Was sind die Prinzipien der Erickson’schen Hypnose?
Ein Erickson’scher Hypnotiseur arbeitet u.a. mit folgenden Prinzipien:
- Er geht davon aus, dass im Unbewussten des Patienten latent alle Fähigkeiten vorhanden sind, die erforderlich sind, um die angestrebte therapeutische Veränderung zu erreichen, auch wenn sich der Patient dessen nicht bewusst ist. Vorrangiges Ziel der Erickson’schen Hypnose ist es, diese latenten Fähigkeiten aus dem Unbewussten des Patienten “hervorzulocken“ (engl. „to elicit“).
- Den hypnotherapeutischen Prozess versteht er als ein Kooperationsverhältnis, bei dem die Aktivität des Therapeuten und die des (Unbewussten des) Patienten “Hand in Hand” gehen.
- Er arbeitet oft “indirekt“, um am problemverhafteten Bewusstsein des Patienten vorbei das Unbewusste zu autonomen Suchbewegungen und Bewältigungsprozessen einzuladen, die es dem Patienten ermöglichen, sein Ziel zu erreichen.
- Er “holt den Patienten ab” dort, wo der Patient gerade ist und lädt ihn auf suggestive Weise ein, dorthin zu gehen, wohin der Patient gehen möchte (“Pacing und Leading“).
- Er führt das kontrollierende Wachbewusstsein des Patienten durch verwirrende Aussagen oder Handlungen in einem leicht instabilen Zustand, in dem der Patient empfänglicher für nachfolgende therapeutische Suggestionen ist (“Konfusionstechnik“).
- Er erzählt dem Patienten in Trance Geschichten (Metaphern), die auf die individuellen Interessen und Vorlieben des Patienten abgestimmt sind, die mit der angestrebten therapeutischen Wirkung scheinbar gar nichts zu tun haben, in die der Therapeut aber therapeutische Suggestionen “einwebt”, die er durch eine bestimmte Sprechweise für das Unbewusste des Patienten markiert (“Stimmführung“).