Was können Krebspatienten selbst tun?

Krebspatienten hören von ihren medizinischen Behandlern häufig Sätze wie: „Was es zu tun gibt, tun wir, Sie selbst können eigentlich nichts tun, außer es sich gut gehen lassen und hoffen, dass die Behandlung gut wirkt.“ Das ist nicht wahr. Krebspatienten stehen vielfältige Möglichkeiten offen, um an Heilung und Rezidivprophylaxe aktiv mitzuwirken:

  • Das beginnt damit, aktiv nach den bestmöglichen medizinischen Behandlungsmöglichkeiten zu suchen und auch Varianten zu bedenken, die möglicherweise massive Auswirkungen auf die Heilungsaussichten und die Folgewirkungen der Behandlungen haben. Es stellen sich zum Beispiel Fragen wie: Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie ja oder nein? In welchem Umfang? Bei wem? Wo? Wann? Mit welchen Geräten oder Substanzen? Wie lange?
  • Unbedingt erforderlich wäre meines Erachtens für jeden Krebspatienten eine begleitende psychotherapeutische Behandlung, um die Folgen des Befundtraumas zu verarbeiten und um psychische Belastungen zu verarbeiten, die vor dem Ausbruch der Krankheit vorhanden waren und möglicherweise zur Entstehung und Entwicklung krankhafter Zellmutationen beigetragen haben.
  • Darüber hinaus gibt es eine Vielfalt von komplementären alternativen Heilmethoden, unter denen sich jeder Krebspatient diejenigen heraussuchen sollte, die ihm nach seiner Weltanschauung plausibel erscheinen, die ihm wohl tun, die ihn in Konzeption und Anwendung überzeugen und von denen er sich eine realistische Chance der Unterstützung seines Heilungsprozesses verspricht. Das könnten zum Beispiel sein: Misteltherapie, Ernährungsumstellung (biologische Ernährung), Quigong, Tai Chi, Zen-Meditation, Überwärmungsverfahren, Entspannungstraining, Ausgleichssport, Yoga, Selbsthypnose, Akupunktur, Ayurveda und viele andere.
  • Krebspatienten sollten unbedingt darauf achten, Gifte zu meiden, was mitunter eine mühsame Umstellung ihrer Lebensgewohnheiten bedeutet. Es ist verführerisch (insbesondere wenn es dem Patienten nach einer Weile wieder besser geht), in alte, schädliche Gewohnheiten zurückzufallen, vor allem dann, wenn ihm seitens der medizinischen Behandler nicht in aller Deutlichkeit klar gemacht wurde, wie gefährlich diese für den weiteren Verlauf seiner Erkrankung sind. Hier ist an allererster Stelle das Rauchen zu nennen, das zur Entstehung und Rezidivierung nicht nur von Lungenkrebs, sondern von allen Krebsarten nachweislich beiträgt, aber auch Junkfood-Ernährung, Übergewicht, exzessives Sonnenbaden oder Solarien, Drogen wie Kiffen oder Alkohol, ein Übermaß an Zucker, Fett, Weißmehl oder Milchprodukten.
  • Krebspatienten sollten darauf achten, sich gesund, das heißt insbesondere biologisch zu ernähren, also auf die möglichst giftarme oder giftfreie Herkunft ihrer Nahrungsmittel zu achten und
  • sich ausreichend zu bewegen, das heißt mäßigen Ausgleichssport zu betreiben, um sich körperlich und psychisch fit zu halten und um Übergewicht vorzubeugen, weil dieses unzweifelhaft als krankheitsfördernder Faktor identifiziert wurde.
  • Auf der psychischen Ebene ist für Krebspatienten alles hilfreich, was die psychische Stabilität und Ausgeglichenheit sowie die Stabilität seiner Halt gebenden Beziehungen fördert. Hier ist insbesondere an Psychotherapie zu denken, die jeder Krebspatient in Anspruch nehmen sollte, aber auch an die vielfältigen psychisch heilend wirkenden Selbsthilfemethoden wie Meditation, Imagination, Selbsthypnose oder körperorientierte Verfahren. Diese können dazu beitragen, das allgemeine Wohlbefinden des Patienten zu stärken und die Beziehungen zu den Menschen, die ihm nahe stehen und ihm am Herzen liegen, zu stabilisieren und zu harmonisieren, was die psychischen und körperlichen Folgen und Nebenwirkungen der medizinischen Behandlungen vermindert und das Immunsystem stärkt und dadurch dazu beiträgt, Metastasierung und Rezidivierung vorzubeugen.

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Werner Eberwein