Wie funktioniert körperpsychotherapeutische Atemdiagnostik?

Ein Körperpsychotherapeuti kann das Atemmuster des Klienten beobachten, das ihm diagnostische Hinweise auf die körperenergetische Dynamik des Klienten geben kann:

  • Bewegt sich der Atem langsam und fließend, so fühlt sich der Klient vermutlich ruhig und entspannt.
  • Geht der Atem schnell und unruhig, ist der Klient vermutlich in einem Erregungszustand.
  • Atmet der Klient überwiegend im Bauch und ruhig, so fühlt er sich vermutlich geerdet und sicher, seine Emotionen sind ruhig und gedämpft.
  • Atmet der Klient dagegen beschleunigt und überwiegend im Brustkorb, während der Bauch angespannt ist, so erlebt der Klient vermutlich heftige Emotionen; Gefühle kommen hoch und fluten in sein Bewusstsein.
  • Ist der Atem gebremst und verlangsamt, so sind die Emotionen des Klienten vermutlich gehemmt und zurückgehalten.
  • Wenn der Atem frei fließt, sich spontan bewegt und verändert, so sind auch die Emotionen wahrscheinlich in freier, spontaner Bewegung.
  • Ist der Atem flach, mit geringer Amplitude der Atembewegungen und längeren Pausen nach der Ausatemphase, so ist der Klient vermutlich abwesend, versunken, dissoziiert oder in Trance.
  • Ist der Atem voll und rund, so fühlt sich der Klient vermutlich präsent, anwesend und seiner Energie bewusst.
  • Ist in der Atembewegung des Klienten die Ausatmung betont, so erlebt der Klient vermutlich ein Abfließen seiner Emotionen, oder er drückt sie gerade aus.
  • Ist dagegen eher die Einatmungsphase betont, so hat der Klient vermutlich gerade das Gefühl, Energie zu gewinnen, sich mit Vitalität aufzuladen oder Energie anzustauen.

>>> Fortbildung Humanistische Körperpsychotherapie

Werner Eberwein