftige psychische Krankheit wird verstanden als gravierende und sich über einen gewissen Zeitraum hin erstreckende Dysregulation der biopsychosozialen Interaktion, die mit einem subjektiven Empfinden von psychischem Leid und mit Erfahrungen multipler Entfremdung einhergeht, z.B. einer Entfremdung vom Körper, von den eigenen Gefühlen, vom sozialen Miteinander, von den eigenen Fähigkeiten, Grenzen, Strukturen oder Bindungen. Mehr lesen „Was ist Humanistische Psychotherapie?“

Mit welchen Methoden und Techniken wird in den psychotherapeutischen Verfahren gearbeitet?

Hier eine Liste von Methoden und Techniken, die im psychodynamischen, behavioralen und humanistischen Verfahren der Psychotherapie angewandt werden (die Zusammenstellung erfolgte nach dem Antrag der AGHPT auf wissenschaftliche Anerkennung der Humanistischen Psychotherapie, Autor: Prof. Jürgen Kriz): Mehr lesen „Mit welchen Methoden und Techniken wird in den psychotherapeutischen Verfahren gearbeitet?“

Wie können chronische Depressionen behandelt werden?

Der amerikanische Professor für Psychologie und Psychiatrie James McCullough Jr. (*1942) hat unter der Bezeichnung CBASP aus der kognitiven Verhaltenstherapie heraus eine Methode zur Behandlung chronischer Depressionen entwickelt (ausgesprochen heißt CBASP „Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy“, also Kognitiv Behaviorales Analyse-System der Psychotherapie). Er hat die Methode detailliert beschrieben in seinen Büchern „Psychotherapie der chronischen Depression“ (Urban & Fischer 2006) und „Therapeutische Beziehung und die Behandlung chronischer Depressionen“ (Springer 2011). Mehr lesen „Wie können chronische Depressionen behandelt werden?“

Was ist dialogische Psychotherapie?

Der dialogische Ansatz ist eine humanistische Orientierung in der Psychotherapie, die auf den Philosophen Martin Buber zurückgeht. Es handelt sich nicht um eine bestimmte Schule der Psychotherapie, sondern um eine Art und Weise, Psychotherapie zu verstehen und zu praktizieren, die aber in den humanistischen Richtungen der Psychotherapie seit 60 Jahren besonders gepflegt wird. (Erst in den letzten Jahren sind auch z.B. in der Psychoanalyse unter dem Begriff „interpersonelle“ oder „relationale Wende“ ähnliche Entwicklungen zu verzeichnen, wobei praktisch nie auf die wesentlich älteren Schriften von z.B. Roger, Perls oder Moreno verwiesen wird.) Mehr lesen „Was ist dialogische Psychotherapie?“

Wie kann man in Hypnose mit dem Unterbewusstsein kommunizieren?

Patienten, die mit dem Wunsch nach einer Psychotherapie unter Verwendung von hypnotischen Techniken einen Psychotherapeuten aufsuchen, leiden in der Regel unter spezifischen Problemen, mit denen sie alleine nicht weiterkommen. Diese Probleme definieren sie für sich selbst in der Regel in Form von Vermeidungszielen, z.B.: „Ich möchte diese Angst/Unsicherheit/Depression/Abhängigkeit/psychosomatische Störung … loswerden“. Mehr lesen „Wie kann man in Hypnose mit dem Unterbewusstsein kommunizieren?“

Wie sieht das Menschenbild der humanistischen Psychotherapie aus?

In der humanistischen Psychotherapie gehen wir davon aus, dass der Mensch nicht nur motiviert wird durch seine homöostatischen Grundbedürfnisse wie z.B. das Bedürfnis nach Schlaf, nach Essen und Trinken oder nach Temperaturregulation, die sich einregulieren um einen bestimmten Zielwert herum, sondern dass wir als Menschen vor allem durch sogenannte Wachstumsbedürfnisse motiviert sind, die auf fortgesetzte Weiterentwicklung hin ausgerichtet sind, z.B. das Bedürfnis nach Wissen, nach Selbstverwirklichung oder nach Sinn. Mehr lesen „Wie sieht das Menschenbild der humanistischen Psychotherapie aus?“

Was unterscheidet Gruppenpsychotherapie von Einzelpsychotherapie?

Aus meinen Erfahrungen in nunmehr fast 30 Jahren der Leitung einer wöchentlichen körperorientierten Therapiegruppe kann ich sagen, dass die Prozesse in solchen Gruppen derart vielfältig, vielgestaltig und komplex sind, dass es mir unmöglich wäre, sie systematisch unter einem oder wenigen Gesichtspunkten zu beschreiben. Daher möchte ich hier eine Reihe von Betrachtungsebenen auffächern, also Sichtweisen darauf, was eine Therapiegruppe im Unterschied zu einer Einzel-Psychotherapie bzw. darüber hinaus sein kann. Mehr lesen „Was unterscheidet Gruppenpsychotherapie von Einzelpsychotherapie?“

Was ist MBSR?

MBSR (engl. Mindfulnes Based Stress Reduction: Achtsamkeitsbasierte Stressbewältigung) ist ein ab 1979 von dem US-amerikanischen ehemaligen Molekularbiologen John Kabat-Zinn, Ph.D. (*1944) entwickeltes Gesundheitsprogramm zur Stressbewältigung durch erweiterte Achtsamkeit und zur Unterstützung bei der Entwicklung einer gesundheitsfördernden Lebensführung. Mehr lesen „Was ist MBSR?“

Was ist Gesprächstherapie?

Als Gesprächstherapie werden landläufig alle Formen der Psychotherapie bezeichnet, in denen nur oder überwiegend gesprochen wird. Es gibt aber auch eine spezifische Methode, die unter diesem Titel bekannt geworden ist: “Gesprächspsychotherapie” (GPT) nach Carl Rogers, auch als “Klient-zentrierte Psychotherapie” oder international üblich als “Personzentrierte Psychotherapie” bezeichnet, ist eine Therapieform der humanistischen Psychotherapie. Sie geht auf den amerikanischen Psychologieprofessor Carl Rogers (1902-1987) zurück. In Deutschland wurde sie in den 1960er Jahren v.a. durch den Hamburger Psychologieprofessor Reinhard Tausch und dessen Frau Anne-Marie bekannt gemacht. Mehr lesen „Was ist Gesprächstherapie?“

Was ist Transaktionsanalyse?

Transaktionsanalyse (TA) ist ein psychotherapeutisches Verfahren, das in den 1950er Jahren von dem kanadischen Psychiater Erik Berne (1910-1970) begründet wurde. TA integriert Gedankengut aus der Tiefenpsychologie, Gestalttheorie, Verhaltenstherapie und aus systemischen Ansätzen und ist vom Menschenbild her der Humanistischen Psychotherapie zuzuordnen.

Mehr lesen „Was ist Transaktionsanalyse?“