Was ist TRE (Tension and Trauma Releasing Exercises)
„TRE (Tension and Trauma Releasing Exercises) ist eine Abfolge von Körperübungen, mit denen im Körper ein neurogenes Zittern hervorgerufen wird. Durch das Zittern soll eine tiefe Entspannung im Körper entstehen und (traumatischer) Stress gelöst werden.
Entwickelt wurde TRE durch David Berceli, einem US-amerikanischen Biogenetiker und Psychotherapeuten, mit dem Ziel, den Körper mit den Tension and Trauma Releasing Exercises bei der Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen zu unterstützen.
Aus den Forschungsergebnissen des amerikanischen Psychologen und Biophysikers Dr. Peter Levine (Somatic Experiencing) geht hervor, dass Säugetiere auf Schockerlebnisse bzw. traumatische Situationen mit Erstarrung (dem sogenannten Totstellreflex) reagieren. Nach dem Überleben des Schockerlebnisses löst sich die Starre auf und der ganze Körper beginnt zu zittern. Dieses Zittern wird von Dr. Levine als Selbstheilungsmechanismus des Körpers angesehen, um das innere Gleichgewicht nach dem Schock wiederherzustellen. Kann der Körper die traumatische Energie nicht durch das Zittern abbauen, bleibt sie im Körper eingefroren. Der Körper reagiert dann weiterhin so, als sei die traumatische Bedrohung immer noch vorhanden.
Aufbauend auf den Ergebnissen von Dr. Levine entwickelte Dr. Berceli die Tension and Trauma Releasing Exercises. Mit den Übungen wird der Körper zum Zittern gebracht und die im Körper gebundene traumatische Energie kann – laut Berceli – abgebaut werden.
Die TRE sind nicht nur für Traumatisierte hilfreich. Die meisten Menschen berichten eine Entspannung, nachdem sie die Übungen durchgeführt haben. TRE kann somit immer dann angewendet werden, wenn man sich angespannt oder gestresst fühlt. Die Übungen können auch vor dem Schlafengehen angewendet werde, beispielsweise bei Schlafstörungen.
Die Psoas-Muskeln spielen gemäß Berceli eine zentrale Rolle im körperlichen Prozess bei Traumatisierungen. Diese Muskeln befinden sich in der Mitte des Körpers. Sie verbinden den Rücken mit dem Becken und den Beinen. Kommt es zu einem traumatischen Erlebnis, dann kontrahieren diese Muskeln, um die lebenswichtigen Organe zu schützen.
Das durch TRE hervorgerufene Zittern löst die Spannung dieser tiefsitzenden Muskelgruppe. Diese kann dann wieder in den ausgeglichenen Zustand gelangen. Nach Ansicht von Berceli sendet das zentrale Nervensystem dann Signale an das Gehirn, dass die Bedrohung vorüber ist.“
aus: http://posttraumatische-belastungsstoerung.com/tre-tension-and-trauma-releasing-exercises