Paartherapie

Wenn Paare miteinander „in die Jahre kommen“, können Konflikte entstehen oder sich einschleifen, mit denen das Paar sich überfordert fühlt oder nicht mehr klar kommt.

Bei vielen dieser Konflikte handelt es sich um verstrickte Beziehungsmuster aus der Kindheit (letztlich um wechselseitige Übertragungen). Manche davon stammen aus der frühen, nonverbalen Zeit. Auch Einstellungsprägungen und Verletzungen aus der Geschichte der Beziehung und aus vorangegangenen Beziehungen spielen oft eine Rolle.

Paartherapie/Beziehungscoaching ist eine Möglichkeit, neu zu lernen, miteinander umzugehen, die eigenen Beziehungseinstellungen zu erkennen und zu überprüfen und die Partnerin/den Partner mitunter ganz neu kennenzulernen.

Inhalte und Ziele der Paartherapie/des Beziehungscoaching sind:

  • Spüren was die Partner verbindet: gemeinsame Ziele und Erfahrungen, liebevolle, zärtliche und leidenschaftliche Gefühle füreinander,
  • Klarheit darüber gewinnen, was die Partner unterscheidet: unterschiedliche Bedürfnisse, Grenzen, Interessen, Kommunikationsweisen, Weltanschauungen,
  • Spüren der Bedürfnisse der Partner in und außerhalb der Partnerschaft,
  • Bewusstwerdung und Überwindung von Abhängigkeiten und Hierarchien in der Beziehung, Suche nach einer Beziehung „auf Augenhöhe“,
  • angemessene Abgrenzung und Grenzsetzungen zwischen den Partnern,
  • Definition oder Neudefinition von von „Must-Have’s“ und von „No-Go’s“ in der Beziehung,
  • Umgang mit unerfüllten Bedürfnissen und alten und neuen Verletzungen,
  • Wiedergewinnung einer lebendigen und lustvollen Sexualität, Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit,
  • Förderung einer liebevollen Haltung sich selbst und dem Partner gegenüber, respektvolle Akzeptanz des eigenen Wesens und des Wesens des Partners,
  • Förderung des klaren, authentischen Ausdrucks der eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Grenzen,
  • Reflexion und Transformation eingefahrener Beziehungskreisläufe, Suche nach Auswegen und Alternativen bei „Rundlaufstreits“,
  • Förderung des Gefühls für die eigene Identität als Frau/als Mann in und außerhalb der Partnerschaft.

Mit folgenden Methoden wird gearbeitet:

  • klärendes, authentisches und respektvolles Konfliktgespräch,
  • Gewaltfreie Kommunikation, einfühlendes Verstehen, Förderung der Empathie für sich selbst und für die/den Partner/in,
  • Gestalttherapie und Psychodrama zur Identifikation mit abgespaltenen Seiten des eigenen Selbst und mit der Partnerin/dem Partner, Rollenspiele und Rollentausch,
  • körperorientierten und Trance-Techniken zur Vertiefung und Transformation des Erlebens und Handelns,
  • imaginative NLP-Methoden zur konstruktiven Zielorientierung.

Die einzelnen Sitzungen dauern in der Regel 100 Minuten.

Für Paare werden meistens begrenzte Zeiträume (z.B. 5 oder 10 Sitzungen) und/oder Sitzungen in längeren Abständen (z.B. alle 4 oder 6 Wochen) vereinbart, um bestimmte, fokussierte Themen miteinander zu entwickeln.

In Krisensituationen sind häufigere Sitzungen möglich.

Diese Form der Paartherapie ist z.B. geeignet für Paare, die

  • sich in festgefahrene, chronische „Rundlaufstreits“ oder eskalierenden wechselseitige Vorwürfe und Rückzüge verheddert haben,
  • ihre „Hick-Hacks“ oder ihr Schweigen beenden und in einen partnerschaftlichen Dialog miteinander kommen wollen,
  • bei denen das Thema „Trennung“ in der Luft schwebt, und/oder die nach einer Alternative dafür suchen wollen,
  • Schwierigkeiten haben, ihre Liebesbeziehung und Erotik mit Alltag, Arbeit, Familie und Kindern in Einklang zu bringen,
  • ihre Körperlichkeit, Erotik, Sexualität oder den Spaß miteinander beleben, wiederbeleben oder vertiefen wollen,
  • konkrete Lösungen für bestimmte alltagspraktische Probleme finden wollen.
  • ihre gemeinsamen oder unterschiedlichen Lebensperspektiven erkunden wollen,
  • sich im Allgemeinen gut verstehen, sich aber aber an bestimmten Stellen immer wieder miteinander verwickeln,
  • sich psychodynamische Tiefenebenen unterhalb ihrer Alltagskonflikte miteinander anschauen wollen.

Werner Eberwein