Was ist psychische Krankheit?
Von psychischer Krankheit sprechen wir, wenn bei einem Menschen die Prozesse der biologischen, psychischen und/oder sozialen Interaktion auf eine Weise fehlreguliert sind, die zu schwerwiegendem und anhaltendem seelischen Leid bei dem Betroffenen selbst oder in seinem sozialen Umfeld führt.
Ursachen von psychischer Krankheit sind psychische Traumata (lebensgeschichtliche Verletzungen der seelischen Integrität) oder langfristige Beziehungsstörungen.
Wenn diese psychischen Belastungen wegen eines Mangels an psychischen oder sozialen Ressourcen nicht angemessen verarbeitet werden können, führen sie zu unerträglichen und anhaltenden Zuständen von Hilf-und Hoffnungslosigkeit, die die psychische Struktur langfristig schädigen und verzerren.
Psychische Krankheit kann durch bloße Willensentscheidung nicht unmittelbar aufgehoben werden und erfordert daher die Unterstützung eines Experten, d.h. eines Psychotherapeuten.
Manche Formen von psychischem Leid sind nicht krankhaft, obwohl sie als schwerwiegend empfunden werden, z.B. die Trauer nach dem Verlust eines geliebten Menschen oder eine angemessene Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes.
Ebenso gehen manche psychische Krankheiten nicht oder nicht unmittelbar mit einem subjektiven Empfinden von Leid einher, z.B. bei sozial eingebundenen Süchten oder Wahnsystemen.
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