Was heißt Reinszenierung psychologisch?
Psychologisch bedeutet Reinszenierung, dass ein Mensch alte, meist unbewusste Erfahrungen oder innere Konflikte immer wieder neu erlebt oder darstellt, oft in ähnlichen Situationen oder Beziehungen – ohne sich dessen bewusst zu sein.
Ein einfaches Beispiel:
Jemand wurde als Kind oft abgelehnt und fühlt sich wertlos. Später sucht diese Person sich immer wieder Partner, die sie schlecht behandeln – nicht absichtlich, sondern weil das „vertraut“ ist. Sie reinszeniert unbewusst die alte Erfahrung der Ablehnung, in der Hoffnung, dass es diesmal „anders ausgeht“. Das nennt man auch eine Wiederholungszwang (nach Freud).
Ziel in der Psychotherapie:
In der Therapie kann so eine Reinszenierung sichtbar werden – z. B. wenn der Patient den Therapeuten so behandelt wie früher den Vater oder die Mutter. Wenn das erkannt wird, kann man diese alten Muster verstehen und auflösen.
Werner Eberwein