Was ist Rebirthing?

Rebirthing ist eine in den 1960er Jahren von dem US-amerikanischen Theologen und Unternehmensberater Leonhard Orr (* 1937) entwickelte Technik des verbundenen (zirkulären) Atmens (Ein- und Ausatmen ohne Pause) zur Selbsterfahrung, zur Erweiterung des inneren Gewahrseinsraums und zur energetischen Aufladung. Beim Rebirthing können abgewehrte Emotionen und Erinnerungen ins Bewusstsein treten.

Bei der Arbeit mit Techniken der Atemverstärkung kann es zu starken vegetativen und emotionalen Reaktionen kommen. Daher sollten Personen, die z.B. unter Herz-Kreislaufkrankheiten, Epilepsie oder schwerem Asthma leiden, schwangere Frauen oder Menschen mit frischen Operationswunden nicht an Rebirthing teilnehmen. Ebenso ist diese Technik für Klienten mit fragiler Struktur nicht oder nur in abgeschwächten Varianten geeignet.

Am Rebirthing in seiner Originalform nach Orr wird kritisiert, dass die Atemtranceerlebnisse nicht psychotherapeutisch bearbeitet, nicht kritisch reflektiert und gedeutet werden, und dass die körperliche und seelische Stabilität der Teilnehmer vor der Teilnahme oft nicht ausreichend geprüft wird.

Ich verwende Techniken der Atemverstärkung daher stets behutsam und eingebettet in langfristige psychotherapeutische Prozesse, um Kontraindikationen ausschließen, die Intensität des Erlebens begrenzen und die Atemerfahrungen hinterher mit dem Klienten aufarbeiten und integrieren zu können.

Werner Eberwein